Kapitel 53

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POV Julian

Am nächsten Tag kamen also meine Brüder, wo Kai und ich noch meine Wohnung auf Vordermann brachten, diesem schien es heute allerdings nicht sehr gut zu gehen. „Du brauchst doch gar nicht so nervös sein Schatz. Die beiden kennen dich und lieben dich doch", „Nervös bin ich nicht...ein bisschen vielleicht...die Medikamente kicken heute irgendwie rein...", „willst du dich lieber hinlegen? Jascha und Jannis werden das mit Sicherheit verstehen", „Quatsch. Einer muss dich ja retten wenn's brenzlig wird", „das sagt der, der eher die Frau in der Beziehung ist", ich lachte los, worauf Kai gespielt beleidigt sein Gesicht verzog und sich von mir weg drehte.

Ich umarmte ihn deshalb von hinten und drückte ihm küsse in den Nacken. „Du weißt, dass ich dich liebe. Ich liebe alles an dir", dann klingelte es auch schon Sturm, worauf ich genervt die Augen verdrehte. „Das kann ja nur Jannis sein", mein Freund richtete nochmals seine Haare, bevor wir gemeinsam die Tür öffneten und meine kleinen Brüder begrüßten. Diese umarmten uns ganz ohne irgendwelchen Ekel oder sonst irgendwas, so als wäre nie irgendwas verraten worden. „Schön euch beide wieder zu sehen", „freut uns auch Julian. Doch ich denke, ihr wisst, dass wir reden müssen?", warf Jannis ein, worauf wir wissend nickten. Also setzten wir uns an den Esstisch, wo schon Kuchen stand und Kai noch die Kaffeekanne holte.

Der braunhaarige wollte gerade Jascha etwas einschenken, als seine Hand so stark zitterte, dass er die Tasse nicht traf. „Oh warte, ich helfe dir", ich nahm meinem Freund die Kanne aus der Hand und Jascha wischte den verschütteten Kaffe auf. „Tut...tut mir leid...", „ist doch nichts passiert Kai. Was meinst du, wie oft Julian das schon passiert ist?", „Jascha hat recht. Wenn wir jedes Mal 1€ bekommen würden, wenn Julian irgendwas verschüttet hat...dann wären wir vermutlich reicher als ihr beide zusammen", „haha sehr witzig ihr beiden Blödmänner", warf ich ein und sah dann wieder zu Kai, der überfordert dort stand. „Setz dich erstmal hin. Dir gehts heute echt nicht gut", als der jüngere saß, schenkte ich jedem Kaffee ein und setzte mich anschließend neben ihn.

„Also erzählt mal. Wie lange seid ihr nun schon zusammen?", fragte Jannis sehr direkt, sein Blick auf Kais und meine verschränkten Finger gerichtet. „Knappe 3 Monate, hat sich mal nach einem kleinen Streit in der Umkleidekabine erübrigt", „3 Monate und wir erfahren es erst jetzt durch die Medien??", kam es nun auch von Jascha, der uns grinsend und beleidigt zugleich ansah. „Wie ihr sicherlich mitbekommen habt, war in letzter Zeit viel los. Kai lag des Öfteren im Krankenhaus und wir mussten erstmal selbst sehen, wie wir das regeln. Hätten wir den Fehler vor 3 Wochen nicht gemacht, würdet ihr es wahrscheinlich immer noch nicht wissen", „ihr sollt aber wissen, dass wir schon darauf gewettet haben, wie lange es dauern wird, bis Bravertz real wird. Schon vor Jahren haben wir darauf gewartet", „ihr habt was??", „Ja. Jannis du schuldest mir jetzt übrigens 100€. Er sagte nämlich, dass ihr euch nie eure Gefühle gestehen werdet", mein Blick wanderte darauf zu dem größeren, der nicht wirklich zuhörte...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt