Kapitel 127

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POV Julian

Ich war unglaublich erleichtert, als mein Mann ins Zimmer geschoben wurde und relativ gut aussah. Wegen möglichen Infektionsquellen, sollten ich und die anderen dennoch Handschuhe anziehen und einen Mund - Nasen - Schutz aufsetzen. „Die Operation ist sehr gut gelaufen, seine Werte waren die meiste Zeit stabil...er wird in den nächsten Minuten wach werden. Wenn Herr Havertz so weit ist, komme ich nochmal, um das weitere Vorgehen zu besprechen", abwesend nickte ich, meinen Blick nur auf den braunhaarigen und den Verband um seinen Kopf gerichtet. „Hast du gehört mein Schatz? Es wird alles gut", behutsam strich ich über den Verband, spürte eine leichte Wölbung wegen der Schwellung, doch schien ihm keineswegs weh zu tun.

„Jannik...", kam es leise nuschelnd von Kai, was das Zeichen war, dass dieser langsam wach wurde. „Ganz ruhig mein Engel, er ist hier hörst du? Dein Sohn ist hier. Und ich, dein Mann, auch", „Jule...", „und dein Schwager auch", grinste Jannis, welcher auf der anderen Seite des Bettes saß und die andere Hand des jüngeren hielt. „Jannis...", „Marco und Erling sind auch da Schatz", „so viele...", „ist dir das zu viel Schatz? Soll jemand gehen?", „brauche ein wenig...", „natürlich Engel, so viel Zeit wie du brauchst. Nimm sie dir, wenn irgendwas ist, dann sag sofort Bescheid", also wartete ich, beobachtete meinen Ehemann beim wach werden und half ihm, sich zurecht zu finden. Doch dann war es endlich so weit, er öffnete langsam seine Augen und sah sich schwach um. „Hallo mein Engel", lächelte ich ihn warm an, strich seine Wange und lies ihn meine Hand drücken. „Schatz...", „Ja Kai, ich bin's", „Jannik...", „er ist hier Schatz. Er darf nur noch nicht auf deine Brust, du bist noch zu schwach", „ihn sehen mag...", damit hielt ich ihm unseren Sohn in sein Sichtfeld, welchen er mit einem unglaublich großen Lächeln ansah.

Sein Gesicht änderte sich jedoch schlagartig, er versuchte sich hastig aufzusetzen und hielt seine Hand vor seinen Mund. „Jannis, Tüte!", rief ich meinem Bruder leicht panisch entgegen, der Kai eine Tüte unter das Kinn hielt. Der größere erbrach schwach darin und sank wieder zurück in sein Kissen.

„Das muss wohl noch die Narkose sein", meldete sich der Arzt, der gerade zur Tür herein kam. „Guten Tag Herr Havertz, wie geht es Ihnen?", „relativ okay...ein wenig übel und schwach, doch besser als zuvor", „das ist schön zu hören, die Operation ist sehr gut verlaufen. In nächster Zeit müssen Sie Hilfe beanspruchen, Sie werden ein paar Bewegungseinschränkungen haben, vor allem beim gehen", „für wie lange?", „das kann ich nicht genau sagen, für 2 oder 3 Wochen bestimmt", „hey Kai, mach dir darum keinen Kopf. Das bekommen wir hin", „dafür bin ich dir wirklich total Dankbar Jule", „hey, das ist selbstverständlich. In guten, so wie in schlechten Zeiten", „du trägst wieder einen Mundschutz", „es ist sicherer für dich, dein Immunsystem ist noch sehr geschwächt und wir könnten dich ja mit irgendwas anstecken", „dein schönes Gesicht...", der braunhaarige legte seine Hand sanft an meine Wange und strich diese ein wenig. „Wirst du bald wieder sehen, versprochen mein Engel", damit legte ich meine Hand auf die seine...

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