Kapitel 79

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POV Kai

Die 35. Schwangerschaftswoche hatte nun begonnen und mittlerweile hatte ich ganz schön viele Probleme dabei, mich noch einigermaßen zu bewegen. Auch mein Bauch schmerzte seit ein paar Tagen, was ich einfach ignorierte, da ich Julian heute zu einem Spiel begleiten wollte. „Und du bist sicher, dass du das schaffst Baby?", „natürlich Jule. Klein Bravertz sieht aus dem Bauch zu", ich zwang mir ein lächeln auf und ging schließlich auf meinen Platz auf der Spielerbank.

Das ganze Spiel über spürte ich immer wieder ein drücken im Unterleib und spannte mich deshalb immer wieder an. „Klein Bravertz was machst du denn...", flüsterte ich verzweifelt zu meinem Bauch, welcher innen immer wieder mit Tritten versehen wurde. Mein Blick fiel wieder auf den blonden, der sich auf den Ball konzentrierte und sogar ein Tor schoss, wo ich jubelte. Dieser gab mir einen flüchtigen Kuss, als er vorbei kam und rannte dann wieder auf das Spielfeld. Die Schmerzen nahmen währenddessen immer mehr zu, ich griff in das Plastik des Sitzes und lies ein unterdrücktes Stöhnen vor Schmerz über meine Lippen kommen. Meinen Kopf lies ich gegen die Kopflehne fallen, während ich langsam meinen Rücken durchdrückte. „Klein Bravertz...das ist zu früh...mach das bitte noch nicht...", ich atmete zitternd ein und strich sanft meinen Bauch, was das ganze vorerst verbesserte. Somit konnte ich mich etwas mehr auf das Spiel konzentrieren und feuerte den BVB mit vollstem Herzen an.

In der Halbzeit setzte sich mein Verlobter zu mir, strich sehr häufig meinen Bauch und gab mir immer wieder küsse. Ich genoss seine Nähe und konnte damit endlich ein wenig die Schmerzen vergessen. „Du spielst sehr gut Jule", „ich will meinem Sohn ja auch zeigen, was sein Papi alles drauf hat", das brachte mich zum Lächeln und ich schloss zufrieden die Augen. Julian kraulte mit der einen Hand durch meine Haare und mit der anderen über meinen Bauch, während alle Kameras auf uns gerichtet waren und somit alle Fans daran teilnehmen konnten. Wir hatten es mittlerweile schon vor einer Weile öffentlich gemacht, nicht nur die Verlobung, sondern auch die Schwangerschaft. Zunächst waren die Leute relativ skeptisch, doch nach ein paar Tagen bekamen wir Unmengen an Glückwünschen, was uns riesig freute. Mittlerweile wurde auch unsere Beziehung von den meisten akzeptiert und wir bekamen immer wieder positiven Zuspruch.

Als sich mein Verlobter ein wenig bewegte, sah ich wieder auf und ihm direkt in die Augen. „Tut mir leid Liebling, das Spiel geht weiter", ich nickte verständnisvoll, hob meinen Kopf von seiner Brust und lächelte ihn stolz an. „Spiel weiter so toll Schatz", er küsste mich nochmals zärtlich, bevor er wieder auf das Spielfeld trat und dann weiter spielte. Mit dem fortsetzen des Spiels wurden auch meine Schmerzen wieder größer und ich krümmte mich sogar ein wenig. „Scheiße was ist das denn...Klein Bravertz mach bitte nichts unüberlegtes...", mir wurde irgendwie übel und es fühlte sich plötzlich so an, als würde man mir mit einem Presslufthammer auf mein Unterleib hämmern. Ich begann schwer zu atmen und stieß einen Schmerzensschrei aus...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt