Kapitel 117

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POV Kai

Langsam kam ich wieder zu mir, spürte sanfte Streicheleinheiten an meiner Wange, was mich schwach lächeln lies. „Da bist du ja mein Engel", hörte ich die Stimme meines Ehemannes, er klang verweint, weshalb ich etwas grummelte. „Mach ganz langsam. Shhhh ich bin da", seine warmen Hände berührten mich weiterhin und zeigten mir, dass er an meiner Seite war. „Ey Schwägerchen, wach werden", vernahm ich auch die Stimme von Jannis, was mich gleich noch mehr lächeln lies. Doch als ich die leisen Geräusche von meinem Sohn hörte, sah ich sofort müde auf und blickte zu diesem. „Jannik...", „Engel, das ist belastend", „was...?", damit sah ich verwirrt zu dem älteren, der mich belustigt ansah. „Dass du den Namen unseres Sohnes als erstes sagst und nicht meinen", „tut...tut mir leid...Jule", sagte ich aufrichtig, da ich die Vermutung hatte, dass er es ernst meinte. „So ein Quatsch Kai. Ich bin dir doch nicht deswegen böse", lächelte mich Jule behutsam an und strich mir durch meine kurzen Haare.

„Sag mal Kai, was ist passiert? Wieso lagst du im Pool?", fragte nun der mittlere Brandt, welcher ein wenig mein Bein strich. „Ich...ich wollte frische Luft schnappen...ich glaub ich war etwas zu nah am Pool...mir ist schwindelig geworden und dann schwarz vor Augen. Das letzte was ich spürte, war, wie ich ins Wasser fiel...", „ich hab dich gefunden Kai, zum Glück bin ich rechtzeitig heim gekommen. Ich hab dich raus gezogen und...und musste...", Julian atmete tief durch, die Situation am Pool hatte ihn sichtlich belastet. „Ich musste dich reanimieren Schatz", geschockt sah ich ihn an und fasste an meine Brust. „Ich musste dir leider zwei Rippen brechen", darauf kratzte dieser sich verlegen und schuldig am Kopf. „Du...du hast mir mein Leben gerettet Jule...die Rippen verheilen wieder", beruhigend strich ich seine Hand, was diesen zum Lächeln brachte. „Der Arzt will in den nächsten Minuten herkommen. Bei dir wurden einige Untersuchungen gemacht, da will er uns die Ergebnisse mitteilen", nickend nahm ich seine Worte zur Kenntnis und sah mich ein wenig im Zimmer um.

„Engel, wieso hast du nicht angerufen?", „naja...ich mache dir eh schon genug Probleme. Da wollte ich dich zumindest in Ruhe einkaufen lassen", „ach Kai, du machst keine Probleme", wenige Minuten später kam auch schon der Arzt herein und sah sich nochmals meine Ergebnisse an. „Kai, ich kann dich beruhigen. Es lag nicht am Tumor. Er ist nicht gewachsen, im Gegenteil, er ist sogar ein wenig geschrumpft. Die Chemotherapie schlägt also an, diese hat allerdings den Schwindel verursacht. Und wegen dem liegst du jetzt hier. Du kannst von Glück reden, dass dich dein Ehemann so schnell gefunden hat, sonst wärst du jetzt womöglich nicht mehr unter uns", „wie lange muss er jetzt bleiben?", „ich würde sagen, er sollte noch zwei Tage zur Beobachtung bleiben. Wenn alles gut ist, darf er dann nach Hause", die Brandt Brüder nickten verstehend, während ich durch die Schmerzmittel müder wurde. „Du bekommst gleich Essen Kai. Es wäre sinnvoll, wenn du das essen würdest", mit einem schwachen Nicken meinerseits, Verlies der Arzt das Zimmer und kurz darauf war ich auch schon wieder am dösen...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt