Kapitel 17

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POV Kai

Gemeinsam Frühstückten Julian und ich und machten dabei allen möglichen Quatsch. Man sah uns an, wie glücklich wir waren, wie verliebt wir waren und wie sehr wir den anderen brauchten. So intensiv habe ich Liebe noch nie gefühlt, weder bei Sophia noch bei meinen Freundinnen vor ihr. Voller Zuversicht im Herzen, dass uns diese Freude nie genommen wird, gingen wir schließlich Hand in Hand zum Training, wo ich erstmal nur zusah, da ich noch krank geschrieben war. Doch ich wollte meinen Freund unterstützen, weshalb ich mit kam. Als Jule sich umgezogen hatte, gingen wir gemeinsam auf den Fußballplatz, wo Rose alle zu einem Kreis rief.

„Julian, ich habe gute Neuigkeiten von deinem Berater bekommen", kam plötzlich von Marco Rose, wo ich fragend zu dem blonden sah, der sich anspannte und seine Zähne aufeinander biss. „Wieso Berater Jule? Was ist denn?", fragte ich, während ich merkte, wie nervös ich wurde. „Deinem Wechsel zum FC Bayern steht nichts mehr im Wege Julian", beendete Rose seine Ansprache, was mich erstarren lies. Der FC Bayern? Ein Wechsel? Damit platzte mein Glück und die Zukunftsversion davon, dass Julian und ich weiterhin ohne irgendeine Distanz zwischen uns zusammen sein könnten. Meine Augen brannten und ich sah ungläubig zu Julian, der in Erklärungsnot geriet. „Steck es dir sonst wo hin! Dann Verpiss dich halt nach München!", entfuhr es mir einfach, was mir im Nachhinein etwas leid tat, doch zu diesem Zeitpunkt berechtigt war.

So rannte ich einfach in das Gebäude und lies mich an irgendeiner Wand zu Boden rutschen. In meinen Ohren nahm ich ein Rauschen wahr und auch in meiner Umgebung bekam ich alles nur noch durch Watte mit, während mir meine salzigen Tränen meine glühenden Wangen hinunterliefen. Ich schluchzte lautstark auf, bevor ich mein Gesicht in meinen Händen vergrub und nun mit einem Heulkrampf hier hockte. Alleine. Hilflos. Mit einem Freund, der irgendwo anders war und mir nichts von seinem Wunsch von einem Wechsel erzählt hatte. „Schatz da bist du endlich", kam es laut atmend von dem kleineren, der sich vorsichtig neben mich hockte. „Hör mir zu...ich weiß, dass das mit einer Entschuldigung nicht erledigt ist...", begann er zu reden, wobei ich ihn unterbrach. „Nein ist es nicht! Wieso wechselst du überhaupt?? Für dich bin ich nach Dortmund gekommen! Weil unsere Freundschaft gelitten hat, auch wenn wir nur 1 Stunde voneinander entfernt waren! Und da waren wir noch nicht zusammen...", den letzten Satz nuschelte ich nur noch, da ich absolut keine Kraft mehr hatte, ihm irgendwas an den Kopf zu werfen.

„Ich hatte Angst es dir zu sagen...aber es ist nunmal Bayern...so ein Angebot bekommt man nicht nochmal im Leben Kai...", gab er zu. „Das rechtfertigt nicht, dass du es mir nicht gesagt hast...was soll ich denn dann noch hier? Ohne dich? Wenn du weg bist, kann ich mich genau so gut umbringen...macht kein Unterschied zu dieser Distanz von 600 km...", lies ich über meine Lippen kommen, ohne überhaupt zu wissen, was genau ich da sagte...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt