Kapitel 136

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POV Kai

Der Arzt bestätigte das Ergebnis des Schwangerschaftstestes nur noch und somit war klar...ich erwartete ein Baby...mit Nikolas Sölzer. Julian strich beruhigend meinen Kopf und nachdem wir gleich da waren, zog Doktor Braun noch die Fäden von meiner Operation am Kopf. „Das sieht gut aus, sobald die Kruste weg ist, würde ich euch empfehlen, das einzucremen", er klebte mir noch ein Pflaster auf die Narbe, um diese noch zu schützen. „Das Pflaster könnt ihr nach 2 oder 3 Tagen selbstständig entfernen, wenn irgendwas sein sollte, könnt ihr immer zu mir kommen", bot Markus Braun uns, besonders mir, an und lächelte uns schwach an. Völlig neben der Spur nickte ich, stand langsam auf und zog mein Shirt wieder an.

„Er hat ziemlich starke Schmerzen am Bauch, gäbe es dafür Schmerzmittel?", fragte mein Ehemann nach und nahm diese entgegen. Anschließend gingen wir gemeinsam aus der Arztpraxis und stiegen wieder in unser Auto. Ich war total unsicher, wusste nicht, was ich sagen sollte, weshalb ich einfach still blieb. „Hey Schatz. Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Egal wie du dich entscheidest, ich unterstütze dich bei allem okay?", „was...was wenn ich...es behalte?", „dann schaffen wir das. Vielleicht wärst du ja damit einverstanden, wenn ich das kleine adoptiere?", fragte der blonde nervös, kratzte sich am Hinterkopf und sah unsicher zu mir. Ich blickte ihn ebenfalls an. „Das würdest du tun...?", „aber natürlich, es ist immerhin dein Kind. Und dafür, dass es nicht meins ist, kannst du nichts", „das erleichtert mich gerade so sehr Jule...du glaubst das nicht", lächelnd nahm der ältere meine Hand und strich diese, während wir zum Dortmunder Stadion fuhren.

„Jannis wartet mit Jannik schon vor dem Stadion...oder möchtest du dich lieber zu Hause ausruhen?", „Quatsch Jule, du hast ein Spiel, da unterstütze ich dich natürlich. Das konnte ich doch so lange nicht mehr", „wenn du aber irgendwie schmerzen hast oder dich nicht wohl fühlst, sagst du sofort Jannis Bescheid, hörst du? Der fährt dich und Jannik dann nach Hause", zustimmend nickte ich und schloss dann nochmals die Augen, bevor Julian auf dem Parklplatz des Stadions parkte. „Engel? Schläfst du?", „nein Schatz...ich döse doch nur...", nuschelte ich ihm entgegen, sah aber leicht wieder auf und rieb mir durch die Augen. „Wir sind da", nochmals nickte ich, ehe mir der blonde meinen Kopf küsste und wir gemeinsam ausstiegen.

Während mein Ehemann sich in die Umkleidekabine zurückzog, gesellte ich mich mit Jannis und meinem Sohn auf unsere Plätze. In meinem Augenwinkel erkannte ich eine bekannte Gestalt, die ich wenig später als meinen Vergewaltiger enttarnte. „J...Jannis...", „was denn Kai? Hast du ein Geist gesehen?", fragte dieser mit vollem Mund, da er sich gerade ein paar Pommes in den Mund geschoben hatte. „Können wir Platz tauschen...?", „Kai jetzt bleib da sitzen, das Spiel fängt gleich an", „Jannis...", quengelte ich weiter, welcher genervt zu mir sah und schließlich auch Sölzer entdeckte. „Was macht der denn hier? Der hat dich doch erst wieder vergewaltigt, wie kann der jetzt hier auftauchen?!", „woher weißt du das??", fragte ich geschockt, was mein Schwager mit einem einfachen „Julian musste es jemanden erzählen, er wäre dran kaputt gegangen", beantwortete. Verstehend nickte ich, während Jannis mit mir den Platz tauschte...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt