Kapitel 8

2.1K 55 3
                                    

POV Julian

Ich sah den größeren bittend an, der sich seine Tränen unterdrückte und mir nicht in die Augen sehen konnte. „Havey bitte. Ich sehe dir an, dass da viel mehr ist als der Liebeskummer wegen Sophia. Also rede bitte mit mir", versuchte ich ihn zum reden zu bringen, doch er stand wie angewurzelt da und weinte nur so vor sich hin. Seine Lippen bibberten, bis er ein paar Worte über die Lippen brachte. „Es tut mir leid Jule..." flüsterte er zittrig, bevor er in meinen Armen zusammen sackte und kurzzeitig sein Bewusstsein verlor.

„Verdammt Kai...ich brauche hier Hilfe!", rief ich den anderen zu, während ich den braunhaarigen auf den Boden legte und seine Beine nach oben lagerte, um seinen Kreislauf in den Griff zu bekommen. Seine Shorts rutschte hoch und ich sah die frischen Schnitte, die er gesetzt hatte, auf dessen Anblick ich mit einem Stocken reagierte. Als die anderen aus dem Team angerannt kamen, zog ich Kais Shorts wieder über die Schnitte, da ich mit ihm darüber in Ruhe reden wollte, ohne dass alle anderen davon wussten. Nach einigen Minuten, als der jüngere wieder bei sich war und sich einigermaßen gesammelt hatte, half ich ihm auf und stützte ihn zu einer Bank, wo ich ihn drauf setzte.

Er versuchte wieder meinen Blicken auszuweichen, bis ich sein Kinn sanft in meine Hand nahm und seinen Kopf zu mir drehte, so dass er mich ansehen musste, worauf er schwer schluckte. „Kai...ich habe die Schnitte gesehen...was machst du denn für Sachen? Ist es wegen dem Rauswurf gestern...? Ich wollte dich nie so sehr verletzen...es tut mir leid...", entschuldigte ich mich bei ihm, als er seinen Kopf schüttelte. „Es ist nicht wegen dir Jule...es ist wegen meinen Verdammten Gefühlen..." lies er mich wissen, was mich zunächst erleichterte. „Möchtest du mir sagen, welche Gefühle?", fragte ich ihn, während ich mich neben ihm setzte und sanft seine Hand nahm. Er sah genau auf unsere Hände und sein Blick blieb dort einige Sekunden, bis er diesen wieder schnell abwendete und zur Seite sah, während er den Kopf schüttelte. Er zog seine Hand weg und spielte daraufhin mit seinen Fingern, während ihm die Röte ins Gesicht stieg. „Kai...bitte", versuchte ich es noch einmal, bis er aufsprang und sich mir zuwendete. „Verdammt! Ich habe Gefühle für dich! Ich empfinde Liebe! Ich liebe dich Jule", kam aus seinem Mund, worauf er in die Umkleidekabine rannte.

Ich musste seine Worte verarbeiten, er liebte mich, das nicht nur freundschaftlich. Er hatte mir gerade wirklich seine Liebe gestanden. Bereit ihm darauf zu antworten ging ich ihm nach und hockte mich zu ihm auf den Boden. Er sah mich kurz an, bevor er seinen Blick wieder auf den Boden richtete und sein Gesicht in seinen Armen vergrub. „Ich liebe dich auch Kai", erwiderte ich seine Worte von gerade eben, weshalb er mich schockiert ansah. „Bitte...?", fragte er nach, so als ob er sich verhört hätte. „Du hast richtig gehört mein lieber, ich liebe dich auch", bestätigte ich meine Worte nochmals und kurz darauf lagen unsere Lippen aufeinander...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt