Kapitel 168

558 40 2
                                    

POV Julian

Zu Hause angekommen, versuchte ich meinen Ehemann ein wenig abzulenken. Zuerst kochte ich ihm sein Lieblingsessen, wobei Jannik fleißig, natürlich unter Aufsicht und mit Hilfe, im Topf rumrührte. Das machte ihm unglaublich viel Spaß, so dass er das nun öfter machen wollte. Meinem Bruder hingegen erklärte ich nebenbei, wie das mit der Schwangerschaftsdiabetes alles gemacht wurde, welcher aufmerksam zuhörte. Kai duschte noch währenddessen, welcher auch ziemlich fertig von dem ganzen Tag war. „Was hast du noch geplant Jule? Soll ich mit dem kleinen ein wenig spazieren gehen?", „das ist nicht nötig Jannis. Ich hatte vor, es mit den beiden ganz ruhig zu machen. Ich wollte uns einen Film anmachen, mit den zwein einfach etwas kuscheln...beziehungsweise mit den 3...und einfach etwas Familienzeit verbringen", „oha Schwager, Onkel und Bruder zu sein ist scheinbar nicht genug Familie, um am Filmabend mit dabei zu sein", schmollte der mittlere Brandt, während er das Essen würzte.

„Wir können uns auch gerne zu 4. auf das Sofa werfen und schauen, wer als erstes runter fällt", scherzte ich daraufhin lachend. „Ich hab schon verstanden. Ich bin einfach nicht erwünscht", schmollte der blonde weiter und richtete das Essen an. Ich lachte immer noch, sogar stärker als zuvor und brachte die gefüllten Teller an den Tisch. Mein Sohn kam mir sogleich schon entgegen, welchen ich in seinen Kinderstuhl setzte. „Papa ist gleich da. Ich hole nur kurz Papi", erklärte ich dem kleinen Ebenbild aus Kai und mir, bevor ich ins Bad ging, um meinen Mann zu holen. „Schatz? Das Essen wäre fertig. Kommst du? Oder brauchst du noch ein bisschen Zeit?", als keine Antwort zu hören war, klopfte ich und fragte nochmal nach ihm.

„Engel?", wieder gab mir der jüngere keine Antwort, weshalb ich einfach in das Bad eintrat. Schließlich hätte ja etwas mit dem braunhaarigen sein können. Doch anders als erwartet, war dem nicht so und der genannte Stand nur vor dem Spiegel und betrachtete seinen Bauch. Dieses Bild, was sich mir da bot, brachte mich stark zum Lächeln und ich näherte mich diesem mit langsamen Schritten. „Findest du, man sieht schon etwas?", fragte mich der Schwangere, als er mich im Spiegel entdeckte. „Noch nicht viel, aber da ist auf jeden Fall schon ein kleiner Ansatz, Schatz", beantwortete ich ihm seine Frage, während ich meine Hände von hinten auf seinen Bauch legte.

Ich hauchte Küsse auf die Schulter des Mannes vor mir und gab ihm ein paar Zärtlichkeiten, da er diese auch in seiner ersten Schwangerschaft sehr gebraucht hatte. „Was wenn ich es diesmal nicht schaffe Jule? Ich meine...der Krebs...was wenn er...wenn er...", versuchte Kai sich zu erklären, stotterte allerdings nur irgendwie rum und geriet dadurch in Panik. „Schatz ganz ruhig. Beruhige dich", damit strich ich über seinen Bauch und seine Brust, um ihn wieder zu mir zurück zu holen, was auch ganz gut klappte. „Das wird alles, okay? Die Ärzte kümmern sich und auch hier bist du mit Jannis, Jannik und mir in den besten Händen. Das Team wollte auch mal vorbei schauen und Jascha kommt bald bestimmt auch wieder vorbei. Wir schaffen das, alle gemeinsam", sprach ich dem zweifelnden zu, der sich nickend an mich drückte...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt