Kapitel 184

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POV Kai

Durch meine verstopfte Nase wurde ich am nächsten Tag langsam wach. Mein Mann lag nicht mehr neben mir, weshalb ich ein Blick auf die Uhr warf. 10:37 Uhr. Daraus interpretierte ich, dass der blonde sich bereits um unseren Sohn kümmerte. Schwach setzte ich mich auf, putzte meine Nase und ging danach die Treppen runter. Von unten nahm ich schon leise Geräusche von Jannik wahr, welcher zu den Treppen angelaufen kam. Wahrscheinlich hatte er mich gehört, denn als er mich entdeckte, streckte er freudig seine Arme nach mir aus. „Hallo kleiner Mann", begrüßte ich ihn, nahm ihn an die Hand und ging mit dem kleinen wieder zurück zu dem blonden. Dieser hingegen machte gerade die Wäsche, welchen ich langsam von hinten umarmte. Ein Lächeln schmückte sein Gesicht, während er seinen Kopf zu mir drehte. „Na du Schlafmütze? Wie hast du geschlafen?", „nach dem Zwischenfall wirklich gut...diesmal habe ich auch nicht von Sölzer geträumt", „das freut mich Engel. Ich hoffe, dass das so bleibt", „vielleicht ist das nur wegen der Erkältung...vielleicht ist danach wieder alles wie vorher", „nicht so pessimistisch sein Schatz. Das wird alles wieder", sprach mir der ältere aufmunternd zu und küsste meine Stirn.

„Dein Fieber ist gesunken, das ist wundervoll", „ich hab ja auch einen tollen Pfleger", grinste ich und kuschelte mich ein wenig an meinen Ehemann. „Hast du Hunger? Ich kann dir noch schnell etwas machen", „nein alles gut Jule. Ich warte bis zum Mittagessen", verstehend nickte mein Gegenüber und strich mir durch meine Haare. „Soll ich dir helfen, Jule?", „Quatsch, musst du nicht. Das aufheben der heruntergefallenen Sachen hat unser Sohn schon übernommen", „er ist so ein Engel", „das hat er von seinem Papi", „ich trage nur negativ dazu bei...mit meinen Ängsten", „erzähl keinen Mist. Du bist ein toller Vater für den kleinen und wirst es auch für unser 2. Kind sein. Du machst das unglaublich gut", „das kann ich nur zurück geben", wir lächelten beide, hingen aber dann doch gemeinsam die Wäsche auf, während Jannik uns dabei Gesellschaft leistete. „Papi, Papa?", „Ja, Spatz?", „wir in Zoo?", „du möchtest in den Zoo, kleiner?", „jaaaa", Julian kniete sich zu dem kleinen runter und strich sanft seine Hände. „Hör zu Spatz. Dem Papi geht es gerade nicht so gut...aber sobald es ihm besser geht, gehen wir mit dir dahin. Versprochen", der kleine Lockenkopf schmollte und verlor sogar ein paar Tränen, was mir das Herz brach.

„Hey Jule. Es ist nur eine Erkältung. Wenn wir es langsam angehen, spricht nichts gegen den Zoo", „bist du sicher Schatz?", „Ja", lächelte ich meine beiden Lieblinge an, worauf Janniks Augen funkelten. „Zoo?", „Ja Spatz. Wir gehen in den Zoo", antwortete ich ihm nun und kniete mich ebenfalls runter zu ihm. Vor lauter Freude rannte mir mein Sohn in die Arme, welchen ich sanft darin einschloss und seinen Kopf küsste. „Wenn es doch nicht geht, sagst du es mir Kai", sagte mir der blonde warnend, worauf ich zustimmend nickte. Damit schloss auch der älteste seine Arme um uns und küsste unsere beiden Köpfe...

POV Kai

Während Julian einen Rucksack mit Essen füllte, sprang ich schon fast um ihn herum. „Können wir Pizza mitnehmen?", „Engel, die passt doch gar nicht in den Rucksack", „mhhh dann Donuts?", „die werden doch komplett zerquetscht", „och manno. Was haben wir denn dabei?", „ich hab uns Sandwiches gemacht, mit Käse, Schinken und Salami. Außerdem hab ich Obst und Gemüse eingepackt und etwas Schokolade", „können wir Honig mitnehmen?", „für? Das Obst?", „nein. Das Gemüse. Die Gurke und Paprika", der blonde sah leicht angeekelt zu mir, bis er zu lachen begann. „Das sind wohl wieder deine verrückten Schwangerschaftskombinationen, was?", „kann sein. Aber ich hab gerade so Hunger", nörgelte ich, sah dabei in die Schränke und entnahm den offenen Lebensmitteln nach und nach ihren Inhalt. Diesen stopfte ich mir dann auch in den Mund und kaute genüsslich darauf rum.

„Okay Schatz. Ich pack den Honig ein", lächelte der blonde und tat den ebenfalls in den Rucksack. „Wünscht du dir noch etwas?", „immer noch Pizza", mein Ehemann prustete belustigt los und legte seine Hand sanft an meine Wange. „Die passt immer noch nicht in den Rucksack. Aber wenn du unbedingt eine möchtest, bestell ich dir eine und die holen wir auf dem Weg zum Zoo ab?", „das klingt super Jule", freute ich mich wie ein kleines Kind, konnte es nun kaum erwarten los zu kommen, bis mir ein Gestank in die Nase kam. „Jannik", rief ich verzweifelt, wurde nun ziemlich geruchsempfindlich, weshalb ich meine Nase zuhielt. „Jule...kannst du...das bitte...bitte beseitigen...", „ist es der Geruch?", fragte der ältere, während er unseren Sohn wickelte. „Ja...tut mir leid...", „nein, ist doch alles okay. Dafür kannst du nichts", „vielleicht, weil ich Hunger habe", „apropos, deine Pizza ist bestellt Kai", „du bist toll Schatz", lächelte nun auch ich und umarmte meinen Ehemann sanft. Dieser legte seine Arme um mich, strich meinen Oberkörper und drückte mir küsse auf den Kopf.

„Papa, Papi, los?", „sofort Spatz, wir sind gleich fertig", antwortete der blonde, während ich kurz die Augen schloss. „Möchtest du zu Hause bleiben Engel? Dann gehe ich alleine mit dem kleinen", „nein, er hat sich so gefreut, als er gesagt bekommen hat, dass wir beide mitkommen. Ich kann ihm nicht sein kleines Herz brechen", „hey Kai. Du kannst es ihm nicht immer recht machen. Wenn es nicht geht, dann geht es auch nicht", „ich schaffe das schon Jule, wenn's schlimmer wird, sag ich dir Bescheid". Also fuhren wir kurze Zeit später in den Zoo, bezahlten den Eintritt und holten noch einen kleinen Wagen, um unsere Rucksäcke und die Wickeltasche dort rein zu tun. Jannik war voller Freude, sprang an unseren Händen rum und wollte am liebsten jedes Tier umarmen. „Daaaa", rief er, als Julian ihn auf dem Arm hatte und zeigte auf ein paar Tiere. „Zebras sind das Spatz", „ebra", „fast", lächelte der blonde und strich die braunen Locken seines Sohnes zurecht. Ich hingegen saß auf einer Bank, strich meinen Bauch und passte auf unsere Sachen auf. Mir war einfach nicht wohl, doch ich wollte es niemanden zeigen...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt