Kapitel 32

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POV Kai

Wieder mal beim Trainingsgelände angekommen, zog ich mich mit wenig Motivation um und fühlte mich auch nicht wirklich gut dabei. Zwar gab es mir ein kleines Gefühl von Sicherheit, dass Julian an meiner Seite war, doch ich hatte Angst, dass dieser sich nur wegen mir in Gefahr brachte. Wer weiß wozu Sölzer noch in der Lage war. Ich atmete also tief durch, bevor wir mit einigen aus dem Team auf den Platz gingen und schon mit dem Aufwärmen begangen, da der Trainer noch nicht da war.

Schließlich kam Sölzer um die Ecke, ohne Rose, und rief uns zu einem Kreis zusammen. „Guten Morgen liebes Team, ich werde Marco Rose heute vertreten, da dieser einen wichtigen Termin aus privaten Gründen hat. Sobald ihr euch aufgewärmt habt, fangen wir mit Torschüssen an. Kai, kommst du bitte mal mit?", ich erstarrte, als ich meinen Namen hörte und blickte den Co-Trainer erstmal nur an. „Ich ehm...eh...na gut...", damit ging ich zögernd mit ihm mit, blickte allerdings immer wieder mal nach hinten zu meinem Freund, der auf seiner Stelle stehen blieb und uns nicht aus seinem Blickfeld lies.

Nikolas führte mich in sein Büro, wo mir richtig flau im Magen wurde. Meine Hände begannen zu zittern, während sich mein Brustkorb immer schneller hob und senkte. „So sieht man sich also wieder Kai, was?", er lachte schelmisch und strich mir über meine Brust. „6 Monate ist es her, doch deinen Duft konnte ich nicht vergessen", hauchte er mir gegen meinen Hals, während ich nur wie angewurzelt stehen bleiben konnte. Mir rannen Tränen die Wangen runter, während dieser Mistkerl meinen Hals küsste und unter mein Trikot strich. „Hör auf", bekam ich mit ganz viel Mut über meine Lippen, bevor er mich zu seinem Schreibtisch schubste und mir in meinen Schritt packte.

Mir entfuhr ein lauter Schmerzensschrei, was ihn nur noch mehr zum grinsen brachte. Bevor er mir allerdings noch weiter an die Wäsche gehen konnte, wurde die Tür aufgebrochen und Julian, sowie Marco Reus, Hummels und Haaland traten ein. Als sie das Geschehen sahen, zogen die Sölzer von mir, danach kam Jule zu mir und umarmte mich dolle. „Ich wusste dass irgendwas nicht stimmt...ich hab mir jeden geschnappt, der in der Nähe war und habe dich gesucht...als wir dann deinen Schrei gehört haben, sind wir sofort hier her gerannt...ich will nicht wissen, was passiert wäre, wenn wir nicht gekommen wären", ich hörte ein zittern in der Stimme des blonden, was mir ebenfalls seine Angst signalisierte. „Geht es dir denn soweit gut? Bist du verletzt?", damit spiegelte sich Sorge in seinen Worten wieder und er begann mich, nach Verletzungen abzusuchen.

„Mir...mir geht es gut...", brachte ich nur hervor, wo er mich mit seinem typischen 'das glaubst du doch selbst nicht' Blick ansah, mir aber beruhigend die Wangen strich. Ich brauchte ein wenig Zeit, um das gerade Geschehene etwas zu verarbeiten und wieder ein wenig klarer Denken zu können. Mir war aber extrem schlecht, von all den Erinnerungen die wieder hoch kamen, weshalb nicht nur diese hoch kamen...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt