Kapitel 103

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POV Julian

Die Sanitäter waren mittlerweile eingetroffen und versuchten den Zustand meines Mannes zu stabilisieren. "Wie lange hat er diese Kopfschmerzen schon?", "zwei Wochen ungefähr...so wirklich stark aber erst seit 3 oder 4 Tagen", "war er irgendwie anders, hat er mehr geweint als sonst oder irgendwas anderes?", "er war viel anhänglicher und hat oft geweint tatsächlich", diese Fragen machten mir unglaublich Angst und beunruhigten mich total. Erling hielt die Infusion für Kai und Marco stützte mich mal wieder. "Jungs, wo ist eigentlich Jannik?", fragte ich bedrückt, worauf Marco mit "bei Jannis und Jascha, keine Sorge" antwortete.

Der jüngere wurde dann schließlich auf eine Liege gehoben, ein wenig zugedeckt und mit den ganzen Kabeln und Schläuchen raus geschoben. Die Gäste begannen geschockt zu tuscheln, als sie Kai entdeckten. Ich lief wie in Trance den Sanitätern hinterher und beobachtete, wie der braunhaarige in den Krankenwagen transportiert wurde. "Darf ich...darf ich mitfahren...?", "Sie sind wer?", "Julian Havertz...Kais...Ehemann...", "okay, Sie können vorne bei meinem Kollegen mitfahren", ich nickte zustimmend mit einem letzten Blick zu Kai. Anschließend blickte ich zu Marco und Erling, die ebenfalls mitgekommen waren. "Wir regeln hier drinnen alles, dann fahren wir sofort nach", versprach mir Reus und verabschiedete sich mit einer Umarmung von mir. "Bitte kümmere dich auch ein wenig um Jannik...", "natürlich Julian, mach dir keinen Kopf", somit stieg ich in den Krankenwagen ein, ehe sich dieser in Bewegung setzte.

Ich knetete während der Fahrt nervös meine Hände und sah immer wieder durch das kleine Fenster nach hinten zu meinem Mann. Wie er da lag, hilflos und blass, zerbrach mir mein Herz. Nach Minuten, die sich wie Stunden anfühlten, hielten wir vor einem Krankenhaus an, in welches Kai geschoben und sofort angemeldet wurde. Während den Untersuchungen musste ich im Wartezimmer sitzen, malte mir die schlimmsten Szenarien in meinem Kopf aus und begann wieder zu weinen. "Was hast du denn nur Engel...wieso hast du nur solche Schmerzen...", fragte ich mich immer wieder und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Julian, wir sind hier", ertönte eine halbe Stunde später die Stimme von Marco, welcher gefolgt von Erling, Jascha, Jannis und Jannik war.

Jeder von ihnen schloss mich in ihre Arme und zum Schluss nahm ich Jannik entgegen, welcher mich anlächelte. "Na kleiner Mann", lächelte ich leicht, während ich seinen Kopf kraulte. "Das liebt er, genau so wie....Kai....", beim Aussprechen seines Namens schossen mir sofort neue Tränen in die Augen. "Hey Julian, es wird sicher nichts schlimmes sein. Vielleicht ist es das Wetter, der Stress oder die Umstellung auf die neue Belastung wegen dem Sport", "ich habe das Gefühl, dass da etwas ernstes dahinter steckt Jannis...", ich versuchte mich weiterhin auf meinen Sohn zu konzentrieren, womit ich die Sorge um Kai sogar ein klein wenig verdrängen konnte. Doch das hielt nicht sehr lange, denn der Arzt, welcher den jüngeren behandelte, kam zu uns. "Sind Sie Julian Havertz?", ich nickte ängstlich und schluckte schwer. "Wir haben ein MRT bei Ihrem Mann gemacht, konnten dort auch etwas feststellen", "was ist es? was hat er?", und dann sollte ich etwas erfahren, wobei ich diese Frage direkt bereuen sollte...

Freiheit beginnt dort, wo die eigene Angst endet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt