Kapitel 6

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Vincent wartete früh morgens im Auto. Er saß jetzt schon eine Stunde hier und hatte sogar hier drin gefrühstückt. Er wusste, was zu tun war. Das Gejammer von Dag konnte er sich nicht mehr reinziehen.

~ Sprich sie doch jetzt an. Sie wird die Bühne doch in diesen Minuten verlassen. ~

Hatte er gestern zu ihm gesagt, aber nein, Dag sprang auf und verschwand.

Er kannte seinen besten Freund gar nicht so zurückhaltend, geschweige denn das er sonst Probleme hätte sich ein Mädchen zu klären.

Den ganzen Weg nach Hause über hatten sie kein anderes Thema, als diese Isabelle und wieso Dag sie nicht einfach ansprach.

Vincent wusste, dass dies noch ewig weitergehen würde, daher hatte er einen Plan. Er musste sie ansprechen.

Da er nicht wusste, wann sie das Haus verließ, oder ob dies überhaupt geschehen würde, wartete er im Auto, damit er rein zufällig aussteigen konnte, um mit ihr ins Gespräch zu kommen.

Er nahm seine Red Bull-Dose, die er sich vorhin schnell geholt hatte, und trank daraus, als jemand an seine Scheibe klopfte.

»Scheiße.« , motzte er, als er vor lauter Zusammenzucken das Getränk über sich schüttete. Er stellte die Dose in die Vorrichtung und öffnete sein Fenster.

»Und? Wen observierst du?« , fragte Andi und bückte sich dabei leicht, um ins Innere des Wagens schauen zu können.

»Niemand. Ehm. Ich war zufällig hier und wollte in Ruhe frühstücken.« , log er.

»Aha.« , sagte Andi, der davon nicht überzeugt war. »Komm. Steig aus, du kannst mir beim Tragen helfen.«

Vincent stieg aus und sah auf den Laster, der hinter ihm stand. »Ich habe neue Fässer, die müssten wir ins Lager bringen.« , erklärte Andi.

Widerwillig packte sich Vincent den Sackkarren und schob ihn vor den geöffneten Kraftwagen. Pierre, der bei Andi hinter der Theke arbeitete, stand im Inneren und reichte den beiden immer wieder ein neues Fass, das sie sich auf den Karren ablegten. Als dieser eine Kordel, die um die Fässer gebunden war, nicht abbekam, gab Vincent ihm sein Feuerzeug, damit er es ansengen konnte.

»Das reicht fürs Erste.« , sprach Pierre, während er weiter mit dem Feuerzeug hantierte.

»Ja, ich weiß. Der kippt sonst.« , meinte Andi. »Komm Vincent, wir bringen das schonmal rein.«

Vincent schob die Karre, während Andi ihm die Türe aufhielt und danach die Türe zum Lager aufschloss.

Ein Fass, nach dem anderen, stapelten die zwei dort auf und gingen dann wieder in den Flur. Andi schob jetzt den Karren, als von oben lautes Gelächter ertönte.

»Oh Schade, dass Dag nicht hier ist.« , flüsterte Andi Vincent zu, bevor er mit kräftigem Klang sprach. »Guten Morgen. Was macht ihr denn so früh?«

»Frühstück holen.« , offenbarte der Gitarrist, der als erstes unten erschien.

Isabelle und das Mädchen am Keyboard gingen hinter ihm. Als Isabelle Vincent erkannte, sah sie sich direkt um. Dies bestärkte ihn nur in seiner Theorie, dass sie ebenso auf Dag stand, wie er auf sie, denn als sie bemerkte, dass er alleine da war, sah sie leicht enttäuscht aus.

»Das ist Vincent. Der Sohn von 'nem juten Freund von mir.« , stellte Andi ihn vor. »Das sind Sascha, Tina und Isabelle.«

»Hi. Freut mich.« Vincent schüttelte jeden die Hand, als sie unten angekommen waren.

»Du bist doch jedes Wochenende da.« , bemerkte Sascha und sah grinsend zu Isabelle.

Vincent nickte.

»Hey Sascha, könntest du mir beim Ausladen helfen?« , rief Andi.

Der nickte und ging los. Tina sah von Vincent zu Isabelle, hinüber zum Ausgang. »Wartet. Ich helfe euch.« Mit diesen Worten lief sie hinaus.

Isabelle lächelte Vincent an.

»Ihr macht gute Musik.« , sagte er, mit der Hoffnung, das sie jetzt nicht auch noch rausrennen würde.

»Danke.« Sie lächelte weiter und biss sich dann verlegen auf die Unterlippe. »Ehm. es ist ungewohnt dich alleine zu sehen. Ich meine, du bist sonst immer mit ... deinem Freund?!«

ᶠᴿᴬᴳᵀ ˁᴵᴱ ᴹᴵᶜᴴ ᴳᴱᴿᴬᴰᴱ, ᴼᴮ ᴵᶜᴴ ᵁᴺᴰ ᴰᴱᴿ ᴱᴵᴺ ᴾᴬᴬᴿ ˁᴵᴺᴰ, ᴼᴰᴱᴿ ᵂᴬᴿᵁᴹ ˁᴾᴿᴵᶜᴴᵀ ᴰᴵᴱ ᴰᴬˁ ᵂᴼᴿᵀ ᶠᴿᴱᵁᴺᴰ ˁᴼ ᴷᴼᴹᴵˁᶜᴴ ᴸᴬᴺᴳᴳᴱᶻᴼᴳᴱᴺ ᴬᵁˁ?

»Ja, mein ... mein bester Freund. Dag.«

»Dag?«

»Ja. Seltener Name, ich weiß.«

Sie lächelte wieder. »Er ist nicht hier?«

»Nein, der pennt mit Sicherheit noch.« Verlegen packte sich Vincent an den Hinterkopf. »Also, ehm ... hättest du, also ihr ... die Band ... vielleicht mal Lust nach der Show mit uns ... trinken zu gehen, oder so?«

Ihr Lächeln wurde breiter. »Gerne.«

»Fein. Cool. Freut mich.«

Sie zog erneut ihre Unterlippe ein. »Dein Freund, also ... Dag ... weiß er davon? Also, weiß er, dass wir uns zu euch gesellen sollen? Ich meine ... wäre es okay für ihn, oder ... nicht das er dann einfach so geht.«

»Du meinst wegen gestern?!«

Sie nickte.

Vincent lachte. »Na ja das hatte seltsame Gründe. Er hatte halt das Gefühl, er musste ... gehen ... verschwinden.«

»Okay.« Sie runzelte ihre Stirn.

ᴴᴼᶠᶠᴱᴺᵀᴸᴵᶜᴴ ᴰᴱᴺᴷᵀ ˁᴵᴱ ᴶᴱᵀᶻᵀ ᴺᴵᶜᴴᵀ, ᴰᴱᴿ ᴵˁᵀ ᵛᴱᴿᴿüᶜᴷᵀ. ᴼᴷᴬʸ, ᴳᴬᴺᶻ ᴺᴼᴿᴹᴬᴸ ᴵˁᵀ ᴰᴱᴿ ᵀʸᴾ ᴱᴴ ᴺᴵᶜᴴᵀ, ᴬᴮᴱᴿ ...

»Fragst du für ihn?« , fragte sie plötzlich.

»Was?« Er riss die Augen auf.

»Ob du für ihn fragst? Also ich bin nicht Sherlock Holmes, aber ... du fragst quasi nur mich, oder bilde ich mir das ein? Er ... er sieht mich immer an ... und ich dachte, ich ... könnte es vielleicht sein ... weil irgendwie finde ich ihn ...« Isabelle stockte immer wieder ab und begann einen neuen Satz. »Ehm. Vergiss einfach, was ich gesagt habe.«

Sie drängte sich an ihm vorbei Richtung Ausgang.

»Warte.« , rief Vincent und sie blieb stehen. »Ja. Ich frage für ihn, also er weiß es nicht, dass ich das mache, aber er ist eigentlich nicht so der schüchterne Typ und doch traut er sich irgendwie nicht dich ...«

ᴰᴬᴳ ᵂᴵᴿᴰ ᴹᴵᴿ ᴰᴵᴱ ᶠᴿᴱˁˁᴱ ᴾᴼᴸᴵᴱᴿᴱᴺ. ᴵᶜᴴ ˁᵀᴱᴸᴸᴱ ᴰᴱᴺ ᴳᴱᴿᴬᴰᴱ ᵂᴵᴱ ᴱᴵᴺᴱᴺ ˁᶜᴴᴸᴬᴾᴾˁᶜᴴᵂᴬᴺᶻ ᴰᴬᴿ.

»Ich meine ...« , begann er erneut. »Dag ist schon ein Mann. Stolz ... und mächtig ...«

ᵀᴼᴸᴸ, ᴶᴱᵀᶻᵀ ˁᶜᴴᵂäᴿᴹᴱ ᴵᶜᴴ ᴬᵁᶜᴴ ᴺᴼᶜᴴ ᵛᴼᴺ ᴰᴱᴹ. ᴰᴵᴱ ᴴäᴸᵀ ᴹᴵᶜᴴ ᴶᴱᵀᶻᵀ ᴮᴱˁᵀᴵᴹᴹᵀ ᶠüᴿ ᴷᴼᴹᴾᴸᴱᵀᵀ ᴵᴿᴿᴱ. ᵛᴵᴺᶜᴱᴺᵀ ᴴᴬᴸᵀ ᴶᴱᵀᶻᵀ ᴮᴱˁˁᴱᴿ ᴰᴱᴵᴺᴱ ᴷᴸᴬᴾᴾᴱ.

Er stöhnte leicht auf und sie lachte. »Ich würde ihn gerne näher kennenlernen. Dich natürlich auch, denn ich glaube, mit dir wird es nie langweilig.« , sagte sie. »Aber ihn würde ich gerne ... besser kennenlernen.«

»Gut. Wirklich gut. Gefällt mir.« Vincent ging mit ihr hinaus, wo Andi mit Sascha und Tina am Laster stand.

»Heute, nach dem Auftritt?« , fragte sie ihn.

»Klar. Machen wir.«

»Gut.«

Sie verabschiedeten sich und Vincent ging mit einem Lächeln auf den Lippen zurück zu seinem Auto.

ᴰᴱᴺ ᴿᴱˁᵀ ᵂᴵᴿᴰ ᴰᴱᴿ ᴵᴰᴵᴼᵀ ᴶᴬᵂᴼᴴᴸ ᴬᴸᴸᴱᴵᴺᴱ ᴴᴵᴺᴮᴱᴷᴼᴹᴹᴱᴺ.

Nicht immer drauf, doch für immer auf dir (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt