Kapitel 64

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»Wie kann ein Mensch nur so unprofessionell sein?!« , wettere Çan gegen Isabelle, als er wütend zum Tisch angerannt kam.

»Ich und unprofessionell? Wer hat denn dafür gesorgt, dass so ein Song im Eimer landet?«

»Ey, nur weil dein Freund Angst haben muss, jemanden wie dich zu verlieren, muss ich das nicht ausbaden, indem er meint meine Performance in Frage zu stellen.«

»Deine Performance?« Dag stellte sich auf die Füße und ließ sich dieses Mal von keinem zurück auf den Stuhl drücken. »Das war pure Absicht. Mehr nicht.«

Nase an Nase standen sich beide gegenüber. »Glaub mir Junge. Du wirst nicht ihr Letzter sein. So eine wie sie kann jeden haben, den sie will. Irgendwann wirst du eingetauscht und dann wird sie erstmal wissen, wie es ist, wenn ein richtiger Mann sie durchfickt.«

»Ohooooo.« Isabelle drängte sich zwischen die beiden, mit Blick auf ihren Freund gerichtet. »Lass es. Er ist es nicht wert.«

»Ja Duuuuck. Lass es.« Mit abwertendem Schnaufen verließ Çan die Truppe und steuerte seine Halbstarken an der Theke an.

Dag blieb stehen und blinzelte nicht einmal, als er ihm nachsah.

»Dag lass es. Andi weiß Bescheid, dass sein Vertrag nicht verlängert wird.« Isabelle zog ihn auf die Bank.

»Er fliegt?«

»Ja, aber wir müssen noch ein paar Monate warten. In ein paar Wochen bekommt er die Kündigung, damit er sich eine neue Bleibe suchen kann ... und einen neuen Job.«

»Das ist Isabelles Geburtstagsgeschenk von mir.« , sagte Andi und ging zu Pierre hinterm Tresen.

»Echt? Er verschwindet dann endlich?«

»Ich hätte das schon viel früher in die Hand nehmen müssen. Du hattest von Anfang an Recht.« , entgegnete Isabelle.

»Ja und wir sind dann die Spice Girls. Wir müssen ein bisschen mehr auf Technik zurückgreifen, aber wir bekommen die Band auch zu dritt geschaukelt.« , sagte Hannah und setzte sich mit Katja dazu.

»Da wir zu dritt sind, würde ich uns eher als Tic Tac Toe bezeichnen oder übernimmst du mehrere Rollen Baby Spice?« , lachte Katja.

Isabelle fasste Dag an sein Kinn, denn sein Blick war weiterhin auf Çan gerichtet. »Lass ihn dümmlich grinsen.«

»Der hat dir an den Arsch gefasst.«

»Dag. Bitte. Mach nichts Unüberlegtes.«

»Oh Isy das ist mehr als überlegt, was ich mit ihm vorhabe.«

»Er ist bald weg und Andi weiß auch Bescheid, das wir einige Shows solange canceln werden. Ich habe selber keine Lust mehr, noch länger mit ihm auf der Bühne zu stehen.«

»Es tut mir echt leid. Ich wusste nicht, dass er sich zu so einem Arschloch entwickelt hat.« , sagte Lea.

»Schon okay. Hannah kennt ihn ja auch von früher und meinte, er war früher nicht so. Du konntest es nicht wissen.« Isabelle lächelte sie an.

»Trotzdem. Dag hatte ja direkt 'ne Abneigung. Wir hätten unseren Umzug nicht so überstürzen sollen.«

»Es ist ja bisher nichts Schlimmes passiert. Über seine Grabschversuche oder idiotischen Anmachsprüche stehe ich drüber.«

»Ich aber nicht.« , sagte Dag leise und Isabelle wusste, was er genau meinte. Schließlich würde sie nicht anders reagieren, wenn sie an seiner Stelle wäre. Allein der Gedanke an diese eine Nacht, als die Rothaarige ihr diese Lüge auftischte, ließ ihren Magen in Unruhe versetzen.

Pierre kam mit mehreren Getränken an den Tisch und teilte aus. »Der Chef meint, ihr sollt euch was gönnen.«

Die neun stießen an und tranken die kleinen Gläschen leer.

Çan und seine Kumpanen verließen zeitgleich die Bar, was Dag ein wenig seine Anspannung verlieren ließ.

»So der Spinner ist weg, also ... lasst uns schonmal vorglühen.« , meinte Vincent und bestellte ein paar neue Drinks.

»Darf ich?« , fragte Isabelle und legte dann, nach Wölkchens freundlichem Nicken, ihre Hand auf deren Bauch. »Oh Gott. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ihr ein Baby bekommt.«

»Ja manchmal geht es schneller als gedacht.« , lachte David.

Isabelle strich weiter über ihren Bauch. »Wisst ihr denn schon, was es wird?«

Beide nickten. »Ein Junge.« , sagte Wölkchen.

»Habt ihr schon einen Namen?« , wollte Hannah wissen.

»Wir sind uns noch nicht einig.« , lachte David und musterte seine Freundin. »Eigentlich ist sie der Meinung, dass sie alleine für den Namen verantwortlich sein müsste, weil ich hatte ja sozusagen Spaß, als er aus mir ... entwichen ist, aber sie wird Schmerzen haben, wenn er aus ihr will.«

»Wo sie Recht hat.« , stimmte Katja ihr zu. »Ihr Jungs seid eh nicht gut in Namen aussuchen.«

»Ach Quatsch. Mir gefällt ... Leo.« , sagte David.

Wölkchen schüttelte den Kopf. »Und ich finde Luke schön.«

»Ich-bin-dein-Vater.« , witzelte ihr Freund.

»Dann darfst du gar keinen Namen geben, denn jeder Name steht mit irgendeinem Film oder so in Verbindung.«

»Oder ihr sucht euch selber einen aus.« , schlug Katja vor. »Würfelt einfach zwei Namen zusammen.«

Beide, sowie auch die anderen sahen sie konfus an.

»Ach Kinders. Du heißt David, du Wölkchen ... tadaa wir haben Wölvid. Oder Dakchen.«

»Das Zweite hört sich an, als wäre ich der Vater.« , lachte Dag.

»Mein richtiger Name ist Thora. Nicht Wölkchen.«

»Dann eben Dara oder Thorvid.«

»Als wären wir Nordmänner.« David kringelte sich vor lachen.

»Das liegt an deiner blöden Endung. Nehmen wir die zwei.« Sie zeigte auf Dag und Isabelle. »Da hätten wir Dabelle oder Isaag.«

»Nein. Wenn Wölkchen ihren richtigen Namen nimmt, musst du bei mir Dag-Alexis nehmen. Dementsprechend hätten wir ... immer noch Dabelle, aber hinzu käme Isalexis.« , verbesserte Dag sie lachend.

»Das wird nicht besser, Katja.« Isabelle bekam sich kaum noch ein vor lauter Lachen.

»Bei dir wäre es also Katierre oder Pierja.« , schlug Lea vor.

»Nein, da gibt's kein Baby , und mein Name ist ... Kat-ja.« , sprach sie viel zu schnell.

»Also doch lieber Katcent oder Vinja.« Dag zeigte auf Vincent.

»Ach, dann sucht doch alle selber die Namen für eure Kinderchen aus.« Beleidigt drehte Katja sich weg.

Isabelle lehnte sich an Dag, während die anderen weitere alternative Babynamen in den Raum warfen.

Nicht immer drauf, doch für immer auf dir (Band 1)Where stories live. Discover now