Kapitel 35

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Betrunken, und laut singend, watschelten Vincent und Isabelle die Stufen hinauf.

»Oh, Quietsche-Entchen nur mit dir, plansche ich so gerne hier. Quietsche-Entchen, ich hab dich so furchtbar lieb. Bobobobidu. Quietsche-Entchen, so ein Spaß, wenn ich drücke, sagst du was. Quietsche-Entchen, der beste Freund, den's gibt ...«

Dag, der selber mittlerweile zu viel getrunken hatte, stand unten und verabschiedete sich von Pierre, dem er ein Kotelett ans Ohr quatschte, wieso dieser nicht mit nach oben wollte. Doch der hatte mal wieder Krach mit Katja, wie so oft und hielt es daher fürs Beste, ihr dann immer den Freiraum zu lassen, den sie benötigte.

Dag und Isabelle waren da verschieden. Wenn es bei den beiden mal krachte, in dem Fall war es zwar auch so, das Isabelle diejenige war, die laut wurde, doch da die zwei nicht ohne den anderen sein konnten, gingen sie nie im Streit auseinander. Meist brachte Dag irgendeinen Witz, damit sie lachte, oder aber Isabelle stellte sich dumm, sodass sie ihn um Hilfe bitten konnte.

Sie wären nie auf die Idee gekommen, dem jeweils anderen den Rücken zu kehren. Oft stritten die zwei eh nie. Überwiegend waren es belanglose Sachen, weshalb sie nicht einer Meinung waren, während es bei Katja und Pierre fast täglich krachte.

»Nein Dag. Ich warte, bis sie sich beruhigt hat.« , sagte Pierre und verabschiedete sich nochmals bevor er schließlich die Türe hinaus verschwand.

Dag zündete sich eine Kippe an und stampfte dann hinauf.

Die beiden anderen suchten derweil Isabelles Schlüssel. »Spreiz die Beine.« , forderte Vincent sie auf und drückte Isabelle an die Wand.

Die lachte laut los, während sie wie bei einer polizeilichen Durchsuchung ihre Hände gegen das Mauerwerk presste.

»Muss ich mir Sorgen machen.« , sagte Dag, als er oben ankam.

»Nee ich führe nur eine Visitation durch.« , meinte Vincent, wobei er kniend Isabelles Beine betastete.

»Solang du nicht noch eine Rektale und Vaginale durchführst Brudi, bin ich ja zufrieden.« Dag holte Isabelles Schlüssel aus seiner eigenen Hosentasche und wedelte diesen vor den Augen der beiden umher.

»Ach ja. Den hast du ja eben an dich genommen.« , lachte sie, unterdessen öffnete Dag die Türe. Während Vincent direkt ins Wohnzimmer stiefelte, kicherte Isabelle und umarmte Dag.

»Was ist mit dir?« , fragte er.

»Hast du Bock auf Baden?«

»Mit dir?«

»Nein, mit Vincent.« , sagte sie mit ernster Miene, bevor sie wieder lachte und ihm einen Klaps auf den Oberarm gab. »Natürlich mit dir.«

»Du willst also, das ich dir den Rücken einseife?!« Er kam ein wenig näher.

»Und noch andere Stellen.« , flüsterte sie und nahm ihn an die Hand.

Sascha, Katja und Vincent saßen im Wohnzimmer.

»Ey sollen wir es uns noch etwas gemütlich machen auf dem Balkon?« , fragte Sascha direkt.

»Eigentlich wollten Dag und ich es uns in der Wanne gemütlich machen.«

Katja verzog die Mundwinkel. »Die schrubbt ihr danach aber erstmal gründlich.«

»Nachdem ich Isy durchgeschrubbt hab.« , sagte Dag keck und umarmte seine Freundin von hinten.

»Wieso gehen wir nicht alle?« , fragte Vincent und die Allgemeinheit sah ihn augenblicklich an.

»Wir sollen uns alle in die Wanne quetschen?« Sascha blinzelte nicht einmal, als er ihn anblickte.

»Nein. Red ich immer so undeutlich, oder warum versteht mich hier niemand?« Vincent sah jeden Einzelnen abwechselnd an.

»Die haben gesagt, die wollen es in der Wanne treiben.« , sagte Sascha. »Und du meintest daraufhin, lasst uns doch alle mitgehen.«

»Stopp. Wir haben gesagt, wir machen es uns gemütlich in der Wanne.« , verbesserte Isabelle ihn.

»Ja und Dag hat schon erzählt, was er gern schrubben will.« Sascha sah sie belehrend an.

»Wir schweifen ab.« , mischte Vincent sich wieder ein und fuchtelte mit seiner Hand umher. »Was ich meinte war, wieso wir nicht alle schwimmen fahren.«

»Jetzt?« Sascha sah auf die Uhr, die weit nach Mitternacht anzeigte. »Es hat nichts auf, oder meinst du am See?«

»Wir sollten nackt baden.« , sprach Katja. »Einmal im Leben sollte man das gemacht haben und wieso nicht in der Blüte unserer Jugend? Besser als wenn wir mit siebzig auf die Idee kommen.«

»Leute es ist mitten in der Nacht. Dementsprechend hat eh alles zu.« , kommentierte Sascha.

»Also ich hab damit kein Problem.« Isabelle näherte sich den anderen, mit Dag im Schlepptau, der sie weiterhin umarmt hielt. »Ich hab hier alle, außer einen, eh schon nackt gesehen.«

»Wann has'n du Sascha nackt gesehen?« , wollte ihr Freund direkt wissen.

»Wie kommst du auf den? Könnt ja auch Vincent sein.« , lachte Katja.

»Nee den hast nur du im Naturzustand gesehen.« , meinte Dag daraufhin und Katjas Lachen verschwand. Dafür lachte Vincent und zeigte dabei mit dem Finger auf seinen besten Freund.

»Ich hab Sascha nur zufällig im Adamskostüm erwischt.« , erklärte Isabelle. »Als er frisch mit Lea zusammen war, wollten die das geheim halten und irgendwann kam ich gerade aus meinem Zimmer und der da, kam nackt aus Leas Räumlichkeit.«

»Also wann fahren wir?« , fragte Vincent, um mal wieder auf seine eigentliche Frage hinzuweisen.

»Es hat alles zu.« , meinte Sascha abermals.

»Wir wollen nackt schwimmen gehen. Wenn wir das tagsüber machen wollen, müssen wir direkt zum FKK-Strand.« Katja stand auf. »Also ich wäre auch dabei. Ich könnt ein wenig Spaß vertragen.« Sofort drehte sie sich um und deutete auf Vincent. »Und damit meine ich keine geschichtliche Wiederholung.«

»Na ja.« Vincent stand nun ebenfalls auf. »Sagt dir die Kulturzyklentheorie etwas? Sag also niemals nie.«

»Ich hatte mich aber jetzt schon mental auf die Wanne eingestellt.« , jammerte Dag.

ᵁᴺᴰ ᴰᴬᴿᴬᵁᶠ ᴹᴱᴵᴺᴱ ᶠᴿᴱᵁᴺᴰᴵᴺ ᴵᴺ ᴰᴱᴿ ᵂᴬᴺᴺᴱ ᶻᵁ ᴾᴵᴹᴾᴱᴿᴺ.

Isabelle drehte sich um. »Komm schon. Das wird lustig.« Sie näherte sich seinem Ohr. »Stell dir einfach vor, wir haben eine größere Wanne.«

»Die wir uns mit drei anderen teilen.«

»Es hat alles zuuuuuuuuuuu.« , ertönte Saschas Stimme.

»Das haben wir doch schon geklärt.« Vincent haute ihm auf die Schulter. »Hast du viel getrunken?«

»Nee gar nix.«

»Gut, dann fährst du.«

»Und was ist mit Lea?«

»Wann kommt sie denn?«

»Morgen früh. Die schläft bei ihren Eltern.«

»Ja dann. Für was fragst du dann? Du hast sturmfrei Kevin, also lass uns Spaß haben.«

Nicht immer drauf, doch für immer auf dir (Band 1)Where stories live. Discover now