Kapitel 54

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»Doch du schläfst bei uns.« , sagte Isabelle, als sie in Berlin ankamen, und Vincent sich weigerte, mit hinaufzukommen.

»Ey jetzt mach ma' keene Fisimatenten hier.« , mischte Dag sich ein.

»Ich hab mit euch jetzt paar Nächte hintereinander Löffelchen gepennt. Das einzige, was ich nun will, ist in mein Bett, alleine und mit ausgestreckten Beinen und Armen pennen.«

»Die Couch hast du doch für dich alleine.« , meinte Isabelle daraufhin.

Vincent schüttelte den Kopf. »Nee. Zudem habt ihr zwei die ganzen Tage nicht gebumst. Meint ihr, da hab ich Bock jetzt die halbe Nacht eure Lustschreie zu hören?«

»Wir machen nichts.«

Dag sah sie verständnislos an, als Isabelle diesen Satz sagte.

»Nein. Ich komme gerne morgen zum Frühstück, muss ja eh den Bus wieder hier abstellen, aber jetzt rattere ich Richtung mein Bett.« Er wartete keine weitere Diskussion mit Isabelle ab und fuhr sofort los.

»So ein Idiot.« , sagte sie und ging ins Hausinnere.

»Wir haben keinen Sex?« , fragte Dag, der hinter ihr die Stufen hinaufging.

»Das ist deine Sorge? Ernsthaft?«

»Ja.«

Sie blieb stehen und drehte sich um. »Ich hab langsam die Befürchtung, unsere Beziehung besteht nur aus Sex.«

»Gar nicht.«

»Natürlich.«

»Selbst wenn.« , sagte er und wies ihr an weiterzugehen. »Was ist daran verkehrt? Besser, als wenn wir nichts miteinander hätten, dann wären wir nämlich nur Freunde, wenn ich dich kein bisschen begehren würde. Und du weißt, ich begehre dich sehr.«

»Sollte das jetzt ein Kompliment sein?«

»'ne Beleidigung ganz sicher nicht.«

Stumm ging sie weiter und öffnete die Türe. Ihre Schuhe landeten wie gewohnt in eine Ecke.

Katja und Hannah saßen im Wohnzimmer und schauten irgendeine Liebesschnulze.

»Hey, wie geht es dir Süße?« , fragte Katja.

»Es ist alles okay. Wie sieht es aus mit den Flyern?«

»Konnten die leider nicht mehr rückgängig machen, weil die schon verteilt wurden.« , meinte Hannah. »Aber dafür pennt Çan nicht hier. Der war sauer, nachdem Katja ihm Prügel angedroht hat.«

Dag ging ins Zimmer und knallte ein wenig die Türe.

»Oh, was ist dem denn über die Leber gelaufen?« Katja sah auf die geschlossene Türe.

Isabelle grinste. »Ich hab ihn ein bisschen geärgert. Hab gelesen das Versöhnungssex gut sein soll, und da er mal etwas anderes ausprobieren wollte ...«

»Also verschwinden wir jetzt besser aus der Hörweite?«

Isabelle verzog den Mund und schloss ein Auge. »Könnte sein.«

»Wieso probiert ihr nicht mal Quiet Sex aus?« , gab Katja von sich und stand schonmal auf.

»Quiet Sex?«

»Ja. Macht es doch öfters in der 69er Stellung. So habt ihr beide den Mund ... beschäftigt.«

»Haha. Witzig ... nicht.«

Hannah stand nun ebenfalls auf und schaltete dabei den Fernseher aus. »Sollen wir dann noch in eine Bar oder so? In dem Fall haben die beiden ihre Ruhe.«

»Klar.«

»Nein warte.« Isabelle hielt sie am Oberarm fest. »Du musst mir helfen.«

»Also ich glaube, du bekommst auch ohne meine Hilfe dein ... Männelein befriedigt.« , sagte Katja.

»So meine ich das doch nicht.« Sie zog sie mehr zu sich. »Du hast doch ... ein paar Sachen ... zum ... Reizen.«

Katjas linke Augenbraue schnellte hoch. »Zum Reizen?«

»Dag will halt etwas Abwechslung und da dachte ich ... ich ... gott, ich komm mir vor wie ein Kind.« Isabelle ließ sich auf den Sessel fallen. »Ich will ihn halt überraschen, mit ... du hast doch ...«

»Sprich dich aus Süße. Wie bekommen fast täglich euer Sexleben mit, also kippe ich bestimmt nicht um, wenn du mir hier Details nennst. Wir sind doch erwachsene Menschen.«

»Falls du Toys willst, ich habe noch einen eingepackten Vibbie. Ein Schmetterling ... ach nee ich habe auch noch einen Normalen, wenn dir das lieber ist. Beide unbenutzt.« , gab Hannah ohne Scham von sich.

»Was? Nein? Ein Schmetterling?«

»Kennst du die nicht?« Hannah setzte sich wieder hin und spreizte die Beine. »Den kannst du dir hier umschnallen und der Schmetterling liegt dann auf deinem Blümchen und ... vibriert halt.«

»Der Vorteil an dem Teil ist ...« , mischte Katja sich ein. »... Dag kann dich dabei gleichzeitig durchnehmen.«

»Ich weiß gerade nicht, was mich mehr irritiert ... das ich doch so unerfahren im Sex bin, oder das du deine ... da unten ... Blümchen nennst.«

Hannah lachte. »Was sagst du denn dazu?«

»Da unten.«

Katja und Hannah lachten jetzt gemeinsam. »Du musst mehr aus dir raus kommen.« , sagte die quirlige Blondine.

»Nenn sie doch ... Orchidee?!« , schlug Hannah vor.

»Oder Lotusblüte.« , meinte Katja daraufhin.

»Ja am besten noch Pampelmuse oder was?!« , lachte Isabelle.

»Wenn's Dag scharf macht, wenn du so sprichst. Warum nicht?!«

»Ich muss gar nicht mit ihm reden, er ist auch so scharf auf mich.«

»Du sagst ihm nie dreckige Dinge beim Sex?« Hannahs Augen wurden groß.

»Nein. Wieso? Sollte ich?«

»Klar. Probier's mal aus.« Katja und Hannah nickten im Einklang.

»Nein. Da komm ich mir blöd vor.« Isabelle wurde rot.

»Dann fang kleiner an und mach es dir selbst vor seinen Augen.« , sprach Katja.

»Nee. Das ist ja noch peinlicher.«

»Was ist daran peinlich? Du findest es ja auch nicht peinlich, wenn Dag an deinem Zauberböhnchen rubbelt.«

»Weil das was anderes ist.«

»Quark mit Soße. Das ist im Grunde genommen dasselbe und glaub mir, Typen stehen darauf, wenn sie zugucken können.«

»Sicher?«

»Klaaaar. Fass dich einfach mal selbst unten an, wenn ihr dabei seid. Du wirst es merken.«

»Was hast du denn jetzt eigentlich vor?« , fragte Hannah.

Isabelle stand auf und sah zu Katja. »Ich will ... du hast doch so Kostüme für ...«

»Uuuuuh die kleine Isabelle entpuppt sich ja doch als experimentierfreudig.« Katja zog an ihrem Arm. »Was willst du denn? Ich habe ein Schulmädchenkostüm, eine heiße Nonne, da kannst du ihm die Beichte abnehmen. Oder eine Polizistin, da könntest du ihm seine Rechte vorlesen. Ein Zimmermädchen ...«

Nicht immer drauf, doch für immer auf dir (Band 1)Where stories live. Discover now