Kapitel 31

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»Trautes Heim. Glück allein.« , sagte Sascha, als sie am Abend endlich wieder zu Hause in Berlin angekommen waren.

Nach der Aktion waren sie noch bei David und Wölkchen daheim, wo sie dann komplett die Zeit vergaßen und dort zusätzliche Stunden verbrachten. Es wurde gegessen, gelacht, sich frisch gemacht, bevor sie dann letztendlich losfuhren. Die Freunde aus Berlin luden die zwei, nach ihrer Gastfreundlichkeit, sogar ein, sie mal in der Weltstadt mit Herz und Schnauze zu besuchen.

Isabelle schmiss ihre Schuhe in den Flur.

Lea kam angerannt und umarmte sie. »Ich hab deine Sachen schon in den Schrank geräumt. Ordentlich natürlich.« Damit spielte sie auf die Unordentlichkeit von Isabelle an, die daraufhin nur grinste und sich bedankte.

Während sie noch im Flur standen und Tina auch ihre Freundin begrüßte, als wäre diese Jahre fortgewesen, kam Sascha mit einer Matratze aus seinem Zimmer und stellte sie an der Wand ab.

»Was machst du?« , fragte Lea irritiert.

»Wir haben eine lange Reise hinter uns mein Schatz, daher machen wir es uns jetzt gemütlich.«

»Auf meiner Matratze?«

»Nein, das ist meine. Deine holt Vincent.«

Genau jener kam mit dem anderen Polster gerade aus deren Zimmer.

»Oh nein.« Lea sah ihn streng an. »Du gehst sofort wieder rückwärts, da wo du hergekommen bist.«

»Nach Köln?«

»Nein Vincent. Du bringst sofort meine Matratze wieder auf mein Lattenrost.«

Vincent sah zu Sascha, der den Kopf schüttelte. »Lea, wir bringen nachher alles wieder ordentlich zurück. Das verspreche ich dir.«

»Macht doch, was ihr wollt. Ich fahre jetzt eh noch mit Tina zu einer Freundin.«

»Ja, siehst du. Dann stell' dich mal nicht so an.« Sascha kuschte ein wenig nach hinten, als Lea ihn streng ansah und den Zeigefinger erhob.

»Wenn ich nach Hause komme, und auf dem Lattenrost schlafen muss, war das die letzte Nacht, die du überhaupt in unserem Bett geschlafen hast. Haben wir uns verstanden?«

Katja stellte derweil die Balkonmöbel ins Wohnzimmer.

Lea verdrehte ihre Augen, schnappte sich Tina und verließ, ohne ein weiteres Wort zu äußern, die Wohnung.

Die Jungs, Dag mit eingeschlossen, trugen die Matratzen nach draußen.

Katja rief beim Pizzadienst an und bestellte eine Menge Essen, während Isabelle in ihr Zimmer verschwand und sich etwas Frisches anzog. Sie entschied sich für ihren petrolfarbenen Nicky-Anzug, denn sie wollte einfach nur in was Bequemes schlüpfen.

Bevor sie die Jacke überzog, betrachtete sie ihren verfärbten Oberarm im Spiegel, als Dag in ihr Zimmer kam.

»War es das?«

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Dag schloss die Türe und inspizierte ihren Arm. »Warum hast du mir das nicht dort gezeigt?«

»Und dann?«

»Dann hätte ich ihm richtig eine verpasst.«

»Du hast ihn doch geschlagen.«

»Ja. Für die Beleidigung , aber das ...« Er besah erneut ihren Arm. »... dafür hätte er viel mehr verdient gehabt.«

»Dag, er hätte die Polizei gerufen, und dann?« Sie setzte sich aufs Bett. »Lass es uns einfach vergessen, okay?!«

Dag kniete sich vor sie hin. »Wieso hast du mir denn nie etwas erzählt?«

»Was hätte ich dir denn erzählen sollen? Du hättest mich doch für verrückt abgestempelt.«

»Wieso hätte ich das tun sollen? Du bist mutig Isy. Du hast dein gemachtes Nest verlassen, um frei leben zu können. Ein Leben, das mehr zu dir passt.« Er schmunzelt ein wenig. »Ich bin ehrlich, ich kann mir gar nicht vorstellen, das du je Teil dieser Kreise warst. Du passt da irgendwie nicht hin.«

»Hab ich auch nie. Vielleicht hatten die deswegen immer ein wachsames Auge auf mich.«

Seine Miene veränderte sich wieder. »Du hättest mir das trotzdem sagen sollen. Dann wäre es erst gar nicht so weit gekommen. Ich hätte mehr auf dich aufgepasst.«

Sie küsste ihn vornehm-zurückhaltend. »Wir werden wohl unser Jubiläum nie vergessen.«

»Apropos.« Er kam ein wenig in die Höhe, stütze sich ab und drängte Isabelle in eine fast liegende Position aufs Bett. »Wo waren wir stehen geblieben?«

»Daaag. Die warten auf uns.« , lachte sie, als er sich ihrem Hals widmete und begann sie dort zu küssen.

»Ich kann auch schnell machen. Die bekommen gar nicht mit, das wir fehlen.« Er hob ihr Shirt ein wenig an und küsste ihren Bauch.

»Dafür beginnst du aber langsam.« , lachte sie.

Dag stoppte ab und öffnete in Windeseile seine Hose.

»Nein. Nein. Nein. Nein.« , prustete Isabelle los. »Lass uns später lieber ein Nümmerchen ohne Druck machen.«

»Und wenn ich dir jetzt sage, dass ich bereits Druck habe?«

»Den Druck meinte ich nicht.« Sie versuchte sich, auf den Bauch zu drehen, um von ihm wegzukommen. Sie schaffte es beiläufig. Doch Dag strich ihr sofort einige Haare aus den Nacken und blieb stur auf ihr liegen. Als er sie sanft in die freigelegte Stelle biss und seine Zunge auch noch ins Spiel brachte, kapitulierte sie und gab sich geschlagen.

Isabelle schloss die Augen, als er ihre Haare ein wenig rau packte, um besser an ihren Nacken und seitlichen Hals ranzukommen. »Ich will dich jetzt.« , flüsterte er in ihr Ohr. »Und nachher auch nochmal.«

Sie musste schmunzeln. »Wenn du dich beeilst.«

Er setzte sich sofort auf und fasste den Bund ihrer Hose, als die Türe aufging.

»Nicht euer Ernst.« , sprach Vincent. »Seid ihr Tiere? Müsst ihr andauernd wie ausgehungert übereinander herfallen, wenn man euch mal eine Minute alleine lasst?«

Dag zeigte den Daumen nach oben und verzog seine Mimik, als wäre er ein kleines Kind, dessen Lieblingsspielzeug gerade vom Erzieher einkassiert wurde. »Nur eine Minute, okay? Gib mir eine läppische Minute.«

»Ich kenn deine Minute. Anziehen, oder besser gesagt, Finger weg vom Hosenbund und Abstand nehmen.« Vincent kam nun ins Zimmer rein. »Los hopp hopp aufstehen. Wir haben gesagt, wir smoken jetzt schön auf dem Balkon den ein und den anderen und essen dabei. Danach habt ihr alle Zeit der Welt, um euch die Klamotten vom Leib zu reißen, aber jetzt raus hier.«

Dag stand mit einem lauten Gestöhne auf. »Du bist manchmal schlimmer, als meine Mutter, weißt du das eigentlich?!«

»Einer muss hier ja für Zucht und Ordnung herhalten.«

Isabelle lachte. »Ich hab doch gesagt, lass uns warten.« Sie stand auf und zog ihre Hose richtig an.

Vincent stiefelte zurück zur Türe und hielt diese fest, dann wedelte er mit seiner anderen Hand hin und her. »Wenn ich bitten darf!«

»Muss ich dir jetzt auch Trinkgeld geben?« , fragte Dag, als er beleidigt an ihm vorbeiging.

»Ein wenig Lohn für alles, was ich mache, wäre mal angebracht, mein lieber Freund.«

Vincent wartete, bis auch Isabelle aus dem Zimmer ging, dann folgte er den beiden Richtung Balkon.

Nicht immer drauf, doch für immer auf dir (Band 1)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora