Kapitel 7

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Vincent und Dag betraten "Bei Andis Oma im Keller". Er hatte seinem besten Freund mit Absicht nichts von dem Gespräch mit Isabelle erzählt, denn er wusste nicht, wie dieser darauf reagieren würde.

Auf irgendeine Weise hatte er schon Schiss, dass dieser dann erneut flüchten würde ...

Sie setzten sich auf die Plätze wie immer und Dag bestellte für jeden einen Whiskey mit Cola. »Fangen wir jetzt direkt hart an, wa'.« , stellte Vincent fest.

»Klar.« Dag sah zur Bühne und exte sein, gerade hingestelltes Getränk sofort leer. Die Band betrat ebenjene in diesem Augenblick. Als Isabelle zu ihnen sah, winkte sie dezent.

Verwirrt blickte Dag zu Vincent, der ihr offensichtlich zunickte.

»Was soll das?« , fragte er.

»Was meinst'n du?«

»Was meinst'n du?!« , äffte Dag ihn nach. »Ich mein die Begrüßung.«

»Sie hat gewunken, da dachte ich, wink mal zurück.« Vincent hob beide Hände entschuldigend nach oben.

»Klar doch.« Dag bestellte sich erneut einen Whiskey.

»Ich dachte, du wolltest sie heut ansprechen?! Möchtest du ihr deine Fahne direkt entgegenhauchen?«

»Ich weiß noch gar nicht, ob ich sie heut anspreche.« , behauptete Dag.

Vincent rollte mit den Augen und stand auf. »Ich geh' pinkeln, bevor es anfängt.«

Er sah kurz zurück, als er wegging. Dag exte das nächste Getränk auch direkt runter.

ᴱᴿ ᴵˁᵀ ᴺᴱᴿᵛöˁ. ᵛᴵᴱᴸᴸᴱᴵᶜᴴᵀ ˁᴼᴸᴸᵀᴱ ᴵᶜᴴ ᴵᴴᴹ ˁᴬᴳᴱᴺ, ᴰᴬˁˁ ᴱᴵᴺ ᵀᴿᴱᶠᶠᴱᴺ ˁᶜᴴᴼᴺ ᴳᴱᴾᴸᴬᴺᵀ ᴵˁᵀ, ᴰᴬᴹᴵᵀ ᴱᴿ ᵂᴱᴺᴵᴳˁᵀᴱᴺˁ ᴬᵁᶠᴴöᴿᵀ ˁᴵᶜᴴ ᴰᴬᴿüᴮᴱᴿ ᴱᴵᴺᴱᴺ ᴷᴼᴾᶠ ᶻᵁ ᴹᴬᶜᴴᴱᴺ.

Vincent erledigte schnell sein Geschäft und huschte wieder in den Raum hinein, dabei knallte er gegen Isabelle, die wohl am Eingang auf ihn gewartet hatte.

»Hey.« , sagte sie.

»Ehm. Hi.« , antwortete er und sah direkt zu Dag, der seinen Blick haarscharf auf beide gerichtet hatte.

»Es geht doch noch klar mit nachher, oder?«

Vincent nickte. Er wollte nicht zu viel sprechen, denn Dag sah ihn weiterhin streng an.

»Okay. Habt ihr denn was dagegen, wenn wir nach oben gehen? Zu uns? Da kann man sich besser unterhalten.«

»Nee klar. Gerne.«

Sie lächelte. »Danke, das du ... ein klein bisschen mithilfst.«

Vincent nickte wieder nur und lächelte, dann bahnte er sich seinen Weg zurück zu Dag, der nicht einmal blinzelte und ihn weiter im Visier behielt.

Ihn grinsend ansehend setzte sich Vincent stumm neben ihn hin.

»Was war das?«

Vincent schüttelte verwundert seinen Kopf.

»Mach hier keinen auf unschuldig. Ich hab doch gesehen, dass sie auf dich gewartet hat. Was läuft hier?«

»Ach das meinst du.« Vincent schlug sich leicht auf die Stirn.

»Ey Brudi willst du mich für dumm verkaufen?«

»Nein. Sie wollte wissen ... wie viel Uhr wir doch haben.«

»Und du bist der einzige Mensch mit Uhr in dieser Bar?«

Vincent zuckte mit den Schultern.

»Entweder du sagst mir jetzt, was läuft oder ich gehe.«

»Ey Vincent.« , unterbrach Pierre die beiden. »Hier.« Er legte ihm sein Feuerzeug auf die Theke. »Ich hab ganz vergessen, dir das heut morgen wiederzugeben. Ich hatte noch vor es dir zurückzugeben, aber mein Handy ging, als du mit Isabelle aus dem Haus kamst, und danach warst du auch schon weg.«

»Ah. Danke.« Vincent steckte sich das Feuerzeug ein und vermied Blickkontakt zu seinem besten Freund, der ihn vehement anstarrte.

»Du warst bei ihr? Heute Morgen? Was läuft da?« , fragte er ihn, doch er ließ keine Antwort zu, sondern sprach sofort weiter. »Ey, wir haben uns immer vertraut, hatten nie Stress wegen Weiber und jetzt fällst du mir in den Rücken und klärst sie dir?«

»Was? Nein. Bist du verrückt. Traust du mir sowas zu?«

»Keine Ahnung?! Ich dachte bis eben auch, wir haben keine Geheimnisse voreinander. Vielleicht irre ich mich ja schon seit Ewigkeiten in dir?!«

»Ey jetzt fahr ma' runter. Ja ich war hier, gebe ich zu und ja ich habe dir nichts davon erzählt.«

Dag klatschte. »Freut mich. So viel habe ich schon von alleine erfahren.«

»Das war Zufall okay. Ich hab ... ich hab Andi geholfen, seine Fässer im Lager zu verstauen und sie kam runter, so kamen wir ins Gespräch.«

»So kamen wir ins Gespräch.« , erneut äffte Dag ihn nach. »Finde ich toll, wie locker flockig alles bei dir läuft.«

»Daaag fahr runter und hör mir zu. Es tut mir leid, wenn du jetzt so denkst, aber so, wie du dir das da gerade ausmalst, ist es nicht gelaufen, also pack deine Buntstifte weg und lass mich das Bild zu Ende malen.«

»Neuer Text für nen Song?« , fragte dieser.

Vincent überlegte. »Könnten wir vielleicht mal irgendwo einbauen.«

Dag nickte ebenso, bis ihm wieder einfiel, dass er sauer war. »Dann malen Sie mal weiter und berichten bitte Herr Stein.«

»Also ... ich half Andi und als wir aus dem Lager kamen, kam sie zufällig mit zwei von der Band runter. Andi hat uns dann vorgestellt, dann unterhielten wir uns ein wenig ... ja, das war es.«

»Mehr nicht?«

»Ja, doch.«

ᴶᴱᵀᶻᵀ ᴼᴰᴱᴿ ᴺᴵᴱ. ᴮᴬᵁ ᴱˁ ᴱᴵᴺᶠᴬᶜᴴ ᴱᴵᴺ ᵂᴱᴺᴵᴳ ᵁᴹ ᵛᴵᴺᶜᴱᴺᵀ.

Dag sah ihn erwartungsvoll an.

»Isabelle fragte mich dann, ob sie uns besser kennenlernen könnte, insbesondere dich.«

»Hat sie nicht gesagt?!«

»Doch hat sie. Sie meinte, ich wäre bestimmt witzig, aber dich würde sie gerne meeeeeeehr kennenlernen.«

»Hat sie gesagt?«

»Hat sie gesagt!« , redete Vincent ihm nach.

»Echt jetzt?« Dag benetzte seine Lippen und lächelte verschmitzt. »Sie will mich wirklich kennenlernen?«

Vincent legte seinen Arm um ihn. »Jepp. Und vorhin meinte sie, ob wir nicht nach deren Auftritt mit zu ihnen nach oben kommen.«

»Hat sie nicht?!«

»Hat sie.«

»Echt jetzt?«

»Ey Dag, das Gespräch wiederholt sich andauernd. Wir gehen nachher mit ihnen hinauf. Ende. Den Rest musst du jetzt selbst in die Hand nehmen.«

Dag sah zur Bühne. Gleichzeitig sah sie zu ihm. Verlegen streifte sie sich einige Haare hinters rechte Ohr und lächelte.

Nicht immer drauf, doch für immer auf dir (Band 1)Where stories live. Discover now