Kapitel 87

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»... komm, gib dein Handy.« , sagte Dag, als er seine Sachen anzog, die Vincent ihm vorbeibrachte, nachdem er eine Nacht zur Untersuchung mit Behandlung im Krankenhaus bleiben musste.

»Sie geht nicht ran. Ich hab selbst schon unterdrückt angerufen.«

Dag sah hinter Vincent. »Schau mich nicht so an.« , sprach Hannah. »Mein Handy bekommst du nicht.«

»Du weißt, wo sie ist?!«

»Nein.« , log sie.

»Ey Hannah, das ist kein Spiel. Ich muss mit ihr reden.«

Sie setzte sich auf einen Stuhl und sah ihn an. »Sorry Dag, aber ... sie will nicht mit dir reden. Und im Grunde kann ich es verstehen.«

»Ja ich hab Scheiße gebaut. Ich weiß es.« , brüllte er. »Aber was da abgelaufen ist ... das war nicht ich.«

Hannah gab einen verächtlichen Ton von sich.

»Was?« Er sah sie musternd an.

»Isabelle weiß, dass du ihre Titten bekritzelt hast. Sie hat dich gesehen.«

»Was?« , fragte er erneut.

»Ja, was denkst du denn, wieso sie die ganze Zeit so komisch war.«

»Sie hat mich gesehen?« Dag setzte sich auf das Krankenbett und fasste an seinen Kopf. »Warum hat sie nichts ...?«

»... gesagt?« Hannah vollendete seinen Satz. »Weil es sie innerlich zerfressen hat zu denken, dass du dein Auge auf eine andere gelegt hast. Meinst du echt, sie hat sich umsonst die Seele aus dem Leib gekotzt?«

»Trotzdem hätte sie mit mir reden müssen.«

»Nein, du hättest nachdenken müssen. Aber das hast du anscheinend nicht. Du hast kein bisschen an sie gedacht.«

»Natürlich hab ich das. Ich hab mich extra umgesehen.«

»Genau. Um sicherzugehen, das du klammheimlich ihre Titten begrabschen konntest.«

»Was?« Dag wurde wieder lauter. »Nein. Ich wollte nicht, dass sie es sieht, da hast du Recht, aber ich habe nur ein idiotisches Autogramm gegeben. Ich wollte sie nicht verletzen und deswegen hab ich nach ihr Ausschau gehalten. Mit Sicherheit nicht, um irgendwas zu verheimlichen. Ich liebe Isy.«

»Damit hast du dir aber ein Eigentor verpasst.« , antwortete sie schnippisch.

»Wo ist sie Hannah?«

»Ich hab ihr versprochen, das ich das nicht verrate.«

»Hier geht's nicht um ein blödes Versteckspiel. Ich will meine Beziehung retten.«

Hannah sah zu Vincent. »Dag ich glaube nicht, dass sie momentan mit dir reden will ... kann.«

»Das hat sie nicht alleine zu entscheiden.«

»Dag, du hast Scheiße gebaut und ob du das willst oder nicht, du hast den Stein ins Rollen gebracht und jetzt musst du wohl oder übel mit den Konsequenzen leben.«

»Was meinst du? Was für Konsequenzen? Was hat sie gesagt? Will sie das mit uns beenden?« Dag sprang auf und rannte zu Hannah. »Was hat sie genau gesagt?«

Wiederholt sah sie zu Vincent, der sich nun einmischte. »Dag wir bekommen das hin, okay?! Jetzt hör auf, dich so aufzuregen.«

»Wie? Wenn sie nicht mal mit mir reden will?!«

»Du musst ihr Zeit lassen.« , sagte sein bester Freund und Hannah stimmte mit einem Nicken bei.

»Kann ich aber nicht. Ich will, dass sie hier bei mir ist. Da wo sie hingehört.« Er sah sich verzweifelt um. »Ruf Sascha an. Wetten, sie ist nach Köln.«

»Ich hab ihn gestern schon angerufen. Sie ist nicht da.« , sagte Vincent.

»Ruf nochmal an. So schnell konnte sie eh nicht da sein. Vielleicht ist sie mittlerweile da?!«

Vincent atmete tief ein und wählte dann Saschas Nummer. Damit Dag alles mitbekommen konnte, stellte er sofort den Lautsprecher an.

»Nein, sie ist nicht hier.« Mit diesen Worten kam er an den Apparat.

»Hast du denn etwas von ihr gehört?« , fragte Dag.

»Ja. Sie hat mich gestern Nacht noch angerufen ... hör zu Dag, es wäre besser, wenn du sie in Ruhe lässt.«

»Was laberst du?«

»Du hast es versemmelt.«

»Was hat sie gesagt?« Dag riss das Handy an sich. »Was hat sie genau gesagt?«

»Sie ist fertig mit den Nerven. Ich habe Angst um sie. Ich habe Angst um meine beste Freundin und deswegen bitte ich dich, weil ich dich bisher immer gut leiden konnte, ... lass sie in Frieden.«

»Hat sie das gesagt? Sind das ihre Worte gewesen?«

»Du hast ihr wehgetan ... auf eine Art und Weise, die ich von dir niemals gedacht hätte.«

»Ich ... ich war ... ich hab das doch nicht ... Sascha du kennst mich. Ich liebe Isy. Ich liebe sie mehr als mein eigenes Leben.« Die Verzweiflung in Dags Stimme war unüberhörbar.

»Danach sah es aber nicht aus.«

»Was meinst du?« , fragte Vincent und sah dann zu Hannah, die anhand ihrer Mimik wohl wusste, wovon Sascha sprach.

»Isabelle hat gestern noch ein Video bekommen.« , antwortete er.

»Was?« Irritiert starrte Dag auf das Handy. »Was für ein Video?«

Man hörte Lea im Hintergrund unverständlich sprechen. »Ja, ich komme.« , sagte Sascha zu ihr. »Hör zu Dag. Wie ich schon gesagt habe, bitte ... ich bitte dich, lass sie in Ruhe.«

»Ist sie wirklich nicht bei dir?« Dags Stimme versagte leicht.

»Nein. Wirklich nicht.«

»Und David?«

»Auch nicht. Ich weiß, wo sie ist ... und sie ist in guten Händen.«

Vincent nahm Dag das Handy weg. »Sascha, ich melde mich später noch mal bei dir, okay?! Wir sehen uns.« Mit diesen Worten beendete er das Gespräch.

»Wo ist sie?« , fragte Dag Hannah abermals.

Sie stand auf und ignorierte seine Frage. »Ich hoffe für euch beide, das ihr es hinbekommt, aber ich bin ehrlich zu dir Dag ... Isabelle ist mehr als verletzt.«

»Wohin gehst du?« , fragte Vincent.

»Ich sollte ... nur nach dem Rechten sehen. Auch wenn sie nicht mit ihm reden will, wollte sie wissen, ob es ihm gut geht.«

»Sie macht sich Sorgen?« Dag sah sie mit traurigen Augen an.

»Natürlich. Denkst du, sie hört auf dich von heute auf morgen zu lieben?«

»Also habe ich doch noch eine Chance?«

»Dag, Liebe reicht manchmal nicht aus, wenn kein Vertrauen vorhanden ist.«

»Sie kann mir vertrauen ... wirklich.«

»Ich glaube, Isabelle sieht das anders.« Hannah setzte ein kleines Lächeln auf, bevor sie schließlich die beiden alleine ließ.

Nicht immer drauf, doch für immer auf dir (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt