Kapitel 58

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»Ehm Jungs, wir kommen später dahin, okay?!« , sagte Isabelle, als sie wieder ins Zimmer kam.

»Wer ist wir?« , wollte Dag von ihr wissen.

»Katja und ich. Vince dreh dich mal um.« Isabelle drehte mit ihrem Finger und wartete, bis dieser sich umdrehte, dann zog sie schnell ihre Hose und ihr Oberteil aus, um sich danach eine andere Jeans und eins der neuen Shirts überzuziehen.

»Dir ist klar, das ich weiß, wie du nackt aussiehst.« , sagte Vincent, der sich aber weiterhin brav die Wand ansah.

»Ja, aber das müssen wir ja nicht zur Gewohnheit werden lassen.« Sie gab Dag ein Zeichen, das dieser Vincent anstupsen konnte, als sie fertig war.

»Ich dachte, wir fahren zusammen.« , maulte ihr Freund.

»Ihr müsst Hannah aber mitnehmen. Die duscht noch. Sagt ihr, Katja und ich kommen auf jeden Fall nach.« Isabelle sprach einfach weiter.

»Was hast du denn so Wichtiges vor?«

Sie sah kurzzeitig auf Vincent. »Etwas Wichtiges.«

Katja stand am Türrahmen. »Können wir?«

»Ja, bin fertig.« Sie schloss die Türe und verließ mit Katja die Wohnung.

»Bist du sicher, dass wir da einfach so hin können ohne Termin?« , fragte sie, als Isabelle den Fahrplan checkte.

»Natürlich. Es ist ja ein Notfall.«

Der Bus kam wenige Minuten später und brachte die zwei zu Katjas Frauenarzt.

Während diese der Sprechstundenhilfe ihr Problem mitteilte, setzte sich Isabelle ins Wartezimmer.

Eine junge Frau saß bereits dort, während ihr strohblondes Kleinkind in der Spielecke saß und einen Turm aufbaute.

Isabelle beobachtete das kleine Kind mit den vielen Locken auf dem Kopf, als Katja mit einem Urinbecher den Raum betrat. »Pass mal auf meine Tasche auf. Ich muss kurz pinkeln und dann wollen die noch Blut abnehmen.«

So schnell wie sie gekommen war, verschwand sie auch wieder eiligst. Das kleine Kind kam auf Isabelle zu und hielt ihr einen Baustein hin. »Oh danke.« , sagte sie mit piepsiger Stimme, als sie den Klotz an sich nahm.

Das Kind freute sich so sehr, das es zurückrannte und einen neuen Stein holte, um diesen Isabelle auf gleiche Weise zu überreichen.

Nach vier weiteren Bauklötzchen wurde die Mutter aufgerufen und Katja erschien kurz danach wieder im Wartezimmer.

»Und?«

»Noch nix.« , antwortete Katja. »Die überprüfen jetzt den HCG-Wert und dann werde ich noch untersucht.«

»Du musst mit Vincent sprechen.«

»Noch muss ich gar nix.« , feuerte sie direkt los und jammerte danach. »Ich kann es nicht glauben, das ich hier sitze.«

»Hast du dir schon überlegt, wie du es Pierre sagen willst?«

»Nein. Ich weiß gar nicht, wie man so etwas überhaupt jemanden sagt. Weder Pierre noch Vincent.« Sie räusperte sich. »Hey du, du wirst Vater und du, du nicht.«

»Also wenn du das so vor hast, dann ...«

»Natürlich habe ich das nicht so vor, Frau Schlau.«

»Oh. Haben wir schon zu viele Stein-Gene?«

»Das ist nicht witzig. Was soll ich denn tun, wenn ich wirklich schwanger bin?«

»Ich weiß es nicht.«

»Ich bin gar nicht in der Lage ein Kind großzuziehen. Das würde ich nur verderben.« Katja nahm Isabelle endlich die Steine aus der Hand und legte sie auf den leeren Platz neben sich.

»Ich mache mir gerade eher Sorgen um Vincent.«

»Um ihn? Nicht um mich?«

»Doch klar, aber ... was denkst du denn, was Pierre mit ihm machen wird?«

Katja runzelte die Stirn. »Soweit habe ich gar nicht nachgedacht.«

»Ich versteh' euer Dreier Klimbim eh nicht.«

»Denkst du etwa ich?«

»Du bist doch ein Teil davon.«

»Aber nicht der Denkende.« Sie sank in dem Stuhl zusammen. »Ich kann es halt nicht erklären. Ich will mich nicht festlegen. Ich bin jung, verdammt nochmal. Ja, du hast vielleicht die Liebe deines Lebens schon gefunden, aber ... muss ich mich deswegen auch direkt festlegen und nur bei einem bleiben?«

»Nein, natürlich nicht.«

»Ich fühle mich wohl mit Pierre, doch mit Vincent ... ich hab Spaß mit ihm und wenn wir alleine sind, kann er schon richtig süß sein, aber ... ach, ich weiß doch auch nicht.«

»Du musst trotzdem endlich ...«

»... eine Entscheidung treffen?«

Isabelle nickte.

»Frau Hofmann. Zimmer zwei, bitte.« , rief die Empfangsdame.

Katja ergriff Isabelles Hand. »Du kommst doch mit rein, oder?«

»Wenn du willst.«

Sie nickte und ließ ihre Hand nicht los, als sie den Gang Richtung Zimmer zwei gingen.

»Frau Hofmann, setzen Sie sich doch.« , sagte der Arzt und zeigte auf die beiden Stühle vor seinem Schreibtisch.

»Ihre Werte sind in Ordnung, das heißt aber noch nichts. Manchmal ist man womöglich so weit am Anfang, dass selbst der Blutwert es bislang nicht anzeigt.«

»Ehm, soll heißen, ich muss noch etwas warten?«

Der Mann in den Vierzigern schüttelte den Kopf. »Nein, ich würde Sie bitten, das sie sich untenrum freimachen und dann schauen wir mal, ob wir etwas erkennen können.« Er zeigte auf eine Türe neben Isabelle.

Katja verschwand fix in der Umkleide und kam ohne Schamgefühl mit kurzem Top und untenrum nackt wieder rausgetippelt.

Sie hüpfte auf die Liege, während der Arzt ein Kondom mit Schallgel befüllte und diesen über die Vaginalsonde stülpte. »Legen Sie sich hin und winkeln sie die Beine ein wenig an.« , forderte er sie freundlich auf, bevor er den Schallkopf einführte.

Isabelle stand neugierig auf und betrachtete den Bildschirm.

»Aha.« , sagte er und drehte den Monitor mehr in Katjas Richtung.

Ihre Augen wurden groß vor Panik.

Er nahm einen Stift und deutete auf eine dunklere Hälfte. »Es ist alles okay, wie Sie sehen können, Frau Hofmann, ist ihre monatliche Menstruation schon auf dem Weg zu Ihnen.«

»Ich ... ich ... bin nicht schwanger?«

Er schüttelte den Kopf. »Nein. Aber vielleicht später ja mal irgendwann.«

»Eher nicht.« , lachte Katja auf. »Mein Freund ist nämlich unfruchtbar.«

Isabelle rieb sich die Stirn, als sie den Blick des Arztes bemerkte.

ʲᵃ, ᵉʳᶻäʰˡ ᶤʰᵐ ᵈᵒᶜʰ ᵈᶤʳᵉᵏᵗ ʷᶤᵉ ᵈᵘ ʲᵉᵈᵉˢ ᵐᵃˡ ᵐᶤᵗ ᵛᶤᶰᶜᵉ ᶤᶰ ᵈᵉʳ ᵏᶤˢᵗᵉ ʰäᶰᵍˢᵗ, ˢᵒᵇᵃˡᵈ ᵈᵘ ᵏʳᵃᶜʰ ᵐᶤᵗ ᵖᶤᵉʳʳᵉ ʰᵃˢᵗ. 

Nicht immer drauf, doch für immer auf dir (Band 1)Where stories live. Discover now