Warum hast du mir geholfen?

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Ich weiß nicht wie lange wir so dastanden. Meine Hand in seiner. Sie war warm und hielt mich fest umschlungen. Langsam begann sich mein Körper wieder zu beruhigen. Mein Atem wurde ruhig und mein Herz begann nun etwas langsamer in meiner Brust zu klopfen. Der Druck verschwand und auch der Ekel schien sich zurück zu ziehen. Auch er schien zu bemerken, dass ich mich beruhigte und entspannte sich auch etwas. Er zauberte sich ein beruhigendes Lächeln auf die Lippen.

„Am Besten bring ich dich jetzt nach Hause." Es klang weniger wie ein Feststellung, als mehr wie ein Befehl. Ich schüttelte nur leicht den Kopf und sagte dann zu ihm.

„Musst du nicht. Ich finde schon alleine nach Hause." meine Stimme war leise, doch wir standen uns nahe genug, damit er mich trotzdem verstand. Nun schüttelte er den Kopf.

„Ich würde mich besser fühlen, wenn ich wüsste, dass du gut nach Hause gekommen währst..." Er schien kurz zu überlegen und dann sah ich etwas wie Schrecken in seinen Augen aufblitzen.

„Ohhh man. Dass klang jetzt nicht besonders aufmunternd oder?" In diesem Moment löste sich etwas in mir und ich begann aus vollem Halse zu lachen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen. Ich schlang meine Hände um meinen Bauch und senkte meinen Oberkörper etwas. Ohhhh Gott, all das war einfach so absurd.

In meinen Augen sammelten sich wieder Tränen, doch diesmal waren es angenehme Tränen. Ich sah wieder zu dem Fremden hoch und erkannte, dass ich ihm mit meiner Reaktion komplett aus der Bahn geworfen hatte. Diese Tatsache trug allerdings nicht dazu bei, dass sich mein Lachanfall abschwächte. Himmel, was für ein göttlicher Anblick.

Ich spürte plötzlich etwas vor mir und sah nach was es war. Der Fremde hatte sich zu mir hinunter gebeugt. Ich lachte unaufhörlich weiter.

„Du verwendest ganz schön oft Begriffe, die mit der Biebel zu tuen haben. Bist du so gläubig?" Ohh Gott, hatte ich das eben laut gesagt?... Wie peinlich!

Auf seinen Lippen begann sich wieder ein breites lächeln abzuzeichnen und er begann leicht zu nicken.

„Ja hast du und du tust es im übrigen schon wieder." Schnell richtete ich mich wieder auf und er tat es mir gleich. Mein lachen war erstickt, ich war zu sehr damit beschäftigt rot anzulaufen. Doch nun begann er zu lachen. Ebenfalls aus vollem Halse und irgendwie hatte sein Lachen etwas bedrohliches, doch genau so sehr faszinierte es mich. Ich stand nun da und hatte keinen Plan was los war. Machte er sich gerade über mich lustig. Er blickte wieder zu mir auf und begann richtig breit zu grinsen.

„Wie war das noch gleich. Himmel, was für ein göttlicher Anblick und wie!" Nun musste ich auch wieder loslachen. Nun kam auch der letzte Rest an Gefühlen aus mir heraus.

„Ohh Go... Was machst du bloß mit mir. Ich kenne nicht mal deinen Namen und schon..."

Langsam begannen wir uns wieder zu beruhigen. Unser Atem wurde wieder ruhiger, doch jetzt begann ich erst wirklich die Schmerzen in meinem Bauch zu spüren.

„Nun gut... ich geh dann wohl mal. Mein Vater, er... er dreht sonst noch durch."

„Gut,... ich begleite dich." Seine Aussage ließ keine Widerrede zu und ich hatte auch nicht vor zu widersprechen, der Abend hätte sich wohl sonst noch länger hingezogen. Ich schlüpfte in die Ärmel der Jacke, die immer noch um meine Schultern lag und folgte ihm. Draußen blieb ich kurz stehen, er bemerkte das. Er blickte mich fragend an und ich meinte dann nur:

„Ich sollte meine Tasche suchen, da sind meine Schlüssel und so drin. Ich hab sie wahrscheinlich bei.... sie muss mir ....hier irgendwo liegen." Ich begann mit meiner Suche und bemerkte dann, dass er mir half. Ein paar Minuten lang suchten wir und rannten dabei einmal um den gesamten Wagen. Dann hielt er auf einmal eine Hand hoch, an der meine Tasche baumelte. Ich rannte auf ihn zu und griff mir die Tasche.

„Ohhh Gott, danke!" Ich begann ihn breit anzulächeln und er erwiderte es prompt. Dabei begann mir eine Frage auf den Lippen zu brennen, die es verlangte gefragt zu werden.

„Warum, also... warum hilfst du mir." Sein Blick wurde nun wieder etwas ernster und er begann mit seinem Blick abzuschweifen.

„Nun ja. Eigentlich wäre es mich ja nichts angegangen, nur hab ich es nicht so gern, wenn man es direkt vor meinem Wagen treibt. Egal ob einvernehmlich oder nicht." Ich folgte nun seinem Blick und schaute zum Wagen.

Es war der rote, den den ich schon zuvor in der Pause betrachtet hatte. Er gehörte also ihm! War er es dann auch gewesen, der mir nahe gelegt hatte besser aufzupassen?

„Aso okay..." Seine Antwort hatte mich etwas enttäuscht. Irgendwie hatte ich doch gehofft, dass er einen nobleren Grund gehabt hätte um mich zu retten. Und wieder von einem Menschen enttäuscht.

„Aber ich bereue es nicht dich gerettet zu haben, nur solltest du das jetzt von mir denken."

Sein blick bohrte sich nun wieder in mich hinein und er schien nach etwas zu suchen. Vielleicht eine Antwort..

„Es ist nur so, dass ich nicht sehr viel mit Menschen am Hut habe, deshalb vermeide ich es mehr zeit als nötig mit ihnen aufzuwenden." Es klang schon komisch, wie er das so sagte. Er schien sich selbst nicht mit einzubeziehen.

„Komm, es wird Zeit, dass wir dich nach Hause bringen." Damit war das Gespräch wohl beendet.

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