Ich darf nicht

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 Meine Mutter begann zu strahlen und verließ das Zimmer mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich atmete etwas erleichtert aus und sank etwas tiefer in meinen Polster zurück. Langsam zog ich die Tasse näher zu meinen Lippen und nippe vorsichtig an der heißen Substanz in dem Becher. Der Tee hatte einen bitteren Geschmack und brannte leicht auf meiner Zunge. Warme Wolken stiegen aus der Tasse und trugen mit sich einen leicht brennenden und beissenden Geruch. Ich rümpfte meine Nase und brachte etwas abstand zwischen dem Tee und meinem Gesicht. Wäh! Was hat Mama mir den da für ein Gesöff gegeben.

Einmal holte ich ganz tief Luft und drückte mit zwei Fingern meine Nase zusammen, dann führte ich die Tasse wieder an meine Lippen und trank auf einen Satz den ganzen Tee. Verzweifelt holte ich danach Luft und begann zu husten. Langsam rann der heiße Tee meinen Rachen hinunter und hinterließ eine brennende und prickelte Spur. Ekelhaft!

Ich stellte die Tasse weg und versuchte das Husten unter Kontrolle zu bekommen. Das war eine ganz schlechte Idee. Ich trink nie wieder Tee auf einen Sitz...scheiße brennt das!

Die Nacht verlief für mich sehr unruhig. Immer wieder verfolgten mich Erinnerungen aus der Turngarderobe. Das laute Gelächter hallte Laut in meinem Kopf wieder und drückte auf mein Trommelfell. Ich wollte schreien, doch kein Wort drang aus meiner Kehle. Bewegungslos, ja paralysiert lag ich da und starrte mit offenen Augen an die Decke. Um mich herum war es dunkel, nicht mal der Mond wagt es zu mir hinein zu leuchten. Dunkle, dicke Wolken hatte er vor sich geschoben und versteckte sich vor und dem Unheil, dass im Halbschlaf in mir ruhte.
Still wartete es nun wieder darauf hervor gerufen zu werden und seine Krallen in das Fleisch meiner Feinde zu jagen. 
Flammen schossen an meinem Körper empor. In einem Kreis umschlossen sie mich und begannen die Luft mit Energie zu füllen. Sie sanken an die Seiten und zogen weiter Kraft aus der Luft. Langsam  ließen sie sich von meinem Bett und wanderten über den Boden. Teilten sich und wanderten weiter, während der Rest sich langsam auf die Möbel wagte.
Sie drängten die Dunkelheit immer weiter zurück und nahmen mein ganzen Zimmer für sich ein. Alles um mich brannte und vernichtete mein Heim, doch ich rührte mich immer noch nicht. Nicht einmal meinem Kopf wand ich den Flammen zu, sondern sah weiterhin einfach stur nach oben. Der Rest an Dunkelheit begann sich direkt über mir in einem Punkt zu sammeln. 
Die Flammen hatten nun endlich genug Kraft geschöpft und durchbrachen den Kreis. Einzelne kleine Arme tasteten sich zu mir nach vorne und berührten ganz sanft meine Haut. Die Stellen begannen zu nächst nur leicht zu prickeln. Immer weiter kamen die Arme der Flammen auf mich zu und legten sich langsam über mich. Das Prickeln wurde stärker und wandelte sich zu einem unaufhörlichen brennen. Ich wollte um Hilfe Rufen, doch ich konnte nicht. 

Der Schatten an der Decke begann sich immer mehr zu konzentrieren. Als würde die Substanz, aus der sich der Schatten zusammensetzte, langsam zersetzten und durch die Flammen zu einer Flüssigkeit verschmelzen, begannen sich nun zähflüssige Tropfen von der Decke zu lösen. Direkt über mir begann schließlich der Tropfen der Schwerkrampf nachzugeben. Stumm beobachtete ich wie er näher kam und langsam direkt in mein linkes Auge fiel. Er floss an die Seiten und verdeckte mein ganzes Auge. Weiter Tropfen vielen, je länger die Flammen brannten. Langsam floss die Substanz aus meinem Auge und begann sich in dünnen Rinnsalen über mein Gesicht zu ziehen, mein Blick blieb allerdings klar. Mein Mund lag etwas geöffnet da, so dass die Substanz auch darein fließen konnte. Sie füllte meine Mundhöhle und drang irgendwann wieder heraus. Es bildete sich ein kleiner Wasserfall, durch den die schwarze Substanz zu dem Rest meines reglos daliegen Köper geraten konnte.
Wie ein dickes schwarzen Tuch legte es sich allmählich eng um meinen Körper, die Flammen wanderten ungehindert darüber. 
Mein Körper stand in Flammen, während die Substanz begann durch die Poren und Öffnungen meines Körpers in mein innerstes vorzudringen. 

Du wirst mir gehören.

Keiner soll dich bekommen.

Ich will dich ganz für mich allein.

Meine Seele wurde immer tiefer in die Dunkelheit gezogen, während mein Körper den Flammen zum Opfer fiel. Um mich herum blieb es dennoch still, da ich selbst nicht schreien konnte.

Pregnant Where stories live. Discover now