Ein zerbrochener Spiegel

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Ich torkelte weiter durch unsere Einfahrt. Ich kann mich nicht mehr genaue erinnern wie lange oder wo ich genau hin ich gelaufen bin, doch irgendwann hörte ich Stimmen, die näher auf mich zu kamen. Zunächst dachte ich es wären wieder die Geister, die mich seit einiger Zeit verfolgen, doch diese Stimmen waren anders und mir unbekannt.

Ich sah mich um, die Hände hatte sich schon vor einer Weile von den Ohren genommen, um besser laufen zu können. Wo bin ich den jetzt?
Mein Atem und mein Herzschlag gingen schnell und unregelmäßig. Ich stützte meine Hände auf meinen Knien ab und suchte nach einem Anhaltepunkt in der Umgebung, um mich zu orientieren. Von einem kleinen Stück entfernt sah ich dann eine Gruppe von Menschen, die genau in meine Richtung kamen. Ziemlich schnell hatten sie mich dann auch bemerkt. Sie steuerten weiter auf mich zu. Schwer atmend richtete ich mich auf und sah zu der Menschengruppe. Es war eine Gruppe von Männern, die anscheinend mit mir redete, doch ich konnte durch das klirren in meinen Ohren kaum etwas verstehen.

Sie stand immer noch da, noch ganz außer Atem von dem Sprint, den sie hingelegt hatte. Die Männergruppe kam immer näher auf sie zu und ich konnte deutlich die Wort hören, die sie ihr zuriefen. Wie sehr ich diese Hinterwäldler hasse. Sie sind so schwach und denken dennoch sie könnten es mit mir aufnähmen, doch sie eignen sich perfekt, um einen kleinen Test zu machen.



Sie hatten mich schon beinahe erreicht und lächelten mich an. Was wollen die den von mir.

Ich konnte sie durch das klirren noch dumpf lachen hören, doch die Worte die sie mir zuwarfen konnte ich nicht verstehen. Etwas an den Männern war mir nicht so ganz geheuer, also wich ich ein Stück zurück.

Die Männer hatten sie nun erreicht und auch wenn sie versuchte den Männern auszuweichen, so packte doch einer von ihnen sie an ihrem Arm und hielten sie an Ort und stelle. Der Blick von Miriam wirkte etwas verzweifelt und sichtlich verwirrt, anscheinend hatte sie keine Ahnung, was die Männer von ihr wollte. Wenn sie ihr zu nahe kommen würden, dann müsste ich wohl oder über angreifen, doch vorerst überließ ich es ihr sich zu verteidigen.

Einer der Männer hatte mich fest am Arm gepackt und zu sich gezogen, danach hatte er mich irgendetwas gefragt, doch ich konnte es nicht genau verstehen. Ich glaubte das er mich fragte, was er von mir wollte. Ich würde erstmal gern wissen was ihr von mir wollt und wen meint ihr überhaupt?

Verzweifelt sah ich mich weiter um, doch die Männer redeten einfach weiter auf mich ein. Ich antwortete dem Mann nicht und das schien ihn nicht besonders zu gefallen. Er begann mich zu rütteln und mich anzuschreien. Ein weiterer Mann griff nun auch nach meinem zweiten Arm und drückte fest zu. Ich begann verzweifelt zu wimmern und zu ziehen und zu zerren, damit die beiden mich los ließen, doch ihr Griff wurde nur fester. 
Zu dem klirren in meinem Ohr gesellte sich nun ein knacksen.
Vor meinem geistigen Auge erschien ein Spiegel, zahlreich mit silbernen Ornamenten verziert. Der Spiegel war Matt und reflektierte kein Licht. Ich selbst stand vor dem Spiegel, doch man sah mich nicht in ihm. Das Klirren erklang immer noch und man konnte sehen, wie sie das Glas leicht nach vorne wölbte, als würde jemand dagegen schlagen. Das Klirren wurde unglaublich laut und nun bildeten sich erste kleine Risse in der glatten Spiegelfläche. Immer wieder ertönte ein lautes knacken und der Riss begann sich auszubreiten und Verästelungen zu Bilden. Erste kleine Splitter fielen aus dem Spiegel und an den Stellen begann eine schwarze Flüssigkeit zu tropfen. Eigentlich wurde der Spiegel von einem langen, weißen Raum umgeben. Er ließ alles steril und ordentlich wirken, doch die ersten schwarzen Tropfen, die auf den Boden vielen begannen langsam dieses Bild zu zerstören. In langen schmalen Schneisen begannen sich zu verlaufen und ebenfalls, wie beim Spiegel, Verästelungen zu bilden.

Der Spiegel begann weiter risse zu bilden und das klirren wurde stärker und lauter. Immer mehr und größere Stücke begannen aus dem Spiegel zu brechen. In größeren Massen begann die schwarze Substanz aus den Löchern zu Tropfen und immer mehr des schwarzen Raumes zu vernichten. Es lief weiter und bedeckte schließlich den ganzen Boden. Es fühlte sich so an, als würde ich langsam in diesem schwarzen Meer versinken, dann ein lauter knall. Mit einem mal barst die ganze Scheibe und tausende kleiner Splitter flogen durch die Luft. Ihnen folgte eine schwarze Welle. Sie schlug aus den kümmerlichen Überresten des Spiegels und fiel zu Boden. Eine tosende schwarze Welle kam nun auf mich zu und begrub mich bald komplett unter sich. Ich begann verzweifelt zu strampeln und wieder nach oben zu kommen. Langsam ging mir die Luft aus und mein Körper versuchte instinktiv wieder nach Luft zu schnappen. Die schwarze Flüssigkeit begann in meinen Mund zu fließen. Ich konnte spüren wie sich meine Lungen mit der Flüssigkeit füllten. Langsam begann ich zu ertrinken und vor meine Augen wurde es schwarz. Plötzlich fuhr dann aber ein Schock durch meinen Körper.

Saltare meum pusillum nigri saltator

Das Schwarz vor meinen Augen begann sich nun zu verändern und nahm eine rötlich Farbe an. Das Gefühl zu ertrinken verschwand und ein neuer stärkerer drang trat an dessen Stelle. Blut!

Ich musste lächeln. Alles lief einfach so perfekt. Ich konnte ihre Metamorphose förmlich an ihrem Körper ablesen ihr ganzer Körper begann zu versteifen und schließlich begann sie auf den Befehl zu reagieren. Sie hatte ihn endlich gehört und war nun nicht mehr so unglaublich taub gewesen.

Mit einer enormen Wucht riss sie die beiden Hände von sich. Die Männer schauten nicht schlecht, doch ihnen war so ein Szenario ja nicht unbedingt unbekannt. Ha! Unterschätzt sie bloß nicht. Sie kann mehr, als man im ersten Moment glauben mag.

Alle brachten ihre Körper in Angriffsposition, doch es war bereits zu spät, der Rausch hatte schon begonnen und ich konnte spüren, dass sie ihn nicht so einfach beenden werden könnte. 
Ihr Körper begann mehrmals zu zucken und dann sprang sie ab, direkt auf den ersten Mann der ihren Arm gepackt hatte. Er schien sichtlich überrascht, über den toten Ausdruck in ihren Augen. Nicht schnell genug hatte er sich wieder gefasst, um ihre Attacke noch abwehren zu können. Ich konnte seine verzehrten schreie deutlich hören und es bereitete mir ein kleinen bisschen was von einer Genugtuung, ihn so zu sehen. Es war völlig egal, dass er einer der meinem war. Sein Handeln hatte gezeigt, dass er mich in frage stellte und dies allein war schon Grund genug ihn zu bestrafen. 

Die anderen Männer packten sie und versuchten sie von ihm runter zu zerren, mit erfolg, zumindest vorerst. Sie drehte sich darauf hin sofort herum und griff den nächsten an. So verlief der Kampf eine ganze Weile weiter. Immer mehr der Männer landeten am Boden. Ihre Köper blutverschmiert und schlaf. Sie waren nicht tot, das war sicher, doch lange würden ihre Körper das nicht mehr mitmachen.

Wie im Rausch wand sich mein Körper herum. Ich nahm kaum noch etwas wirklich war, alles um mich war nur Rot. Mein Körper fühlte sich an wie eine Puppe an Seilen, die eines anderen Willen unterlag. Immer wieder spürte ich wie meine Hände gegen harte Substanz schlugen und dann wieder umfasst wurden von stärken, die mich begannen wegzuzerren. Mit aller Kraft entriss sich mein Körper ihrer Kraft und schlug mit der selben Wucht wieder zurück.


Während mein Körper im Rausch kämpfte und Blut fremder spritzen ließ, war mein Geist nur ein stummer Zuschauer. Durch ein verschwommenes Bild konnte er alles beobachten und so gern er meinen Körper auch gestoppt hätte, doch diese Macht hatte er im Moment nicht. Ich hatten schon gemeint, dass ich nie mehr aus diesem Zustand aufwachen würde und vielleicht für immer verdammt war nur ein kraftloser Zuschauer zu sein, doch dann hörte ich eine Stimme.

Nosce te et in speculum

Ich spürte eine zarte Hand an meinem Rücken und eine weite legte sich schnell und dennoch sanft über meine Augen. Vor mir erschien nun wieder das rote Meer in dem mein Körper reglos glitt. Die Flüssigkeit um mich herum färbte sich langsam wieder schwarz und ich erkannte etwas vor mir. Der Spiegel, der vor nicht allzu geraumer Zeit zerbersten war schwebte in der Flüssigkeit nun direkt vor mir. Wie in Trance streckte ich langsam meine Hand dem Spiegel entgegen. Etwas blitze vor meinen Augen, als meine Finger den Rest des Spiegel berührten. Ich zog meine Finger sofort wieder zurück und das gerade rechtzeitig bevor tausende der Scherben sich wieder begannen in den Spiegel zu fügen. Einzelne schnitten mir in die Arme und Beine. Es brannte, doch ich rührte mich nicht, sondern sah zu wie der Spiegel begann sich wieder zusammen zu setzten. 

Der Matte Spiegel hatte nun aber wieder begonnen zu schimmern und ich selbst begann sich in diesem Spiegel wieder zu Spiegeln. Zwei wache Augen sahen mich an. Wieder befand sich dieses Glitzern in ihren Augen.

Ich tat nichts und beobachtete nur wie die Gestallt begann immer mehr Gestallt anzunehmen. Ihre Augen wirkten müde und ausgelaugt, je länger ich sie beobachtete. Es schwarzes legte sich dann plötzlich um sie, wie Arme. Ich wollte etwas sagen, doch ich konnte es nicht. Stattdessen sah ich einfach nur wir ihr Körper gegen etwas zu sinken schien und sie ihren Kopf etwas seitlich legte. Langsam schloss sie dann nach einem letzten Blick die Augen und das Bild begann wieder zu verblasse.


Ruckartig riss ich die Augen auf und Blickte in zwei tiefe, dunkle, braune Augen.

Pregnant Where stories live. Discover now