Vielleicht eine neue Freundschaft

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Briseis!

Ich drehte meinen Kopf herum. Briseis und ich saßen auf einer kleinen Wiese, nicht unweit von der Stelle an der ich auf die Gruppe von Männern gestoßen war. Ich konnte die Stelle von meinem Standpunkt sogar sehen. Briseis saß ganz dicht neben mir und schien mich mit einer Hand zu stützen. Wann war die denn gekommen.
 
Sie sah mich an und schien nach etwas in meinen Augen zu suchen, fand es aber anscheinend nicht, daraufhin begann sie zu lächeln. Langsam wanderte mein Blick wieder zu der Stelle, an der ich vor kurzem noch gestanden hatte. Die Stelle befand sich praktisch mitten auf der Straße und auch gar nicht so weit von meinem Haus entfernt. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich viele dunkle Flecken am bereits leicht brüchigen Asphalt. Waren die vorher auch schon da.

„Hast du dich wieder beruhigt?" Briseis Stimme klang ganz klar und ungehindert an mein Ohr. Dadurch fiel mir erst auf, dass das Klirren in meinen Ohren verschwunden war. Erinnerungen an ein schwarze Meer, ein Spiegel und einer tiefen mir bekannten Stimme kamen auf. Ich versuchte daran festzuhalten und damit bekam ich Bildern, die durch eine roten Schleier liefen. Mein Körper der auf einen der Männer zusprang und meine verkrampften Finger, die immer wieder und immer öfter auf ihn einschlugen. Ich konnte noch fühlen wie meine Hände feucht wurden und mich dann jemand von ihm zog.

„Was ist vorhin passiert?" Ich konnte spüren, wie meine Stimme zitterte und nur ganz leise aus meinem Mund drang. Langsam wanderte mein Blick hinunter zu meinen Händen. Ich rieb die Finger aneinander und wenn ich es nicht gesehen hätte, dann hätte ich schwören können, dass immer noch Blut an ihnen klebte. Hatte ich das wirklich getan. Ich konnte doch nicht wirklich auf diese Männer eingeschlagen haben. Nicht einmal gegen Nina und Sarah hatte ich mich bis jetzt so gewehrt.
„Kannst du dich an etwas erinnern?" Ich hob meinen Blick nun wieder und sah Briseis an. Etwas an der Art, wie sie mich ansah machte mich stutzig. Genau zuordnen konnte ich es nicht und ich war mir auch nicht sicher ob ich ihr so einfach vertrauen sollte. Immerhin kannte ich sie auch nicht, andererseits war mir damals sehr wohl klar, dass wenn sie wirklich schon länger da war, sie sicher einiges von dem Szenario mitbekommen hatte. Wahrscheinlich weiß sie sogar mehr als ich.
 
„Nein nicht wirklich. Hasst du etwas gesehen?" Ihr Blick wich von mir ab und zu der Stelle, an der ich mit den Männern gestanden hatte. Sie begann zu überlegen.

„Ich bin erst gegen Ende gekommen. Die Männer sind ziemlich schnell verschwunden." Sie schwieg kurz und sah wieder zu mir.

„Hattest du so etwas schon öfter?" Nun lag es an mir wieder zu der Stelle zu sehen. Langsam begann ich dann den Kopf zu schütteln.

„Nein. Ich hab mich noch nie so richtig gegen etwas gewehrt." Nervös begann ich mir wieder über die Arme zu streichen. Dieser Ekel.

Ich hielt in der Bewegung kurz inne und sah auf meine Arme hinunter. Es ist nun schon ne Weile her, dass ich diesen Ekel in mir gespürt habe. Schon komisch. Ich hatte immer gedacht, dass das nun ein Teil von mir war, doch seitdem ich die Magenverstimmung hatte war es ausgeblieben.
 
„Ich hab auch noch nie so die Kontrolle verloren.... Ich habe alles nur noch durch diesen roten Schleier gesehen." Ich sah nun wieder zu Briseis und ich bin mir nicht mehr sicher was, aber ich hatte doch etwas anderes in ihren Blick erwartet. Ihr Blick wirkte nachdenklich, dennoch schien sie nicht überrascht.

„So was wie ein Blutrausch." Die Worte hallten in meinem Ohr wieder.

„Nein, dass war es nicht wirklich." Nun sah sie mich erstaunt an. 

„Ich wollte nur nicht, dass sie mich verletzten." Sie sollten mein Baby nicht verletzten.

„Du hast ein Geheimnis, oder?" Nun war es an mir erstaunt zu schauen. Briseis lächelte mich nur an.

„Zum ersten Mal habe ich verdacht geschöpft, als du vor meinen Augen in den Busch gekotzt hast." Sie begann noch breiter zu lächeln.

„Nur warst du so abweisend und ich hab mir nichts mehr dabei gedacht, doch als ich dich dann beim Schularzt gesehen hatte, da wurde ich dann doch neugierig." Nun wurde ihr Blick trauriger.

„Und dann habe ich dich gesehen, wie du dich mit den Typen geprügelt hast...Es war Wahnsinn! Du hast die einfach durch die Luft geworfen, als wäre es nichts. Und plötzlich wie aus heiterem Himmel hast du dann aufgehört und die Jungs haben schnell das Weite gesucht." Sie lächelte wieder und auch wenn ich die Ereignisse nicht so amüsant betrachten konnte, musste ich dennoch lachen. Ich hätte ja nie gedacht, dass sie gleich so schräg drauf war.
 
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich es auch so beschreiben würde." Überraschender weiße legte Briseis nun einen Arm um mich und drückte mich etwas an sich. 

„Ich werd es keinen erzählen." Ich sah sie an und sie lächelte mir aufmunternd zu. Wieso ist sie so nett zu mir?
„Immerhin hab ich es dir versprochen." Ich wusste wovon sie sprach und obwohl ich erleichtert war, dass sie es für sich behalten würde, so konnte ich doch nicht so einfach von dem hier ablassen. Wieso war ich nur so ausgetickt?

„Was machst du eigentlich hier?" Zuvor hatte ich den Gedanken ziemlich schnell wieder verworfen, doch es war schon komisch, dass sie so einfach hier vorbei gekommen war. Sie schien von meiner Frage allerdings nicht im geringsten verunsichert.

„Ich wohne hier ganz in der Nähe und war nur mal kurz spazieren, da mir die Decke sonst auf den Kopf gefallen währe."Ohh Gott wie gut ich dieses Gefühl kenne.

Briseis und ich saßen noch eine Weile auf dieser kleinen Wiese und sie erzählte mir einige Geschichten aus ihrer Vergangenheit. Sie begründete das ganze damit, dass wenn sie ein paar Geheimnisse von mir wusste, es ausgeglichener wäre, wenn ich ein paar von ihr wüsste. Es waren nicht wirklich schlimme, eher peinlich Erlebnisse, die man halt im laufe eines Lebens mal ansammelte. Dennoch war es wirklich schön mal mit einem Menschen ganz normal zu reden und irgendwie schien sie mich zu verstehen, auch wenn ich ihr nicht wirklich was von mir erzählte.

„Vielleicht hast du ja über die Jahre eine Art Überlebensdrang entwickelt und jetzt gibt es irgendeinen Grund für dich dich endlich zu währen." Ihre Stimme hatte etwas an sich, dass mich glauben ließ, dass sie mehr wusste, als mir damals klar war und was sie noch für eine Rolle in meinem Leben spielen sollte.

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Hey Leutchens,

Ich dachte ich schreib mal wieder eine Nachricht zu den Kapitel, da Pregnant heute 5K reads erreicht hat und 306 Stimmen :D
Freu mich totall, dass ihr noch nicht abgesprungen seit von der Geschichte, da ich schon gelaubt hatte, dass ihr euch bereits beginnt zu langweilen. Ich werd auch schauen, dass wieder mehr Action in alles reinkommt.

Wollt euch auch noch fragen, was ihr von Briseis haltet, bin mir nämlich noch nicht so ganz sicher in welche Richtung der Charakter gehen soll. 

Lasst wie immer, wenn ihr Lust habt ein paar Kommentare da^^

Mini<3 

Pregnant Where stories live. Discover now