schwarze Flügel

556 36 1
                                    

Der Körper war zwar kein besonders großer Wiederstand, doch es kam so überraschend, dass ich begann zurück zu torkeln. Mit jedem Schritt verlor ich mehr die Kontrolle über meinen Körper, bis ich irgendwann nach hinten fiel. Sehr weit fiel ich allerdings nicht, denn eine Hand schlang sich fest um meinen Arm und bremste so meinen Sturz. Mit ihrer Hilf richtete ich mich schließlich wieder ganz auf und konnte sehen in wen ich da eigentlich gelaufen war. 
Vor mir stand eine Frau. Sie war etwas um die ein Meter 70 groß und trug einen weißen ganz einfachen Bikini. Ihre dunkelblonden Haare hatte sie zu einem hohen Zopf gebunden. Geschminkt schien sie nicht zu sein.

„Tut mir wirklich leid! Ich hab nicht aufgepasst." Entschuldigte ich mich schnell. Die Frau winkte allerdings nur ab.

„Ist ja nichts passiert." Sie warf mir daraufhin ein zartes und warmes Lachen zu. Hier trennten sich dann auch schon unsere Wege, dennoch verbot es mir meine leichte Paranoia nicht mich noch einmal umzudrehen, doch von der jungen Frau war nichts mehr zu sehen. Ich nahm mir vor es nicht weiter zu beachten und wieder zurück zu meiner Oma und meiner Mutter zu gegen. Die Beiden hatte sich in der zwischen Zeit einen Kaffee bestellt und unterhielten sich über irgendeinen Film, den meine Mutter anscheinend so gerne sah. Meine Oma schien von dem Film nicht sehr begeistert. 

„Da bist du ja Schatz." Meine Mutter schien mich erst bemerkt zu haben, als ich bereits wieder neben ihr auf dem Stuhl saß.

„Da war eine kleine Schlange am Klo." Hab ich wirklich so lange gebraucht?

Der restliche Tag verlief relativ ereignislos. Zuhause angekommen schmiss ich mich dann nur noch ins Bett. Ich war müde und auch etwas deprimiert, da zu meinem persönlichen Vergnügen natürlich heute haufenweiße Pärchen im Bad rumlungerten. Immer wieder wurde ich so an meine Einsamkeit erinnert und auch daran, dass dieses kleine Wesen in meinem Bauch nie einen Vater haben würde. Vielleicht ist es ja wirklich gut wenn Briseis ihn findet. Eventuell könnte so alles wirklich besser werden.

In diesem Moment musste ich wieder an diesen komischen Traum denken, den ich vor schon einiger Zeit gehabt hatte. Damals war mir immer noch nicht so recht klar wie ich das angestellt hatte. Alles an diesem Traum war mir so real vorgekommen. Es kann alles nicht echt gewesen sein. Gabriel würde nie in mein Zimmer kommen. Wie auch? Er tummelt jetzt sicher irgendwo in der Weltgeschichte herum, da bin ich sicher die letzte an die er denkt.

Frustriert drehte ich mich in meinem Bett herum. Ich konnte einfach beim besten Willen nicht einschlafen, dazu schwebten mir zu viele Gedanken im Kopf herum. Es fühlte sich an, als stünde ich in einer Menschenmasse und alle würden gleichzeitig auf mich einreden. Mein Kopf begann schrecklich zu brummen und irgendwann setzte ich mich dann auf. Ich drückte mir meine beiden Hände an die Schläfen und begann sich zu massieren, in der Hoffnung die Schmerzen würden zusammen mit dem dröhnen Verschwinden. So richtig wollte das allerdings nicht funktionieren und ich begann langsam über mein Bett zu wandern. Das nächste Fenster schien so unendlich weit weg in diesem Moment, doch irgendwann kam ich dann dort an. Ich riss mit beiden Händen die Fensterflügel auf und spürte einen Hauch von kühler Nachtluft auf meiner Haut. Meinen Kopf schien das zu freuen, denn er beschloss das dröhnen etwas leiser zu stellen. 
Müde sank ich nach vorne halb auf die Fensterbank und ließ den seichten Wind über meine Haut wandern. Es fühlte sich einfach nur gut an und mein Kopfweh begann langsam abzuklingen. Die Stimmen werden leiser.

So verstrich eine weitere Woche. Die meiste Zeit fristete ich in dem Haus meiner Oma, oder besser gesagt in ihrem Garten. Der Baum schien mich nämlich auch nach Tagen noch magisch anzuziehen. Er gab mir zumindest etwas von seiner inneren Ruhe und ich begann mich mehr zu entspannen, wenn ich auf der alten Schaukel saß. Vielleicht war es ja das selbe Gefühl, dass ich als Kind bei diesem Baum verspürt hatte. Ich konnte mich zwar nicht besonders an diese Zeit erinnern, doch ich hatte mich noch einmal mit meiner Oma unterhalten und nach geringen Widerwillen hatte sie dann doch begonnen mir Geschichten aus der Zeit zu erzählen.

Pregnant Where stories live. Discover now