Das Rauschen der Dusche

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Das laute Rauschen der Dusche riss mich aus meinem Traum. Der erste Gedanken der mir in diesem Moment in den Sinn kam war, dass ich Katrin jetzt am liebsten in der Luft zerreißen würde oder besser in der blöden Dusche ertränken. Ich kralle meine Finger einfach in ihre braune Mähne und würde leicht daran ziehen. Kurz warten und dann ihren Kopf fest nach unten drücke. Ein kleines schlagendes Geräusch und sie würde ohnmächtig in der Dusche liegen. Ich müsste die Tür zu der Dusche gut versperren und dann einfach das Wasser weiter laufen lassen. Gute Nacht Katrin.

OH MEIN GOTT!! Was denk ich hier eigentlich.

Schnell setzte ich mich im Bett auf und schüttelte meinen Kopf. Raus aus meinem Kopf!

Ich schloss noch eimal kurz die Augen und strich mit meinen Händen über mein Gesicht. So und jetzt kehr wieder zurück in die Realität.

Langsam öffnete ich die Augen wieder und seufzte. Der Traum hätte ruhig noch ein paar Minuten dauern können.

Ich schob mich aus dem Bett und ging zu meiner Tasche, die in einer Ecke des Raumes stand. Schnell holte ich mir eine Hose und ein T-Shirt. Ich musste einiges umschichten, da obenauf noch meine Sportkleidung lag, dann spürte ich plötzlich etwas kaltes an meinen Finger. Langsam schob ich die Kleidung zur Seite und entdeckte eine schwarze Lederjacke. Gabriels Jacke.

Beinahe schon ehrfürchtig hob ich die Jacke aus der Tasche. Ich hatte sie an seinem Abreisetag angehabt und dann vergessen sie ihm wieder zurück zu geben. Seitdem schleppte ich sie beinahe dauernd mit mir herum, doch ich dachte eigentlich ich hätte sie zuhause liegen lassen.Das Leder war ganz kalt, da sie seit Wochen keiner mehr getragen hatte. Vorsichtig hob ich sie näher an mein Gesicht und legte meine Nase in das kalte Leder. Wieder dieser Geruch nach Lavendel und Regen. Ich hatte es mir im Traum also wirklich nicht nur eingebildet.
 
Ich nahm die Jacke von meiner Nase und drückte sie fest gegen meine Brust. Meine Augen begannen zu brennen, also drückte ich meine Augenlieder fest aufeinander. Das brennen hörte aber nicht auf und ich konnte spüren wie die ersten Tränen begannen über meine Wange zu laufen. Nein nicht jetzt! Nicht hier.

Ich hörte das knarren der Badezimmer Tür. Schnell und sorgfältig legte ich die Jacke wieder in die Tasche und stopfte meine Kleidung darüber. Mit meinem Handrücken fuhr ich über meine Augen und versuchte die Tränenspur so unkenntlich zu machen. Ein paar mal tief eingeatmet und ich hatte meine Fassung bald wieder. Mit frischer Kleidung in der Hand stand ich auf und drehte mich um. Katrin schmiss sich gerade auf ihr Bett. Sie trug ein enges weißes Tangtop und eine einfache graue Jogginghose. Ihre Haare hatte sie in einem Turban aus einem Handtuch versteckt. Sie griff nach ihrem Handy und befand sich ab diesem Moment in anderen Spähren. Ich ging an ihrem und meinem Bett vorbei und verbarrikadierte mich in dem Badezimmer.
Meine Kleidung ließ ich zu Boden fallen und sank zu Boden. Meine Tränen begannen wie Wasserfälle zu fließen. Ich drückte eine Hand auf meinem Mund, um mein Schluchzten verstummen zu lassen. 
Immer noch weinend stand ich wieder auf und begann mich auszuziehen, danach trottete ich mit verschwommenen Blick in die Dusche. Kurz darauf strömte warmes Wasser über meinen Körper. Mein Körper begann etwas zu zittern und ich begann meine Arme um meinen Körper zu legen. Ich lehnte mich gegen die Duschwand. Durch das warme Wasser war mein Körper sehr angeheizt, weshalb sich die Duschwand eiskalt anfühlte. Ich schreckte zurück und blieb in der Mitte der Dusche stehen, so dass ich nichts um mich herum berührte. Langsam sank ich zu Boden und drückte die Hand fest auf meinen Mund. Stumm schluchzten saß ich nun da, komplett nackt in der Dusche und ließ den Duschregen auf mich niederprasseln. Wieso sind Gefühle nur so verdammt schmerzhaft!

Keine Ahnung wie lang es dauerte, vielleicht waren es nur Sekunden, mir kam es allerdings ewig vor, doch irgendwann erhob ich mich dann doch wieder und begann mich zu waschen. Der Schaum schien zumindest etwas von meinen negative Gedanken zu nehmen und wegzuwaschen, vielleicht schaffte ich es auch endlich sie in die finsterste Ecke meines Bewusstsein zu drängen. 
Plötzlich klopfte es an der Tür. Ich riss den Kopf herum und sah mit geweiteten Augen zur Tür. Wer war das?

„Miriam, zah mal an! Wir müssen los." Katrin.

Schnell wusch ich noch den Rest des Shampoos aus und drehte das Wasser ab. Ich griff mir mein lila Handtuch und wickelte es hastig um meine nackten Körper. Vorsichtig stieg ich aus der Dusche und ging schnell zu der Tür. Mit reichlich Schwung riss ich sie dann auf. Katrin stand nun vor mir und hatte die Augen weit aufgerissen. Ich versuchte zu lächeln.

„Bin schon fertig." Ich schloss die Tür schnell wieder und begann mich in meine Sachen zu drücken. Meine Haare hatte ich mir zu einem einfachen Zopf geflochten, danach hastete ich zu der Tür und ging wieder in unser Zimmer. Katrin saß nun wieder auf ihrem Bett und spielte mit ihrem Handy. Sie schien mich allerdings gehört zu haben, da sie nun von ihrem Handy aufsah. Wir beide Sprachen allerdings kein Wort. Ich ging zu meiner Tasche und räumte meine restlichen Sachen hinein. Auch wenn ich es nicht sehen konnte, so konnte ich Katrins Blick in meinem Rücken spüren. Jetzt bloß keine Schwäche zeigen, sonst erfährt es Nina.
 
Ich zog den Reisverschluss meiner Tasche zu und drehte mich um. Katrin sah mich immer noch an und schien zu überlegen, was sie mit mir anstellen sollte.

Am späten Nachmittag war ich dann bereits Zuhause und irgendwann hatte ich es in meinem Zimmer nicht mehr ausgehalten. Es fühlte sich an, als würde mir die Decke jeden Moment auf den Kopf fallen. Da hat wohl jemand leichte klaustrophobische Züge angenommen.

Ich schrie einmal, um bescheid zu sagen wo ich war, dann war ich auch schon verschwunden. In der nähe des Hauses befand sich ein Hügel, auf den eine riesige Grasfläche verlief, die dann in einen kleinen Wald überging. In dem Hügel befand sich eine Mulde, ebenfalls mit Gras bewachsen, in dieses legte ich mich gerne hinein und beobachtete das Spiel der Wolken. 
Der Wind war kalt und am Anfang des Horizonts konnte ich beobachten, wie sich dunkel Wolken ihren Weg zu mir bahnten. Wir hatten den Regen mitgebracht.
Ich ließ meine Augenlieder zu gleiten und versuchte an etwas anderes zu denken. Etwas schönes, etwas das nicht in meinem Leben passierte. Es gab im meinem Leben nur wenig gute Sachen oder Augenblicke.
 
Mein Kopf wurde langsam eingenebelt. Ich konnte spüren wie langsam Bilder wieder hochkamen. Bilder die ich so lange in meinem Kopf eingeschlossen hatte. 
Der leicht feuchte Wind strich sacht Haare aus meinem Gesicht. Ich öffnete die Augen wieder und sah hinauf zum Himmel. Er begann sich mehr und mehr zuzuziehen. In meiner Brust wurde es wieder kalt. 
Nimm dich in acht vor der schwärze in deiner Brust.
Ich erinnerte mich an diese Worte. Mein Spiegelbild hatte sie mir damals noch zugeflüstert, kurz bevor es wieder verschwunden war. Es schien so unglaublich lange her. Alles was passiert war. Jedes Ereignis, jedes Szenario, jedes Gefühl. Dennoch konnte ich mich so genau an alles erinnern. 
Das kalte dunkel Gefühl wurde wieder stärker und strahlte durch meinen ganzen Körper. Mein Körper kämpfte weiter dagegen an und versuchte es in meiner Brust festzuhalten. Langsam hob ich meine rechte Hand und legte sie auf meinen Bauch. Ein Baby. In meinem Körper wächst ein Baby. 

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hey Leutchens,

Pregnant hat jetzt über 4K. Das ist einfach Wahnsinn!!!!!!! Ich würde ja einen Freudentanz aufführen, doch bei mir schläft alles schon und ich will ja niemanden aufwecken ^^
(Übrigens nur damit ihr euch mal vorstellen könnt wie Umfassend die Geschichte ist. Pregnent besteht in zwischen aus 110 A4 Seiten)

Das wars dann auch eigentlich schon wieder. Wenn ihr lust habt könnt ihr konstruktive Kritik gerne unten in den Kommentaren dalassen. Ich freu mich immer über Kommentare aller Art. Ihr könnt auch wenn ihr wollt bei anderen Büchern von den beiden Mäusen und mir mal reinschauen und wenn ihr wollt Kritik und Votes dalassen.

Mini<3

Pregnant Where stories live. Discover now