Der Preis für deine ewige Loyalität

773 44 5
                                    

Er hielt es nicht mehr aus und öffnete die Augen. Schlaf war das letzte was sein Körper jetzt zu verlangen schien. Alles in Raphaels Körper schien nach Bewegung zu schreien, doch er zwang sich selbst dazu liegen zu bleiben. Vorsichtig versuchte er seinen Kopf zur Seite zur legen, um zumindest etwas anderes, als diese Decke in seinem Blick zu haben. Sein Blick wanderte zum Fenster, an dem zuvor noch Magaretha gestanden hatte. Sie war nicht mehr zurück gekommen, seitdem sie wütend das Zimmer verlassen hatte. Raphael verstand Frauen nicht. Sie waren eigentlich, aus seiner Sicht, immer übervorsichtig und hörten aber gleichzeitig nicht darauf, wenn man ihnen sagte sie sollen sich raus halten.


„Sie muss sich auch dauernd in Gefahr bringen." Raphael war von Anfang an nicht so ganz damit einverstanden gewesen einen weiblichen Partner zu bekommen. Es mag jetzt für einen Zuseher so wirken, als würde Raphael die Frau in eine veraltete Rolle stecken und in irgendeinen Sinn mag das auch Stimmen, doch er war eigentlich nicht so, auch wenn er das selbst nicht von sich meinte. Eher leidet Raphael schon seit sehr langer Zeit an Verlustängsten, so lange, dass er sich selbst dieser Tatsache gar nicht mehr bewusst sein mag. Das mag vielleicht auch der Grund sein, dass er mit aller Macht versucht Miriam zu retten, zumindest redet er sich das ein. Ihre Wege haben sich in der Vergangenheit schon einmal gekreuzt und vielleicht kann Raphael auch deshalb nicht loslassen. Er selbst ahnt noch gar nicht was ihm dieser zwang noch abverlangen soll. Ich will aber nicht all zu viel vorgreifen, am besten ist es wohl, wenn der Zuschauer in dieser Geschichte erstmal genau so unwissend bleibt, wie alle Protagonisten. Selbst dem, der all das ins Rollen gebracht hat, wird die Kontrolle bald entgleisen.

„Meister, ihr solltet lieber zurück und euch ausruhen, eure Wunden reisen sonst vielleicht wieder aus." Wiedermal war es Zalins zarte und dennoch bestimmte Stimme, die an mein Ohr drang. Sie war mir seit dem ich zurück gekommen war nicht mehr von der Seite gewichen. Sie war eine wirklich treue Untergebene, wenn auch gerade in der letzten Zeit etwas zu loyal. 


Ich drehte mich etwas herum und sah von meinem Netz auf sie hinunter. Wie immer stand sie da in ihrer perfekt angelegten Uniform und auch die Haare schön nach hinten gebunden. Wenn man es so betrachtet ist es ja beinahe Verschwendung sie immer so rumlaufen zu lassen. Allerdings wäre sie auch nur ein weiterer Zeitvertreib gewesen und somit eine Ablenkung die ich im Moment wirklich nicht brauchen konnte. Vor allem, wenn er doch etwas so viel besseres im Blick hatte.

„Du machst dir mal wieder unnötig sorgen. Es geht mir gut. Ich habe es einfach im Bett nicht weiter ausgehalten." Während ich sprach sah ich sie nicht direkt an, bemerkte aber trotzdem den entschlossenen Blick in ihren Augen. Vielleicht könnte ich ja doch etwas spielen.

„Meister, ich bitte euch. Geht wieder zurück ins Bett. Ihr könnt es euch jetzt nicht leisten noch einmal geschwächt aufzutreten." Sie hatte wohl recht, dennoch reizte es mich jetzt einfach zu sehr, etwas mit ihr zu spielen, als dass ich nun klein bei geben wollte.

Langsam löste ich mich also wieder aus meinem Netz und glitt zu Boden. Zalins Körper begann sich etwas anzuspannen, da sie meine Körpersprache manchmal doch gut lesen konnte. Mit langsamen und bedachten Schritten ging ich näher auf sie zu. Jetzt durfte ich nur nicht die Fassade fallen lassen. Ein kleines Lächeln konnte ich mir dann doch nicht verkneifen.


„Ich bin dir sehr dankbar, dafür, dass du meine Wunden versorgt hast und mich zurück gebracht hast, dennoch mag ich es gar nicht wenn Leute versuchen mich herum zu kommandieren." Zalin begann sich augenblicklich noch mehr zu versteifen. In ihren Augen blitzte etwas nervöses auf. Sie ist so berechenbar. 


Zalin trat ein paar Schritte zurück und machte einen Knicks. 


„Es tut mir leid. Ich wollte euch nicht..." Sie unterbrach, als sie bemerkte, dass ich direkt vor ihr stand. Den Kopf hielt sie dennoch weiterhin gesenkt. Ist sie nicht niedlich, so unterwürfig.


Pregnant Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt