Gefühle die nur ein Mensch so spüren kann

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Das Mondlicht fiel beinahe ungehindert auf die Wiese und ließ die darauf wachsenden Blumen in wunderschönen Farben leuchten. Ich blieb an Ort und stelle stehen und blickte über die Wiese. Nur peripher bekam ich mit wie Gabriel meine Hand los lässt. Ich selbst ging weiter und betrachtete weiter die Wiese. In diesem Licht wirkte die Wiese, wie aus einem Gemälde und bekam deshalb etwas beinahe unnatürliches. Oder besser etwas unwirkliches, unechtes.

Ich begann zu spüren, wie mein Körper sich entspannte. Die Tränen waren nun auch wieder endgültig versiegt. Ein leichter Wind strich über die Wiese und wehte mir einzelne Strähnen ins Gesicht.

„Fühlst du dich jetzt wieder besser?" Es war Gabriel's Stimme, die an mein Ohr drang. Ich drehte mich zu ihm um. Er stand ein Stück entfernt. Der Wind strich auch durch sein silberweißes Haar. Er strich sich die Haare aus dem Gesicht und blickte mich an. Ich nickte nur. Ich wollte nicht sprechen, das hätte alles nur zu schnell kaputt gemacht und ich wollte noch so lange wie es ging an dieser Illusion festhalten.

„Du willst also wieder schweigen." Ich nickte erneut.

„Irgendwie kommt es mir so vor, als würde sich dein Schweigen, wie ein roter Faden durchziehen." Diesmal erwiderte ich nichts. Was denn auch. Sollte ich ihm sagen, dass er mich einschüchterte, dass mein Herz immer schneller schlug, wenn ich in seiner nähe war.

Er kam auf mich zu und ich verspürte wieder diese schon irgendwie bekannte Nervosität, die ich bis jetzt nur bei ihm hatte.

Der Wind wehte währenddessen unaufhörlich weiter und mein Gesicht wurde mehr und mehr von Haaren verdeckt, doch ich dachte nicht daran sie aus meinem Gesicht zu streichen. Ich hatte meinen Blick leicht gesenkt, denn ich wusste nicht wie es nun weiter gehen sollte. Zu sprechen traute ich mich nicht und ich bewegte mich auch keinen Millimeter. All dies hätte diese Illusion zerstört.

Plötzlich spürte ich wärme vor meinen Gesicht und dann sah ich eine Hand, die meine Haare aus meinem Gesicht strich. Ein paar mal fuhr sie über mein Gesicht und legte sich dann um mein Kinn und hob es an. Sein Blick bohrte sich nun in meinen und ich konnte mich einfach nicht wären. Mit diesem einen leichten griff um mein Kinn, schien er meinen ganzen Körper unter Kontrolle zu haben.

„So viel Trauer, Leid und Schmerz." Seine Stimme schwang mit dem Wind und schien all das auszusprechen, was ich nie hätte eingestehen wollen. Er wartete eine weile bevor er weiter sprach und schien während dieser Zeit immer tiefer in mich vor zu dringen. Ich wusste genau, dass ich ihn nicht aufhalten konnte. Keine einer inneren Mauern würde stark genug sein, um ihn von mir freizuhalten. Dazu war es schon lange zu spät, auch wenn ich mir das in dem Moment nicht so recht eingestehen wollte. Damals hätte es einfach zu viele Fragen aufgeworfen und das hätte dem ganzen schlussendlich im Weg gestanden.

„...Gefühle die nur ein Mensch so spüren kann." Wieder eine Pause.

„An die nur ein Mensch sich so klammern kann. Sie so tief verstecken kann." Seine Worte taten schon beinahe weh, doch ich tat damals nichts um ihn daran zu hindern sie auszusprechen.

„Der Geist durch Menschenhand gebrochen." Diese Worte flüsterte er nur mehr und begann sich, noch während er diese sprach, nach vorne zu beugen. Ich blieb stehen und rührte mich nicht. Traute mich nicht einmal wirklich zu atmen. Langsam aber doch direkt legten sich dann seine Lippen auf meine. Sie waren etwas kalt, doch nach innen hin wurden sie wärmer. Ich hatte schon zuvor ein paar Mal geküsst. An meinen ersten Kuss kann ich mich noch ziemlich gut erinnern. Ich war damals 13 Jahre etwa gewesen und hatte damals meinen ersten Kuss mit Alexander, aus der Parallelklasse. Er trug damals noch eine Spange und seine Haare, die etwas zu lang gewachsen waren fielen ihn wild ins Gesicht. Wir saßen in seinem Zimmer und er hatte mich gefragt, ob er mich Küssen dürfe, er war wirklich schüchtern. Ich war wahnsinnig nervös, willigte aber dennoch ein. Ob man das Resultat wirklich ein Kuss war kann ich nicht sagen. Wenn ich mich richtig erinnere waren es eher Zähne die unkontrolliert aneinander schlugen und Lippen die an Gesichter gepresst wurden. Es war komisch und endete, dann auch damit, dass seine Spange sich in einem Büschel meiner Haare verfing. Nach dem Tag trug ich dann zum ersten Mal einen Pony.

Doch Gabriel küsste anders. Seine Lippen waren weich und nicht verkrampft, auch leckte er mir nicht das ganze Gesicht ab. Während dem gesamten Kuss ließ er seine Hand an meinem Kinn, so das ich komplett unfähig war meinen Kopf zu bewegen. Unsere Lippen bewegten sich mehr und mehr synchron und ich bekam irgendwann gar nicht mehr mit, wie lange dieser Kuss schon dauerte. Ich konnte mich nur auf die gleichmäßig fordernder werdenden Lippen konzentrieren und seine Zunge, die meine Mundhöhle zu erkunden begann. Langsam holte sie meine Zunge aus ihrem Versteck hervor und ließ sie mit seiner kämpfen.

Irgendwann löste er seine Lippen wieder sachte von mir, blieb allerdings mit seinem Gesicht sehr nah. Mein Atem ging etwas hektischer und auch ihn schien es nicht kalt gelassen zu haben. In diesem Moment, dass ist mir jetzt klar, war mein Schicksal bereits besiegelt. Selbst wenn ich damals gewusst hätte, was in der folgenden Zeit passieren würde, so hätte ich es nicht mehr abwenden können, denn er hatte mich damals schon komplett in seinen Bann gezogen. Ich war ihm ausgeliefert.

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Hei Leutchens,

Ich find das echt cool, dass die Geschichte im Moment so gut läuft ^^ (270 reads!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!)

Achja und danke an lesoko und NazmoschEG, dafür das ihr für das Buch gevoted habt.

Mini<3

Pregnant Where stories live. Discover now