neue Perspektive

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Nachdenklich schritte hallten dumpf in einer hohen Halle wieder. Kein Geräusch, außer der Schritte war zu hören. Die hohe weitläufige Halle wurde von gleißenden Sonnenlicht durchflutet. Große Fenster zierten eine Wand der Halle und wurden umfasst von den hohen Mauern. 
Langsam glitten die Ledersohlen über das antike Marmorpaket. Vor einem der hohen Fenster kamen die Schritte dann schließlich zum stehen. Die Hand eines Mannes griff nach dem halb zugezogenen Vorhang und zog ihn ein stück zur Seite. Seinen Körper verbarg er allerdings großteils hinter dem dicken Seidenvorhang. Dennoch konnte er alles ganz genau sehen. Der Blick des Mannes wurde nachdenklich, als er aus dem Fenster sah. Er blickte weiterhin ungehindert aus dem Fenster, als sich plötzlich zwei hohe Flügeltüren am einen ende des Raumes öffneten. Eine Frau, in einem langen mintgrünen Kleid und hoch gesteckten braunen Haar, trat ein.


„Da seit ihr ja!"Mit gezielten Schritten trat sie in den Raum und steuerte direkt auf den jungen Mann am Fenster zu. Ihre Stimme war stark und selbstsicher, auch schien einwenig Wut in diesem Moment in ihr zu stecken.

 
„Raphael! Was machst du hier und wieso habt ihr euren Posten verlassen." Sie war ganz klar aufgebracht, doch versuchte sie es hinter einer kühlen Stimme zu verstecken.


„In letzter Zeit seit ihr nicht mehr bei euch. Wollt ihr mir das erklären?" Der Mann wendete seinen Blick von Fenster ab und sah zu der Frau

.
„Magaretha!? Wieso regt ihr euch so auf?" Auch als er sprach behielt er den nachdenklichen Blick bei und schien sich nicht wirklich um die Belange der jungen Frau zu kümmern.


„Spielt jetzt nicht den unwissenden Raphael!" Die Frau hob warnende einen Finger.


„Seit ein paar Tagen seit ihr im Geiste immer abwesend. Könnt ihr das erklären?" Der Frau war die Wut nun deutlich anzusehen. Der junge Herr hingegen seufzte nur einmal etwas genervt und Blickte wieder aus dem Fenster. Er schien keine Anstalten zu machen der jungen Frau zu antworten. Sie war darüber nicht wirklich sehr erfreut und schnaufte einmal erbost auf, konnte es aber dann doch nicht lassen und blickte aus dem Fenster zu riskieren. Langsam wurde nun ihr Blick weicher.


„Geht es wieder um dieses Mädchen?" Sie sah ihn nicht an, doch sie wusste, dass sie ins schwarze getroffen hatte.


„Sie klagt immer noch über Übelkeit." DIe Frau erstarrte augenblicklich und ließ ihren Blick mit geweiteten Augen zu dem Mann gleiten.


„Du meinst...?" Die Frau brach kurz ab und schüttelte ungläubig den Kopf. Ihre Hände krallten sich in ihr Kleid. Als sie dann weiter sprach war ihre Stimme deutlich lauter.


„Das kann nicht sein!" Sie drückte die Lippen fest aufeinander.


„Sie ist stark, so einfach kann er sie nicht gebrochen haben!" Während die Frau komplett in Rasche verfiel, verzog der Mann keine Miene.


„Ich bin mir nicht sicher, noch sind es nur Bauchschmerzen..." Der Blick des Mannes schien nun leicht von Trauer verschleiert, dennoch schien irgendwo darin ein funken Hoffnung aufzublitzen.


„Ihr Körper schein auch dagegen anzukämpfen, womöglich ist es noch nicht weit genug vorgeschritten." Magaretha beobachtete ihn während er sprach und nahm ihm seine Zuversicht nicht so recht ab. So oft war es nun schon anders gekommen. Sie hatte einfach keine Lust und keine Energie mehr um zuversichtlich zu sein. 


„Sollen wir ihn informieren?" Ihre Stimme war nun wieder etwas entspannte und begann auch wieder etwas kühles anzunehmen, so wie es Raphael eigentlich von ihr gewohnt war. 


Zwar war Magaretha klar dafür es zu melden, doch sie wollte ihn auf ihrer Seite wissen, wenn sie die schlechte Nachricht überbrachte. Raphael schüttelte allerdings den Kopf.


„Nein,... lass uns noch etwas abwarten und sichergehen. Wir sollten keine falsche Panik schüren, meint ihr nicht auch?" Magaretha nickte. Sie verstand seine Ansicht, war aber dennoch nicht unbedingt davon überzeugt.


„Nun gut, wenn du meinst Raphael." Für einen kurzen Moment sagte keiner ein Wort.


„Dann will ich dich nun wieder verlassen." Sie wendete sich bereits ab und ging ein paar Schritte in Richtung des Ausganges, als sie sich noch ein letztes mal umdrehte.


„Doch Raphael,... seit bitte vorsichtig. Verrennt euch bitte nicht zu sehr in diese Angelegenheit." Magaretha strich nervös eine lose Strähne zurück, bevor sie weiter sprach.


„Sie ist auch nur ein weiteres Mädchen." Mit diesen Worten verließ die Frau wieder den Saal. Mit einem letzten knarren und dem lauten Widerhall, als die Tür ins Schloss fiel kehrte die Stille in den Saal zurück. 
Raphael hatte Magaretha nur einen kurzen Blick geschenkt bevor sein Blick wieder zum Fenster glitt. Das hohe Fenster bat genug Fläche um alles genau beobachten zu können, dennoch beunruhigte es Raphael, dass er nichts tuen konnte um die Situation zu bereinigen. Es lag nun allein bei ihr. Sie musste stark genug sein, nur so konnte das alles zu ihren und auch seinen Gunsten ausgehen.


„Da wäre ich mir nicht so sicher." 


Pregnant Where stories live. Discover now