kleine Läuferin

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Beinahe hätte ich angefangen zu weinen, doch als die erste Träne zu rollen begann klopfte es an der Toilettentür. Ich hielt die Luft an und wischte die Träne weg. Mit noch etwas wackeligen Beinen stand ich auf und öffnete die Tür. Eine Schülerin stand vor der Tür und hatte vor schreck die Augen aufgerissen. Ich hielt meinen Blick gesenkt und drängte mich an der Schülerin vorbei. Sie blieb stehen, doch ich meinte, dass sie sich nach mir umgedreht hatte. 


In der Garderobe befand sich nun das ganze Team und sah mich erstaunt an, als ich von dem Klo kam. Lass dir nichts anmerken.


Ich setzte meinen passiven leichtverträumten Blick auf und beobachtete wie Nina den Mund öffnete, um eine beleidigende Äußerung zu machen, wurde aber dann von der öffnenden Tür gestoppt. Herein trat die brünette Dame, die uns heute bereits einmal abgeholt hatte und zu den Garderoben gebracht hatte. 


 „So Leute, es geht los." Mit diesen Worten verließ die Frau auch wieder die Garderobe. Alle erhoben sich nun drängten sich durch die Tür. Ich mischte mich unter mein Team und zusammen gingen wir in die große Arenahalle. Die Reihen waren gefüllt und die anderen Teams hatten sich in der Mitte der Arena aufgestellt. Sie schienen auf den Finalen Startschuss zu warten.

 
Es ging auch gleich los, aber zuvor hielt der Veranstalter noch kurz eine Ansprache, in der uns einen guten und fairen Wettbewerb wünschte. Die Läufer starteten mit den verschiedenen Laufstrecken, auch ich lief mit. Für mich fiel der Lauf allerdings nicht so gut. Mein Herz schien beinahe zu explodieren und durch alle meine Glieder fuhr ein leichtes zittern. Beim Laufen hatte ich dann große Probleme damit meine gesamte Kraft zu mobilisieren. Ich lief keine besonders herausragende Zeit, doch kurz vor Ende des Laufes passierte etwas merkwürdiges. Es fühlte sich an als würden tausend kleine Blitze in meine Haut einschlagen. Meine Muskeln zuckten und mein Blick begann leicht zu verschwimmen. 

Das Nächste was ich dann aktiv mitbekam waren meine Beine die langsam ausliefen und ich schließlich stehenblieb. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, doch mein Körper begann nun noch mehr zu zittern und ich legte eine Hand vorsichtig auf meinen Bauch. Das kann doch nicht wirklich war sein.


Schnell löste ich mich aus meiner Starre und sah zu meinem Team. Sie standen alle zusammen und schienen eine Art Strategie zu entwickelt. Nina stand irgendwo dazwischen und sie schien es zu wurmen, dass sie nur die dritt beste Zeit gelaufen war. 
Es folgten noch ein weiterer Lauf, an dem ich allerdings nicht Teilnahm, da eines der Teammitglieder immer aussetzte. Ich stand also da und sah den Läufern beim rennen zu, währenddessen versuchte ich nicht komplett in Panik zu geraten. Ich bin also Schwanger.
Ich kann doch nicht wirklich Schwanger sein.


Als nächstes war dann der Weitsprung an der Reihe. Einer nach dem anderen stellte sich an die Linie, lief los und sprang an der vorgegeben Linie wieder ab. Irgendwann war dann auch ich dran. Nervös, mit wildschlagenden Herzen, stellte ich mich an die Linie und wartete auf mein Zeichen. Ich lief los und noch während meinem Sprint spürte ich wieder diese Blitze auf meiner Haut. Mein Blick verschwamm erneut und ich konnte spüren wie mein ganzer Körper sich anspannte. Luft strömte an meinem Körper vorbei und kam ruckartig im Sand zum stehen. Ich schwankte und versuchte mich an Ort und Stelle zu halten, doch meine Beine hielten mich nicht mehr. Ich fiel auf die Knie. In meinen Ohren begann es laut zu rauschen und das Bild vor mir wurde ganz hell. Jetzt kipp bloß nicht um! Niemand darf etwas mitbekommen. 


Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich sah nach oben und erkannte, zwar verschwommen, Ms. Librer. Sie sprach glaub ich mit mir, doch ich konnte sie durch das Rauschen nicht hören. 

„So es hat also begonnen." Von meinem Standpunkt aus konnte ich ganz genau alles sehen, was sich in diesem Moment in der Arena abspielte. Die Menschen schienen erstaunt über das Verhalten der kleinen Läuferin. Bei dem Gedanken musste ich lächeln. Sie würde die Menschen noch sehr überraschen und sich selbst auch.

 
„Mein Herr?" Ich wendete mich kurz vom Geschehen ab und Blicke nach unten. Mir zu Fuße stand Zalin. Wie immer trug sie die dunkelblaue Uniform mit der spitzenbedeckten weißen Schürzte. Ihre Haare hatte sie mit Spangen nach hinten gemacht und ihr silber-violettes Haar fiel kontrolliert über ihre Schultern. Ein Haarreifen hielt dann auch noch die restlichen Strähnen in der Bahn. Augenscheinlich war sie ein ganz liebes Mädchen. Dabei musste ich wieder lächeln.


„Menschen unterschätzen solche Mädchen einfach so leicht." Ich flüsterte die Worte und hatte schon beinahe vergessen, dass Zalin noch unten stand, doch dann hörte ich ihre zarte Stimme erneut.


„Ähm, mein Herr."

 
„Ja einen Moment Zalin." Einen letzten Blick wandte ich noch dem Geschehen zu und konnte noch beobachten wie eine Frau der kleinen Läuferin aufhalf. Die kleine Läuferin war etwas blass und hielt sich, wenn auch unbemerkt, ihren Bauch. Mein Lächeln wurde noch breiter. 
Mit einem Satz sprang ich von meinem Aussichtspunkt hinunter zu Zalin. Diese trat erschrocken ein paar Schritte zurück. Ich sah ihr in die Augen.


„Also was gibt es Zalin?"

Pregnant Where stories live. Discover now