Mein Geheimnis

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Am nächsten Tag wachte ich durch einen lauten knall auf. Müde rieb ich mir die Augen und öffnete sie langsam. Der Raum wurde nun schon von gleisendenden Sonnenlicht geflutet. Ich drehte mich herum und schlug mit meinem Knie gegen etwas hartes.

„Au! Scheiße, dass tut weh." Mein Knie begann leicht zu brennen und ich erkannte, dass ich mich an der Couch angehaut hatte. Ich selbst lag am Boden direkt daneben. Ich muss in der Nacht am Sofa eingeschlafen sein.

Langsam und müde rappelte ich mich wieder auf und ließ meinen Blick durch den Raum. Es war erst kurz nach sieben und dennoch schien die Sonne bereits mit einer solchen Kraft durch das Fenster. Müde richtete ich mich auf und ließ mich zurück auf die Couch fallen. Es war schon komisch Gestern wieder zurück in dieses Leere Haus zu kommen. 

Ich hatte mich, als ich nach Hause gekommen war auf die Couch gelegt und an die Decke gestarrt. Der Abend lief vor meinem geistigen Auge noch einmal ab. Wie in Endlosschleife fing er immer wieder von vorne. Die Spinne ist wohl wieder verschwunden. Sie hat mich irgendwie an die kleine Tänzerin erinnert.

Langsam hob ich meine Hand in die Luft und blickte auf meine Finger. Gabriels Finger sind ganz lang und dünn. Wie die Beine einer Spinne haben sie sich so oft um mich gelegt. Sie haben mich eingehüllt und in eine andere Welt geführt. Ich kann immer noch spüren, wie sich mich berühren und in eine andere Welt entführen.
 
Ich wurde von der Stimme meiner Mutter aus den Gedanken gerissen:

„Schatz?! Du bist so früh schon auf?" Langsam erhob ich mich von Sofa und blickte direkt in die Augen meiner Mutter.

„Ja, ich bin Gestern auf der Couch eingeschlafen und vorhin dann runter gefallen." Auch wenn sie es versuchte zu verheimlichen, konnte ich doch genau sehen, dass sie am liebsten in diesem Moment laut losgelacht hätte.

Das restliche Wochenende verlief dann eigentlich ganz ruhig und entspannt. Meine Mutter schliff mich am selben Tag noch in die Stadt und durch sämtliche Boutiquen. Sie drückte mir dann Klamotten in die Hand und schob mich mit ihnen in die Kabine, was nicht so schlimm war. Meine Mutter hatte einen wirklich guten Geschmack und suchte eigentlich immer Sachen aus die mir gefielen, doch ich konnte mich nicht so recht darauf konzentrieren. Immer wieder liefen Mütter mit ihren Kindern an mir vorbei. Sie sind so unglaublich klein. Alles an ihnen ist so zart und die Mütter scheinen den drang zu haben ihre Kinder einfach vor allem zu schützen.

Unbewusst legte ich mir immer wieder die Hand auf den Bauch. Wird es mir auch so gehen, wenn ich das Kind bekomme. Kann ich eine gute Mutter sein?

„Schatz?! Wo bleibst du den." Ich riss mich aus der Starre und sah zu meiner Mutter, wie ich war sie vollgepackt mit Einkaufstüten und stand einfach mitten auf dem Fußgängerweg. Langsam kam sie wieder auf mich zu.

„Ist alles okay?" Nein!

In diesem Moment wäre vielleicht der perfekte Moment gewesen es ihr zu sagen. Ihr einfach zu gestehen, was da in mir heranwuchs. Sicher wäre sie ausgetickt, doch alles hätte vielleicht zumindest etwas besser verlaufen können, als wie es das später tat. Ich konnte mich aber dennoch nicht überwinden. Schon bei dem Gedanken begann sich mein Hals zusammenzudrücken.

„Ja,...ja, ich bin nur etwas hungrig."

Die folgende Woche war nicht wirklich anders als andere, obwohl wenn ich so darüber nachdenke, so war sie es doch. Am Montag in der früh, als ich wie immer allein in der Klasse saß, kam Briseis heran und direkt auf mich zu.

„Hi, Miriam." Ich drehte mich herum und sah sie an. Ihre Stimme war wie immer ganz weich. Sie stand lächelnd vor mir.

„Hi, Birseis." Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass sie nun zu ihrem Platz ging und mit mir kein Wort mehr Sprach, so wie zuvor auch. Sie hatte es allerdings anders geplant. Ich setzte sich auf die eine Ecke meines Tisches und begann noch breiter zu lächeln.

„Du, ich hab mir gedacht, dass wir ja in der Freistunde gemeinsam was machen können. Ich wollt mir irgendetwas kaufen und mich dann irgendwo bequeme hinsetzen. Immerhin ist es heute eh schon so schön warm draußen." Sei legte den Kopf leicht schief und sah mich an.

„Ähm...ja ich denke schon." Sie lächelte mich freundlich an und meinte dann:
„Schön."

Pregnant Where stories live. Discover now