Warum bist du weggelaufen?

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Gabriels Auftritt lief wie ein Film vor meinen Augen ab. Als sein Kopf nach vorne Sprang und seine schwarzen Augen in das Publikum starrten blieb mein Herz beinahe stehen. Für einen Moment schienen sie einfach nur durch das Publikum zu wandern, bis sie an mir stehen blieben. Ich konnte sein Gesicht nicht so genau erkennen, doch ich meinte dennoch so etwas wie erstaunen in seinem Blick zu sehen. Die Vorstellung schien aber mit einem Mal so schnell vorzulaufen, dass ich es nicht mehr genau sagen konnte. Am Boden begann er dann wieder mit seinem Tanz mit der Spinne. Während ich ihm zusah begann mein ganzer Körper zu kribbeln. Nur mit viel Anstrengung konnte ich mich auf meinem Platz halten. Mein Körper wollte aus Panik einfach nur noch weg und sich irgendwo in einer dunklen Ecke verkriechen, doch etwas anderes in mir zog mich nach vorne, direkt in die Manege. Mit meinen Händen krallten ich mich in die Bank und versuchte mich nicht zu bewegen. Alle Menschen um mich hielten nun schon seit längerem die Luft an und wartenden gespannt, was nun als nächstes passieren würde. Langsam konnte ich beobachten wie die Spinne sich wieder auf Gabriels Mund niederließ und hinter mir manchen angewiderte Laute von sich gaben. Gabriels dünner Körper begann durch die Luft zu schwingen und die Spinne nach vorne zu segeln, dann konnte ich wieder dieses Flammenmehr direkt vor meinen Augen sehen. Eine Frau hinter mir hielt sich rasch die Hand vor, als ihr beinahe ein Schrei entkam. Alles endete wieder als Gabriel vor unseren Augen verschwand. Für einen Moment wurde es dann wieder dunkel in der Manege. Es ist vorbei, du kannst dich jetzt wieder entspannen.

Mein Körper machte es mir allerdings nicht so einfach. Mit Gabriel verschwand dieser drang hinunter in die Manege zu laufen und was blieb war die Panik. Langsam versuchte ich meine Finger wieder aus der Bank zu lösen. Sie hatten sich komplett verkrampft und taten etwas weh. 

„Briseis. Ich geh mal kurz raus." Ich war nur ganz leise, doch sie konnte mich dennoch hören.

„Ist alles okay?" Sie klang wirklich besorgt, doch ich versuchte sie etwas zu beruhigen.

„Ich brauch einfach nur frische Luft." Ich spürte wie meine Hände langsam begonnen zu zittern begann.

„Warte. Ich komm mit." Briseis begann sich schon von der Bank zu erheben als ich begann sie schnell davon abzuhalten. 

„Nein, bitte. Ich möchte etwas allein seien." Briseis sah mich komisch an und setzte sich langsam wieder auf ihren Platz. Einen Moment blieb es zwischen uns still, bis ich mich dann einfach umdrehte und aus der Arena eilte. So weit ich das in dem Zustand beurteilen konnte lief Briseis mir nicht hinterher. Schnell drängte ich mich während der nächsten Nummer durch die Reihe und kassierte dafür genervte und befremdliche Blicke von den anderen Zuschauern. Ich lief aber einfach weiter. Mein Körper war einfach nur noch ein Nervenbündel und ich wusste sowieso nicht mehr so genau wie lange ich mich noch auf den Beinen halten können würde. Schließlich schaffte ich es aus dem Zelt und bekam auch von den zwei Damen am Eingang eigenartige Blick zugeworfen. Ob sie mich erkannt haben?
Endlich an der frischen Luft begann mein Körper sich zumindest ein ganz kleines bisschen zu entspannen. Schwer atmend stand ich vor dem Zelt und drückte eine Hand gegen meine Brust. Mein Herz schlug so unsagbar schnell, dass meine Hand darüber schon beinahe zu schmerzen begann. Ich muss mich beruhigen. So darf er mich nicht sehen.

Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Reflexartig begann ich weiter zu laufen. Ich hatte keine Ahnung wer es seien könnte, doch ich wollte nicht so gesehen werden. Meine Schritte wurden immer schneller, bis ich irgendwann begann zu laufen. Ich muss weg. Einfach nur weg.

„Miriam!" Nein, bitte nicht...

Ich begann noch schneller zu laufen und meine Augen fest aufeinander zu drücken. Meinen Atem stieß ich keuchend aus und versuchte weiter zu laufen. Hinter mir hörte ich immer wieder wie Gabriel meinen Namen rief und jedes mal versetzte es mir einen Stich in die Brust.

„Miriam! Bleib stehen!" Dann blieb es eine Zeit lang still und ich meinte schon, dass er es vielleicht aufgegeben hatte. Ich wurde etwas langsamer, hörte aber nicht auf über das Feld zu laufen. Plötzlich spürte ich etwas hinter mir und im nächsten Moment hielt etwas meinen Lauf auf. Etwas hielt meinen Arm fest und ließ mich zurück taumeln. Ich stolperte nach hinten, doch mein Sturz wurde von etwas hartem abgefangen. Mein Arm wurde freigegeben und hingegen schlangen sich zwei Arme um meinen bebenden Körper.

„Wieso rennst du weg?" Seine Stimme war ganz leise. Briseis hatte mich zum Glück dazu überredet meine Haare offen zu lassen, so dass ich mein Gesicht nun hinter einem Schleier von Haaren verbergen konnte. Mein Kopf sackte etwas nach vorne, so dass er mein Gesicht noch schlechter sehen konnte. Er ist es wirklich.

„Du bist es doch wirklich oder? Ich träume das alles nicht. Bitte sag mir, dass ich es nicht träume." Mein Körper begann langsam zu zittern und auch meine leise Stimme begann etwas zu beben.

„Nein, dass ist kein Traum. Alles hier ist echt. Ich bin echt." Seine Arme drückten mich fester an sich. Langsam begann nun auch ich meine schlaff herunter hängenden Arme zu heben und an seine Arme zu legen, da ich nicht weiter hoch kam. Seine Arme waren dünn und dennoch stark genug um mich festzuhalten. Sein Atem strich in meinen Nacken und verursachte ein ganz leite Gänsehaut, die mein Zittern nicht unbedingt milderte.

„Gabriel..." Meine Beine wurden ganz weich und waren wahrscheinlich kurz vorm zusammenbrechen. 

„Du hast mir gefehlt." Die Worte kitzelten an meiner Haut und ließen mein Herz schneller schlagen. Wieso sagst du das?

Gabriels Arme lockerten sich etwas und ich begann mich langsam umzudrehen, allerdings blieb mein Kopf gesenkt. Einen kleinen Zentimeter ging ich noch näher und drückte mich gegen seine Brust. Er ist einerseits so zart gebaut und dennoch ist seine Präsents so stark.

Meine Hände krallten sich in seine Kleidung und mir fiel erst jetzt auf, dass er immer noch sein Kostüm an hatte. Das schwarze T-Shirt lag eng an seinen Körper und machte es mir sehr schwer meine Finger darin zu verkrallen, ohne ihm weh zu tuen. Ganz schaffte ich es nicht und er zuckte einmal ganz leicht , als meine Nägel sich in sein Fleisch bohrten. Schnell ließ ich wieder hoch und wollte zurückweichen, doch er ließ das nicht zu.

„Es...es tut mir leid." Ich hörte wie er dumpf begann zu lächeln und seine Brust leicht vibrierte. Mein Körper war immer noch fest gegen seinen gedrückt und ich konnte spüren, wie sich seine Haltung langsam zu verändern begann. Seinen Kopf lagerte er auf meiner Schulter und vergrub sich in meinen Haaren. Ich konnte spüren wie sein Atem ganz leicht über meine Schulter und meinen Hals wanderte. 

„Wieso zitterst du so?" Langsam löste er seinen Kopf wieder von meiner Schulter und schien mich anzusehen. So genau konnte ich es durch den Vorhang meiner eigenen Haare nicht sehen. Ich spürte allerdings wie sich eine seiner Hände von meinem Rücken löste. Langsam wanderten immer mehr meiner Strähnen nach hinten und flossen über meinen Rücken. Meine Sicht wurde langsam wieder klarer und schließlich spürte ich dann wie Gabriel seinen Kopf von der Seite anhob. Schließlich kam ich also nicht darum ihn anzusehen. Seine Hand hielt mein Kinn fest und ich konnte mich nun eigentlich nicht mehr rühren.

„Deine Augen sind ganz feucht und du zitterst, als hättest du panische Angst. Sag mir was los ist." Seine Stimme war ganz weich und dennoch erkannte ich den Befehlston in seiner Stimme.

„Ich...bin nicht stark genug, aber ich müsste es doch eigentlich sein." Schnell schloss ich meine Augen und versuchte nicht zu weinen. 

„Wer sagt, dass du nicht stark bist." Schwach schaffte ich es den Kopf zu schütteln. 

„Versteck dich nicht vor mir." Langsam öffnete ich meine Augen und sah ihn durch einen ganz leichten Tränenschleier an. Seine Augen hingegen schienen ganz klar und blickten unverblümt in meine. Ein so schöner Junge.

Langsam wanderte ich mit einer immer noch zitternden Hand hinauf zu seinem Gesicht. Meine Hand hob sich ganz sanft von seiner weißen Haut ab. Mit meinen Fingerspitzen fuhr ich ganz sanft seine Wangen entlang etwas unterhalb seiner Augen ließ ich meiner Finger dann für einen Moment liegen. 

„So schöne Augen." Das war mir eigentlich nur so rausgerutscht, doch er begann lächeln und für einen Moment die Augen zu schließen. Ich fuhr mit meiner Hand weiter sein Gesicht entlang nach oben. Seine Perücke hatte er abgenommen und seine Haare waren zerzaust. Langsam fuhr ich mit meiner Hand in die zweifarbige Mähne hinein. Sie waren weich, aber auch noch etwas feucht. Er hat sicher gut geschwitzt.

Langsam öffnete er seine Augen wieder. Seine Hand zog mein Gesicht etwas näher zu seinem und im nächsten Moment spürte ich auch schon seine Lippen auf meinen. So schön weich...


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