kapitel 42 : seid ihr bereit

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Das Sonnenlicht kämpfte sich beharrlich durch das dichte Blätterdach des Waldes, seine goldenen Strahlen durchdrangen die grüne Decke der Blätter und malten ein zauberhaftes Schattenspiel auf den weichen Waldboden. Die majestätischen Baumkronen tanzten förmlich im Wind und spielten mit dem Licht, als würden sie sich in einem kunstvollen Ballett bewegen. Die Natur umhüllte Maxine mit einer Symphonie aus Geräuschen: das sanfte Rauschen der Blätter, das zarte Zwitschern der Vögel hoch oben in den Baumwipfeln und das melodische Murmeln des nahegelegenen Baches.

Maxine saß inmitten dieses verzauberten Waldes, in ihren Gedanken versunken und von einem Buch gefesselt, das sie in ihren Händen hielt. Doch selbst während sie die Seiten las, konnte sie nicht anders, als über das um sie herum geschehende Naturspektakel zu lächeln.

Die älteren Mitglieder ihrer abenteuerlustigen Gruppe hatten gerade ihre Abschlussprüfungen bestanden. Einige von ihnen würden nach ihrem Jahr der Freiheit, das sie "Den Horizont jagen" nannten, freiwillig zur Schule zurückkehren, während andere eine Ausbildung beginnen würden. Die Grenze zwischen Jugend und Erwachsensein begann sich zu zeigen. Maxine war sich sicher, dass die jüngeren Mitglieder der Gruppe in ein paar Jahren ebenfalls ihre Abschlüsse in der Tasche haben würden. Sie fühlte sich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass sie gute Noten erhielten und ihren Weg erfolgreich meisterten.

Doch jemand fehlte in dieser entscheidenden Phase des Lebens - Marlon. Er hatte sich bewusst dafür entschieden, in Grünwald zu bleiben, wissend, dass Horizon und ihre Gruppe nicht die besten Freunde waren. Eine Entscheidung, die ihn von den gemeinsamen Abenteuern und den Feierlichkeiten fernhielt.

Die Abschlussfeier des Mädcheninternats, zu der Maxine gehörte, hatte alle Erwartungen übertroffen. Die Sullivan Zwillinge, Maxine und ihre Freunde hatten ein letztes Mal für Chaos gesorgt, als sie ein letztes Match mit ihren Hockey-Schlägern gewonnen hatten. Markus und Maxine hatten ihren "Wir-sind-nur-Freunde"-Pakt aufrechterhalten, trotz des Drängens aller anderen, die sie unbedingt zusammen sehen wollten.

Maxine war jetzt sechzehn Jahre alt und fand sich immer noch zu jung für eine ernsthafte Beziehung. Dennoch hatte sich ihre Zuneigung zu Markus im letzten Jahr verstärkt. Besonders das Treffen in seiner Werkstatt, bei dem sie von der Leiter gefallen und auf ihm gelandet war, hatte nicht dazu beigetragen, diese Gefühle zu unterdrücken.

Raban, ein Meister der Worte, stand vor der versammelten Gruppe und begann einen seiner fesselnden Vorträge. Die Stimmung war elektrisch geladen, denn dieses Mal sprach er von Feen, Werwölfen, Vampiren und all den übernatürlichen Wesen, die unsere Welt und die der Fantasie verwebten. Seine Worte waren wie Zauber, die die Sinne der Zuhörer betörten und sie in eine Welt der Magie entführten.

Maxine kämpfte gegen das Lachen an, das sich in ihr aufbaute. In ihrem Buch hatte sich eine Szene abgespielt, die sie nicht mehr losließ, und sie konnte kaum verhindern, dass ein amüsiertes Kichern über ihre Lippen kam. Sie lehnte sich an die starke, breite Brust von Markus und spürte, wie die Müdigkeit sie überwältigen wollte. In diesem Augenblick bemerkte sie, wie Markus' Brust sich sanft hob und senkte, sein Atem wie ein zarter Hauch an ihrem Ohr entlangstrich, und sie fühlte sich geborgen wie nie zuvor.

Ihre Stimme war ein leises Flüstern, als sie Markus ansprach: "Könnten wir nicht lieber draußen Fußball spielen? Oder uns ein paar Volleyball-Pässe zuwerfen?" Seine Augen glänzten, als er lächelte und erwiderte: "Du solltest besser aufpassen, Schatz. Dies hier ist aufregender, sogar aufregender als dieses langweilige Buch von dir!"

LE VIOLON || ᵈⁱᵉ ʷⁱˡᵈᵉⁿ ᵏᵉʳˡᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt