kapitel 46 : wonach ihr sucht

153 4 0
                                    

◄ ▲ ► ═══ ஜ۩۞۩ஜ ═══ ◄ ▲ ►

Zehn Monate. Zehn unerbittliche Monate waren verstrichen, und in dieser Zeit hatte Maxine Tag für Tag aufs Neue diesen Ort und all seine Bewohner verabscheut. Jeden einzelnen Tag sehnte sie sich zutiefst nach ihren Freunden, vor allem aber nach Markus.

Sie saß auf dem weichen Bett in ihrem Zimmer und starrte auf die pechschwarzen Wände, die sie umgaben. Ganz bewusst hatte sie sich dagegen entschieden, in einem Sarg zu schlafen, und auch ihr Zimmer sollte sie nicht mit Zuneigung erfüllen. Es war viel zu schön für ihren Geschmack. Maxine wollte es nicht mögen, nein, sie wollte es hassen, genauso sehr wie sie diesen verdammten Darkside verabscheute. Denn er war es gewesen, der sie hierhergebracht hatte, der ihr all das angetan hatte. Er und Blossom und all die anderen, die sie in diesen Albtraum hineingezogen hatten. Bei den heiligen Fußballgöttern, Maxine verfluchte sie!

Da betrat einer der Schattensucher das Zimmer, und Maxine konnte sich ein Seufzen nicht verkneifen. "Nicht du schon wieder!"

Düsentrieb ließ sich neben der Rothaarigen auf das Bett fallen. Und das war das Dilemma. Maxine mochte Düsentrieb eigentlich. Sie mochte ihren Humor, ihre schwarzen Haare und vor allem liebte sie es, wie Düsentrieb sie immer wieder zum Lachen brachte, aber auch das Lachen von Düsentrieb mochte sie. Maxine mochte einfach alles an ihr, und genau deshalb hasste sie sie.

"Ich freue mich auch, dich zu sehen", meinte Düsentrieb und lächelte Maxine an. Doch Maxine zischte sofort: "Verschwinde!"

"Kannst du vergessen", erwiderte Düsentrieb schlicht, "ich habe Aufsicht." "Ich werde nicht abhauen. Das verspreche ich dir!", sagte Maxine entschlossen und sah Düsentrieb mit einem Blick, der so unschuldig war wie der eines Welpen, an.

"Das sagst du jeden Tag, und jeden Tag brichst du trotzdem aus", kommentierte Düsentrieb. Doch Maxine konnte nicht anders, als zu lachen. "Stimmt. Eins zu Null für den Vampir."

Trotz allem, trotz des Hasses auf ihren derzeitigen Aufenthaltsort und auf Darkside, gab es Momente wie diese, die Maxine ein kleines bisschen Normalität und Freundschaft zurückgaben. Selbst in der Dunkelheit fand sie noch kleine Glutnester, die wie warme Funken in ihrem Herzen glühten.

"Wenn ich mich frei bewegen dürfte, müsstest du nicht immer auf mich aufpassen", fügte Maxine hinzu, ein Hauch von Bitterkeit in ihrer Stimme, während sie einen frustrierten Blick auf Düsentrieb warf.

Düsentrieb erwiderte ihr Statement mit einem amüsierten Lächeln und einem Augenzwinkern. "Netter Versuch, Maxine, aber Darkside würde das niemals erlauben... abgesehen davon liebe ich unsere kleinen Zweisamkeiten..."

Maxine verdrehte die Augen, bevor sie weiter fragte, leicht herausfordernd: "Ach ja, dein reizender Anführer. Warum hörst du überhaupt auf ihn?"

Doch Düsentrieb schien ihre Worte zu ignorieren und vertiefte sich in ein Buch, als ob sie damit ihre Ohren vor Maxines Fragen verschloss.

"Warum darf ich denn nicht raus?", fragte Maxine erneut, ihre Ungeduld immer spürbarer werdend.

Wieder erhielt sie keine Antwort, und ihre Stirn runzelte sich vor Verärgerung. "Ich gehe auch nicht zu...", begann sie unschuldig, doch Düsentrieb beendete ihren Satz, als wäre sie gedanklich einen Schritt voraus: "...zu Leon? Aber du tust es doch jeden Tag."

LE VIOLON || ᵈⁱᵉ ʷⁱˡᵈᵉⁿ ᵏᵉʳˡᵉWhere stories live. Discover now