kapitel 68 : eine kleine mutprobe

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Plötzlich verlor Maxine das Gleichgewicht, ihre Erschöpfung hatte sie überwältigt. Sie kippte nach hinten und landete unsanft auf dem kalten Boden. Ihr Herz pochte wild in ihrer Brust, und die Dunkelheit schien für einen Moment noch erdrückender zu sein. Doch dann, fast wie ein Wunder, öffnete sich die Tür zu ihrem Sohn langsam. Sie lag dort, direkt vor seinen Füßen, und spürte, wie sein Blick auf ihr ruhte.

In seinen Augen konnte sie die Überraschung und den Schmerz erkennen, den ihre Worte ausgelöst hatten. Es war, als ob er die Mauer, die zwischen ihnen gestanden hatte, plötzlich durchbrochen hatte und tief in ihr Innerstes blicken konnte. Maxine fühlte sich verletzlich und gleichzeitig befreit. Sie hatte das Unmögliche gewagt, ihre Ängste und Zweifel offenbart, und nun lag es an ihrem Sohn, wie er damit umgehen würde.

"Hi, kleiner", murmelte sie schließlich, ihre Stimme noch immer von den Tränen belegt. Elliot sah auf sie hinab, und seine Augen glänzten im sanften Licht des Flurs. "Komm rein und dann fang vorne an!" Seine Worte waren eine Einladung, ihre Geschichte weiterzuerzählen, die sie so lange für sich behalten hatte. Maxine lächelte schwach und ergriff seine ausgestreckte Hand, um wieder auf die Beine zu kommen.

Gemeinsam traten sie in sein Zimmer, das von einem schwachen Schein der Straßenlaterne erhellt wurde. Maxine nahm einen tiefen Atemzug und begann erneut, diesmal mit mehr Entschlossenheit und einer tiefen, gefühlvollen Intensität. "Okay... Ich habe Träume aufgegeben, Chancen verpasst und mich vor der Wahrheit versteckt... zehn Jahre sind vergangen und es ist an der Zeit es zu erklären..."

Maxine ließ sich auf den Rand von Elliots Bett sinken, und er setzte sich neben sie. "Es begann mit meinem Traum zu tanzen, ich wollte immer so sein wie meine Mom... aber ich habe ihn immer wieder aufgeschoben, aus Angst zu versagen. Aus Angst meine Familie zu verlieren, Leon zu verlieren... Das Fass lief über als Leon sagte Tanzen oder Wilde Kerle und ich hab ihn angeschrien, es war der größte Streit den wie je hatten, einen den wir bis Heute nicht geklärt habe, ein streit wo ich mal nicht der Schlauer sein wollte und auf ihn zu gehen wollte, es klären wollte, ich wollte auch mal wütend sein... Dann hatte diese Prüfung weißt du, bei der ich den Unfall hatte und seitdem nicht mehr tanzen kann, jedenfalls nicht so wie früher, dann zerriss ich den vertrag und haute ab und entschied mich für mich... verkackte dir Prüfung... erfuhr ich das ich schwanger bin... Und dann kamst du, und ich hatte dann wieder Angst gehabt, dich zu verlieren. Du kennst mich ich hasse auf Hilfe angewiesen zu sein und ich wollte nicht wieder nach Hause... Aber ich habe erkannt, dass die wahre Feigheit darin besteht, sich vor der eigenen Wahrheit zu verstecken und die eigenen Träume zu verleugnen. Ich habe es getan, und es hat mein Leben verändert."

Maxine erhob sich und ging in Richtung Tür und sofort wollte ihr Sohn wissen:" Wo geht du den jetzt hin? Du kannst mir nicht dein Leben erzählen und eindeutig noch einiges auslassen und dann einfach gehen." „Gehen? Ich? Wir gehen", konterte Maxine sofort und Elliot verlangte sofort:" Und wohin?" „Na zu deiner Mutprobe und meiner!"

~~~

Inmitten des geheimnisvollen Zappenkrautflinsterns, das die Nacht in ein raunendes Mysterium hüllte, fluchte Elliot leise, als er gemeinsam mit seiner Mutter die Pforten zur Geheimen Halle erreichte. Die Dunkelheit schien hier eine eigene Seele zu haben, und ein bedrückendes Schweigen umgab diesen unheimlichen Friedhof.

Als sie die Schwelle der Halle übertraten, offenbarte sich ihnen ein faszinierendes und düsteres Spektakel: Die anderen waren bereits versammelt, und Maxine, von einer dunklen Neugier erfüllt, nickte kaum merklich, bevor sie sich in den Schatten begab, während ihr Sohn zu den anderen rannte. Sie lehnte sich sanft an die alten Steine der Wand, ihre Arme fest vor der Brust verschränkt, und ihre Augen ruhten unverwandt auf den Kindern, die im Zentrum des Geschehens standen. Das gedämpfte Licht der Scheinwerfer beleuchtete eine rätselhafte Kugel, die mit eigenartigem Fell bedeckt war und in der Mitte des Saals zu schweben schien.

LE VIOLON || ᵈⁱᵉ ʷⁱˡᵈᵉⁿ ᵏᵉʳˡᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt