kapitel 54 : wie ein murmeltier

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"Greif zu, Fass!", sagte Jeckyl, seine Stimme flüsternd, als er den antiken, reich verzierten Schlüssel vorsichtig in den kalten, knöchernen Mund des Totenkopfes legte. Der Anblick, wie der Totenkopf plötzlich seine Kiefer schloss, ohne auch nur den Hauch eines Scherzes in dieser skurrilen Geste, schien die Surrealität dieser Welt nur weiter zu verstärken.

Die Gemächer der Giftzwerge waren mit seltsamen Betten ausgestattet, an die merkwürdige Rahmen befestigt waren, als würden sie durch diese Rahmen hindurch die beiden Mädchen beobachten, so wie man es von einem Gemälde oder einem geisterhaften Bildschirm erwarten würde.

Maxine, die ihre Augen nicht von dieser unheimlichen Szenerie lassen konnte, sprach leise: "Diese Leute sind wirklich schräg." Klette, ihre treue Gefährtin und Freundin, lachte leise und antwortete: "Nun ja, das verspricht, lustig zu werden. Welche von uns beiden wird wohl zuerst gebissen?" Ein gemeinsames Seufzen entfuhr ihnen, während Klette die drängende Frage stellte: "Wie zum Teufel sollen wir das die nächsten hundert Jahre aushalten?"

Maxine zögerte einen Augenblick und flüsterte dann entschlossen: "Gar nicht. Wir bringen dich hier raus." Mit der Zeit glitten die unheimlichen Bewohner dieses unwirklichen Ortes in den Schlaf, und Klette wagte es, die Frage zu stellen, die ihnen beiden auf der Zunge lag: "Übrigens, was war ihr Problem?" Maxine wusste sofort, wen sie meinte. "Nun ja, während sie versuchte, Markus zu verführen, stürmte ich herein, drückte sie gegen die Wand und hielt ihr eine Standpauke... und vielleicht habe ich ihren Kopf ein paar Mal gegen eine Metallstange geschlagen." Klette lachte leise und zog dabei eine Augenbraue hoch. "Du und Markus also?", neckte sie Maxine, ihre Augen funkelten schelmisch.

Klette reagierte mit einem Hauch von Selbstironie: "Du bist eifersüchtig!" Doch Maxine verwarf das Thema rasch und erinnerte Klette an die dringendere Angelegenheit: "Wir haben gerade andere Sorgen. Wir müssen hier raus." Klette nickte zustimmend und Maxine verschloss das Thema, über das sie nicht sprechen wollte - ihre Eifersucht, ihre wachsenden Gefühle für Markus und vor allem das Versagen der Legende, was sie immer noch zu einem Vampir machte. "Stimmt, gute Idee", erwiderte sie und ermutigte Klette, den Schlüssel behutsam aus dem Schlaf des Totenkopfes zu stehlen. Es war eine absurde Situation, in der selbst der Totenkopf zu schnarchen schien. Doch, Moment mal, bedeutete das, dass dieser Totenkopf tatsächlich lebendig war?

Maxine fühlte die verzweifelte Angst, die Klette überkam, und sie wusste, dass es jetzt auf ihre Worte und ihr Mitgefühl ankam. Sie strich sanft über Klettes zitternde Hand und versuchte, sie zu beruhigen. "Klette, keine Angst, er wird dir nichts antun", flüsterte sie leidenschaftlich und mitfühlend. In ihren Augen spiegelte sich die Entschlossenheit, ihre Freundin zu beschützen. "Du schaffst das, glaub an dich", hauchte sie ermutigend, während sie Klette tief in die Augen blickte. Gemeinsam begannen sie, einen Ausweg aus dieser düsteren und bedrohlichen Welt zu planen, ihre Gedanken in perfekter Harmonie.

Klette griff nach dem Schlüssel, doch plötzlich schnappte der schaurige Kopf nach ihr und ihre Schreie erfüllten die Luft. Ein scharfer Biss durchzuckte sie, gefolgt von einem boshaften, gehässigen Lachen, das ihnen Schauer über den Rücken jagte. Maxine zuckte erschrocken zusammen, während ihr Herz wild klopfte. Doch Klette behielt ihre Nerven und sprach mit einer Mischung aus Entschlossenheit und Wut: "Sei still, verdammt! Du willst nicht, dass unsere Freunde aufwachen, oder?" Ihre Stimme war bedrohlich, als sie den gruseligen Kopf anstarrte, als könne sie ihn in die Knie zwingen. "Ich mache dir jetzt einen Vorschlag, du Holzkopf! Wenn du auch nur einmal zuschnappst, reiße ich dir deine Eckzähne aus!" Klettes Worte waren erfüllt von unbeirrbarer Entschlossenheit, und langsam öffnete das unheimliche Ding seinen Mund, als würde es Klette gehorchen. "Siehst du? Wir verstehen uns doch prächtig!" Klette konnte schließlich den Schlüssel ergreifen und den Käfig öffnen, und Maxine konnte nicht anders, als beeindruckt zu sein. "Beeindruckend", hauchte sie voller Bewunderung, und Klette erwiderte knapp mit einem "Danke."

LE VIOLON || ᵈⁱᵉ ʷⁱˡᵈᵉⁿ ᵏᵉʳˡᵉWhere stories live. Discover now