kapitel 72 : erfüllung eines traums

91 4 0
                                    

◄ ▲ ► ═══ ஜ۩۞۩ஜ ═══ ◄ ▲ ►

Maxine saß auf der alten, von der Zeit verwitterten Ziegelsteinmauer vor dem Haus der Masanneks. Die sanfte Abendbrise strich durch ihre Haare, während sie ihre Beine dicht an ihren Körper zog. Ein tiefes Gefühl von Verletzlichkeit spiegelte sich in ihrem Blick, als sie mit einer bemerkenswerten Intensität ihre Gedanken mit Markus teilte: "In all den Jahren, Markus, das war zweifellos der peinlichste Augenblick, den ich jemals in meinem Leben erlebt habe. Und ich habe in meinem Leben schon so viel durchgemacht..."

Markus, inzwischen wieder völlig bei Sinnen, saß neben ihr und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Diese Worte klangen so untypisch für die Maxine, die er kannte, und doch durchdrangen sie sein Herz auf eine Weise, die schwer in Worte zu fassen war. An diesem Abend hatte sie ihn tatsächlich an seine Grenzen gebracht.

"Vielleicht sollten wir einfach mal gehen", schlug Markus vor, und Maxine antwortete unmittelbar: "Mein Dad hat bestimmt noch Eis in der Eisdiele." Markus jedoch unterbrach sie, seine Hand fand sanft ihren Wangenkontur, und seine Augen sprühten vor Entschlossenheit. Seine Worte waren geprägt von einer tiefen Leidenschaft: "Ich dachte eher an Sydney, Australien."

Maxine konnte kaum glauben, was sie hörte. "Du meinst, ich sollte das Land verlassen?", erwiderte sie erstaunt, während Markus ihre Hand festhielt, die auf ihrem Knie ruhte. "Ja", antwortete Markus mit einem glühenden Blick. "Max, wir sind jung, und die Welt liegt uns zu Füßen. Worauf warten wir noch?"

Ein zartes, aber unbeschreiblich schönes Lächeln umspielte Maxines Lippen, und sie konnte die Intensität in Markus' Augen förmlich spüren. Er fuhr fort, seine Gedanken mit einer fast ehrfurchtsvollen Wertschätzung zu teilen: "Mein Dad drängt mich, in seine Fußstapfen zu treten, ein Stipendium zu ergattern und den Weg zu gehen, den er für mich vorgesehen hat."

Maxine rückte näher an Markus heran, ihre Augen suchten die seinen. "Das ist wirklich ernst, nicht wahr?" Markus nickte, und seine Worte schienen förmlich zu vibrieren: "Ja, das ist es. Aber hör mal, ich kann Motorräder auf der ganzen Welt reparieren, und du, du könntest an die gleiche Tanzschule gehen wie deine Mom."

Die Vorstellung von einem gemeinsamen Abenteuer, von Freiheit und Unabhängigkeit, begann langsam, in Maxines Gedanken Form anzunehmen. Ein Gefühl der Aufregung durchströmte sie, und sie spürte, wie ihre innigsten Träume plötzlich greifbar wurden. Als Markus fortfuhr, flüsterte er mit einer fast mystischen Eindringlichkeit: "Das ist eine der besten Fakultäten der Welt für Tanz, und du könntest das tun, was du von Herzen liebst. Ich könnte das tun, was ich liebe, und wir könnten all das gemeinsam erleben."

Maxines Lächeln wurde noch breiter, und sie fühlte, wie ihre Augen vor Freude strahlten. Ohne zu zögern lehnte sie sich vor und küsste Markus leidenschaftlich. Es war ein Kuss, der die Welt zum Schweigen brachte und ihre gemeinsame Reise in eine Zukunft voller Liebe, Leidenschaft und Abenteuer einläutete. In diesem Moment schien die Welt für sie beide stillzustehen, und sie wussten, dass sie bereit waren, gemeinsam jedes Kapitel des Lebens zu schreiben.

~~~           

Maxine betrat die Apotheke an diesem sonnigen Nachmittag, ohne auch nur im Geringsten eine schlimme Vorahnung zu haben. Die Glocke über der Tür klingelte leise, als sie eintrat, und sie atmete den vertrauten, leicht medizinischen Duft ein, der die Luft erfüllte. Dimitri, der in der Apotheke seiner Eltern aushalf, stand hinter dem Tresen und sortierte einige Medikamentenfläschchen, als er Maxine bemerkte. Sein Lächeln erhellte den Raum, als sie näher trat, und er begrüßte sie mit warmer Stimme.

"Max, schön, dich zu sehen. Wie kann ich dir helfen?", fragte er und legte seine Arbeit beiseite. Maxine, ihre Stirn leicht gerunzelt vor Unwohlsein, zögerte einen Moment, bevor sie antwortete. "Dimitri, mir ist seit Tagen ständig übel. Es ist schlimm, wirklich schlimm. Hast du vielleicht etwas dagegen?" Ihre Augen suchten die seinen nach Unterstützung.

LE VIOLON || ᵈⁱᵉ ʷⁱˡᵈᵉⁿ ᵏᵉʳˡᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt