kapitel 65 : bist der beweis

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Durch den dicht bewachsenen Wald rannten die Kinder, ihre lauten Stimmen und das fröhliche Kichern hallten in der klaren Waldluft wider. Mit leuchtenden Augen und klopfenden Herzen bewegten sie sich durch das hohe Gras, doch plötzlich kamen sie an einem majestätischen hölzernen Zaun zum Stehen. Oskar, immer ein Meister der theatralischen Ausdrücke, fluchte impulsiv: "Sakra-Rhinozeros-Pups!"

Joshua, der die Kunst des Überdramatisierens perfektioniert hatte, setzte nach: "Und dornröschenverzwickle Rosenhecke!" Die Kinder wussten, dass sie an einem Ort angekommen waren, an dem sie nichts zu suchen hatten. Ein grellgelbes Schild, das am Zaun hing, verkündete mit unmissverständlicher Klarheit: "Privatgrundstück – Betreten verboten!"

"Vielleicht sollten wir umkehren", schlug Joschua vor und Elliot, der stets ein Gespür für Konflikte hatte, fügte hinzu: "Der Kerl mit der Augenklappe sah wirklich unheimlich aus, und ich habe meine Mutter noch nie so wütend erlebt!"

Elias, weise und besonnen, antwortete ruhig: "Ja, in den wirklichen Geschichten ist das Böse oft sehr böse." Er legte sanft einen Arm um Joshuas Schulter und zupfte eine verirrte Made aus seinem Haar.

"Willst du etwa dein Leben lang auf der Obstwiese spielen?", fragte Leo neugierig und näherte sich dem Zaun. Mit geschickten Händen schob er das Efeu zur Seite und enthüllte eine blaue Inschrift. "Eigentum von Big M?", las Leo vor und wandte sich dann an Joshua: "Josh, immer gern nach dir."

Joshua, immer für einen humorvollen Konter zu haben, lachte herzlich und erwiderte: "Das nennt man wohl Kanonenfutter. Zwerge verheizen." Leo strahlte und erklärte: "Das war natürlich nur ein Scherz." Mit einem breiten Grinsen schlüpfte er durch das Loch im Zaun, gefolgt von Elias, Matze und Finn.

Nur Joshua und Elliot zögerten einen kurzen Moment. Elliot, dessen lebhafte Persönlichkeit von seiner Mutter geerbt schien, fluchte beinahe automatisch, wenn auch in französischer Sprache, wie seine Mutter es zu tun pflegte, wenn sie aufgeregt war. „[Verdammt noch mal, ich bin wild, wilder als Wild und nerve meine Mom also, einer für alle und alle für einen!]" Dann aber wagte auch er den Sprung durch das Loch im Zaun, und die Bande war wieder vereint, bereit für ein neues, aufregendes Abenteuer.

"Das war ein Scherz? Ich verstehe nicht, was hier daran komisch sein soll", äußerte Joshua verwirrt, während seine Augen die dichte Efeuwand und die Schilder wahrnahmen, die deutlich darauf hinwiesen, dass sie sich an einem Ort befanden, an dem sie eigentlich nicht sein sollten.

"Terrortouristisches Monster!", fluchte Joshua frustriert, während Elliot sich langsam umdrehte. Er lag auf dem Bauch, sein Blick verweilte auf den Holzplatten, die kunstvoll bemalt waren und wie die reißenden Zähne eines riesigen Ungeheuers aussahen. Es erinnerte an das Wappen der Wilden Kerle, jedoch war es von Efeu und Spinnweben umschlungen.

"Josh, was zum Teufel ist passiert?", wollte Oskar besorgt wissen, und er eilte zu seinem Freund. "Reißzähne, gespitzte Haifischfresse!", fluchte Oskar, während er sich ebenfalls zu Oskar kniete, der nach wie vor dieses grinsende Gebilde anstarrte.

"Weißt du, was das ist soll?", fragte Oskar aufgeregt und Elliot erwiderte ruhig: "Ein Auge über einem grinsenden Maul." Dann lenkte sein Blick auf den Zaun, auf dem in orangener Schrift etwas geschrieben stand: "Alles ist gut, solange du wild bist."

"Matze hat eine Eckfahne gefunden!", schrie Oskar mit einem Crescendo der Erregung in seiner Stimme. Jeder Buchstabe schien aus seinem Innersten zu sprudeln, als er die Nachricht verkündete. Es war, als ob er die Nachricht hinaus in die Welt hinaustragen wollte, als ob sie von entscheidender Bedeutung wäre.

LE VIOLON || ᵈⁱᵉ ʷⁱˡᵈᵉⁿ ᵏᵉʳˡᵉWhere stories live. Discover now