60. Fynn

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Fynn

Mitten in der Nacht werde ich wach, Tyler wälzt sich die ganze Zeit unruhig im Bett hin und her. Sofort breitet sich sorge in mir aus, vielleicht war das alles gestern doch zu viel für ihn. Er war schon immer gut darin seine Gefühle zu verbergen, am besten vor sich selbst.

Schnell schalte ich die Kleine Nachttisch Lampe an und sehe zu Tyler, geschockt sieht er mich an, seine Augen sind getötet und verheult ,,Du weinst".
Fest Umarme ich ihn und Sofort entspannt sich sein Körper ein bisschen ,,Es tut so weh...", krächzt er heraus.

,,Ich weiß..ich weiß...", einen scheiß weiß ich, ich kann nichtmals ansatzweise nachvollziehen wie er sich fühlt. Seine Eltern haben ihn verleugnet, dabei bedeuten sie ihm so viel. Manchmal glaube ich das sie einen so wunderbaren Menschen wie TJ garnicht als ihren Sohn verdient haben.

,,Du hättest mich Wach machen können, du musst da nicht alleine durch. Weißt du noch, wir schaffen das. Gemeinsam", versuche ich ihn zu beruhigen, doch Tyler's Körper bebt.
,,Er hat gesagt ich bin nicht mehr sein Sohn", bei seinen Worten fängt er wieder stärker an zu Weinen. Was soll ich darauf sagen? Das wird schon wieder, wohl kaum. Denn so wie sich Tyler's Dad verhalten hat weiß ich nicht ob er seine Meinung nochmal ändert.

Stumm halte ich TJ im Arm, ich bin echt beschissen darin Leute zu trösten, eigentlich ist das immer Tyler's Aufgabe.
,,Willst du darüber reden?", frag ich vorsichtig nach.

,,Nein, noch nicht zumindest. Es fühlt sich noch so unglaubwürdig an. Ich mein macht Mom sich keine Sorgen wo ich die Nacht schlafe?", seine Stimme ist nur ein leises Flüstern und doch liegt so viel Trauer in ihr.

,,Ich...Es tut mir so leid Tyler, wenn ich könnte würde ich es ändern, aber...", bevor ich weiter reden kann kommen mir selbst die Tränen, ja ich bin definitiv ein schlechter tröster.

,,Du must nichts ändern, es ist nicht deine Schuld...ich hätte mir wirklich gewünscht das sie sich für mich freuen, für uns freuen. Aber...verdammt Fynn! Ich versteh es nicht, sie sind meine Eltern, sie haben mich großgezogen, sie haben mich zu dem Menschen gemacht der ich heute bin und genau diesen Menschen verachten sie jetzt...", Tyler weint immer stärker so das es mein Herz zerreißt, Ich hasse seine Eltern dafür das sie ihm das antun.

Stumm umarme ich Tyler bis er eingeschlafen ist, ich hasse es nichts ändern zu können. Am liebsten würde ich auf seine Eltern so lange einprügeln bis sie verstehen was für einen Wunderbaren Sohn sie haben, aber das kann ich nicht.

Am Morgen bin ich ziemlich kaputt, die ganze Nacht hab ich mir denn Kopf zerbrochen, bin aber trotzdem zu keinem Ergebnis gekommen wie ich Tyler helfen kann.
Also lieg ich einfach neben ihm um ihm das Gefühl zu geben für ihn da zu sein.

,,Wir haben morgen wieder Schule", stellt Tyler fest, besorgt seh ich zu ihm ,,Wir müssen nicht hin wenn du nicht willst...", antworte ich ihm.

Sofort setzte TJ sich auf ,,Du willst die Schule schwänzen?", lächelnd seh ich ihn an ,,Wenn du dich nicht danach fühlst zur Schule zu gehen bleiben wir einfach genau hier liegen", es ist mir egal ob ich fehlstunden bekomme, TJ ist wichtiger.

,,Nein! Kommt garnicht in Frage. Wir haben bald Prüfungen und du brauchst jede Minute Unterricht!", mahnend sieht er mich an, er hat ja recht, trotzdem ist er mir wichtiger als die Schule oder mein Abschluss.

Schmunzelnd seh ich ihn an, wieder macht sich Stille breit, aber diesmal ist sie nicht bedrückend, nein ganz im Gegenteil.
Denn ganzen Tag sind wir in meinem Zimmer und schauen irgendeine Serie und Kuscheln, überraschenderweise hat Ems uns noch garnicht genervt.

,,Also gehen wir morgen zur Schule?", frag ich doch nochmal nach. Leicht haucht Tyler mir einen Kuss auf denn Kopf ,,Ja, mein Engel".
Typisch Tyler, egal was passiert er lässt die Schule nie schleifen, ganz im Gegenteil meistens stürzt er sich dann in die Schulaufgaben oder ins Training.

Weil TJ seine Meinung nicht geändert hat sitzen wir jetzt in der Mensa am Tisch mit dem Team, Tyler ist denn ganzen Tag über schon ziemlich ruhig, beunruhigt seh ich die ganze Zeit zu ihm, bis Cole mich an stubst und Richtung Ben deutet.

,,Ey Ben, Cole hat erzählt ihr geht zu dem neuen Club. Wir wollten da auch hin", überrascht sieht Ben mich an ,,Äh...dann gehen wir da zusammen hin?".

Bevor ich Ben antworten kann redet Ems mir dazwischen, die nebenbei bemerkt wiedermal auf Danny's schoß sitzt, wann haben die mal vor offiziell zusammen zu sein?

,,Ich will auch mit", flehend sieht sie mich an. ,,Kommt garnicht in Frage!", ich mag es nicht wenn Ems auf Partys oder in Clubs geht, da sind soviele betrunkene Menschen das ich sie immer viel zu schnell aus denn Augen verliere.

Protestierend verschränkt sie ihre Arme vor der Brust ,,Wieso nicht?", na toll jetzt will sie darüber diskutieren. ,,Ganz einfach weil das ein Jungsabend wird, nicht wahr Danny?"

Überrascht sieht Danny mich an ,,Was hab ich damit zu tun?", tut mir leid Kumpel, aber du hängst da jetzt mit drin ,,Was für eine Frage, du kommst mit".

Ehe Ems wieder protestieren kann greift Liv dazwischen ,,Ach lass die Jungs doch in denn blöden Club. Wir gehen auf das Konzert", ach da war ja noch was. Davon erzählt Ems seit Wochen, soll mir recht sein.

Zum Ende der Pause leert sich die Mensa und auch die Jungs packen ihre Sachen, bedrückt seh ich zu Tyler, er hat kein Wort gesagt.

,,Ist das ok gewesen? Wenn du nicht mit willst ist das ok, dann bleiben wir zuhause und..", mitten Im Satz unterbricht er mich als er seine Lippen auf meine legt, ich kann nicht anders als seinen druck leicht zu erwidern.
,,Alles ok, vielleicht komme ich so auf andere Gedanken. Ich freu mich drauf", aufmunternd versucht er mich anzulächeln. Aber ich merke das es ihn immernoch ziemlich mitnimmt, das wird besser. Hoffe ich...

Das Blut in denn Adern gefriert mir, TJ und ich sitzen grade bei mir Zuhause am Schreibtisch und machen Hausaufgaben als auf Tyler's Handy der Bildschirm aufleuchtet. Sein Dad ruft an.

Zögerlich nimmt Tyler denn anruf an, ich hoffe wirklich das er sich entschuldigt, aber sofort wird meine Hoffnung zerschlagen.

,,Hallo Tyler, Amelia und ich haben lange darüber nachgedacht. Wir bekommen das wieder hin, du wirst zu uns ziehen und dann hast du wieder eine Vater und Mutter Figur. Wir haben mit einem Experten gesprochen, es kann sein das du momentan einfach nur verwirrt bist weil du kein Familienverhältnis mehr nach der Scheidung hattest, das werden wir ändern. Außerdem wirst du einmal die Woche zu dem Experten gehen, er wird dir helfen können. Natürlich verbieten wir dir jeglichen Kontakt zu Fyn...", weiter kann er nicht reden da drückt TJ denn anruf weg, wenn er es nicht getan hätte, hätte ich es gemacht!

Geschockt sitze ich Tyler gegenüber ,,Das tut mir leid TJ, dein Dad ist..."
Hektisch schüttel Tyler denn Kopf ,,Nein. Er ist nichtmehr mein Vater, ich hätte ihm gewiss viel verziehen aber keiner, wirklich keiner verbietet mir denn Kontakt zu dir. Du bist mein ein und alles Fynn, du bist meine ganze Welt", mit Tränen gefüllten Augen sieht er mich an und vereint dann unsere Lippen miteinander.

......

Juhu ein neues Kapitel😆

Es gab denn Wunsch mal ein Kapitel aus Ben's oder Cole's Sicht zu schreiben...Ich bin am überlegen das nächste Kapitel aus Cole's Sicht zu schreiben, was haltet ihr von der Idee?👀

Zwischen DIR und MIRWo Geschichten leben. Entdecke jetzt