Chapter 1

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Nick P.O.V

Vor zwei Jahren hat meine Mutter mich quer über den Ozean geschickt, um mich loszuwerden. So lebe ich als Deutscher jetzt in einem amerikanischen Internat.

Der Grund, warum ich weggeschickt wurde ist auch der Grund, warum jeder Lehrer am Internat mir aus dem Weg geht.

Ich hasse sie, jeden einzelnen von ihnen. Wie sie so tun, als wüssten sie alles und als müsste man sich bloß ein bisschen anstrengen, um im Leben voran zu kommen.

Mein Ziel ist es geworden, solange ich auf dem Internat bin, das Leben jedes einzelnen Lehrers so schwer zu machen, dass sie entweder kündigen oder ich vom Internat fliege. Das war nur schwierig, weil meine Mutter alles, was mich betrifft gekonnt ignoriert.

Anrufe, Briefe, egal was es war, meine Mutter antwortet nie darauf, auch nicht, wenn es Beschwerden von der Schule waren.

Heute war ein sehr guter Morgen für mich, weswegen ich ausnahmsweise pünktlich aufwachte und runter in den Speisesaal ging.

Wir bekamen einen Neuzugang. Ein neuer Lehrer, der sich mir in den Weg stellen wollte.

"Wow, Nick, du kannst auch früh aufstehen?" fragte Jess, eine gute Bekannte von mir. "Natürlich Hermione. Wie könnte ich diesen Morgen verpassen?"

Der Name Hermione kam daher, dass sie eine absolute Sterberin und Besserwisserin war und weil unser gemeinsamer Kumpel Ron hieß.

Mich würde das ja zu Harry machen, wenn ich einen guten Charakter hätte und sowas wollen würde wie die Welt retten.

"Bist du dir sicher, dass du das echt durchziehen willst?" Ron kam mit zwei Tellern voller Pancakes zu uns. "Warum nicht?" erwiderte ich.

"Er hat Recht Nick, der neue Lehrer ist mit Sicherheit vorgewarnt. Ich meine, wer hätte einfach so die Stelle angenommen, wenn er wüsste, warum unsere alte Lehrerin gegangen ist?" meinte jetzt auch noch Jess.

"Entspannt euch doch mal. Wann habe ich eins meiner Spiele verloren, hm? Richtig, nie." Selbstbewusst lehnte ich mich nach hinten.

Die Zwei konnten mich nicht weiter zulabern, weil der neue Lehrer auftauchte. Der Internatsverwalter kam mit ihm zur Tür und plötzlich wurde es ziemlich ruhig.

"Hören Sie bitte für einen Moment alle zu!" rief Vito, der Verwalter. "Mister Hilton ist eingetroffen. Er wird von heute an als zusätzliche Lehrkraft an der Schule unterrichten und im Nebengebäude wohnen." erklärte Vito.

Ja, wir mussten uns ein Zimmer mit mindestens einer Person teilen und die Lehrer bekamen eine ganze Wohnung für sich. Schon irgendwie unfair.

"Ich hoffe, dass Mister Hilton hier ordentlich begrüßt und behandelt wird." fügte der alte Mann seinen Worten hinzu.

"Natürlich Vito, darum kümmern wir uns schon." meinte ich und stand auf, bevor ich nach meinem Teller griff und zu dem Kerl hin lief.

"Nick." Mit selbstbewusstem Grinsen hielt ich ihm meine Hand hin. Er ergriff sie, sah mich bloß freundlich an. "Genießen Sie Ihren ersten Tag, Mister Hilton." Eher unsanft drückte ich ihm den Teller gegen den Magen, wartete, bis er eine Hand am Teller hatte und ließ danach los.

"Siehst du, war doch freundlich." meinte ich dann noch zu Vito, bevor ich wieder nach oben in mein Zimmer ging.

Kaum eine Minute später kam Ein völlig außer Atem ebenfalls im Zimmer an. Er war mein Mitbewohner.

"Hey, alter. Erklär mir das bitte mal." verlangte er. "Ich hab ihm mein Essen gegeben und mich vorgestellt." meinte ich und zuckte entspannt mit den Schultern.

"Nein, man. Einfach nein. Das war eine Kriegserklärung und das weißt du ganz genau. Du hast ihm vor allen Schülern eine Kriegserklärung gemacht." Aufgebracht fuchtelte Ron mit seinen Händen in der Luft.

"Okay, dann war es eben so." Wieder zuckte ich mit den Schultern.

Ron seufzte. "Du checkst es nicht. Dein erstes Jahr hier hast du wiederholt, vor dem Abschluss wirst du nicht mehr Achtzehn, solltest eigentlich aufs College gehen, aber wenn du jetzt nochmal ein Jahr wiederholst nimmt dich sicher kein College mehr an."

Den Vortrag musste ich mir schon hundert mal vom Rektor anhören und jetzt auf einmal soll ich mir Sorgen darum machen?

"Man, ich bin sitzen geblieben, weil der damalige Hund mein Verhalten als 'nicht akzeptabel' eingeschätzt hat, meine Noten sind Top." meinte ich auf Rons halbe Panikattacke.

"Du hast Färbemittel während seinem Unterricht in die Pumpe unseres Pools gekippt!" meinte Ron. "Das war abwaschbar. Seit wann bist du denn so verklemmt? Musst ja nicht mitmachen. Ich geh los."

Man, warum flippen die denn jetzt wegen dem Neuling so sehr aus?

Mein Glück verfolgte mich, als ich den Kerl dann auf dem Weg zur Schule sah.

Er war so angetan von seinem Handy, dass er fast in eine Laterne rein lief. Kurz davor stoppte er noch.

Also sorry, aber ich konnte echt nicht anders als laut loszulachen. "Scheiße, das war ja ein geiler Move!" lachte ich.

Hilton drehte sich um und steckte sein Handy weg, bevor er sich verlegen am Arm kratzte.

"Laternen-Lover, die Schule ist ein bisschen weiter links, nur so als Info." meinte ich, immer noch leicht lachend, während ich an ihm vorbei ging.

"Bauer, ist das ein deutscher Nachname?" fragte Hilton, weswegen ich doch stehen blieb.

Mein Ruf holt mich also doch schon ein. Cool irgendwie. Das hält mich zwar etwas auf, aber meine Pläne macht das trotzdem nicht kaputt.

"Ich komm aus Berlin." antwortete ich und drehte mich zu meinem neuen Lehrer um.

"Sind Schulen da sehr anders?" Ich schnaubte amüsiert. "Nein, die Lehrer sind genauso beschissen wie hier, keine Sorge."

Er lächelte bloß und lief neben mir her zur Schule.

A losing Game | BoyXManOù les histoires vivent. Découvrez maintenant