Chapter 48

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Isaac P.O.V

Nick benahm sich tatsächlich, für seine Verhältnisse, sehr vorbildlich. Den ganzen Montag über hatte ich keine einzige Beschwerde mitbekommen und auch am nächsten Tag, in meiner Unterrichtsstunde machte er keine Reinrufe oder sonst etwas der Art.

Vielleicht war es doch die falsche Entscheidung, ihn von der Schule zu verweisen, wenn diese Dame vom Schulrat kommen soll.

Apropos, das hatte ich den Schülern noch gar nicht erzählt. "Hört mal bitte kurz zu. Morgen wird jemand vom Schulrat herkommen und euch beim Unterricht zusehen. Da ich euch morgen nicht habe diene ich als ihre Begleitperson." erklärte ich, unterbrach damit die Arbeitsphase.

Neugierig sahen mich die Schüler an. "Warum kommt sie?" fragte schließlich einer der Jungs. Das habe ich auch noch nicht ganz verstanden, deswegen wiederholte ich einfach die Erklärung, die der Direktor mir gegeben hatte.

"Es handelt sich wohl um eine Art Kontrolle. Die Frau wird sich den Unterricht ansehen und dabei darauf achten, wie Schüler und Lehrer miteinander agieren. Danach erhalten wir Lehrer ein Feedback, wie wir den Unterricht verbessern können."

Jess schnaubte spöttisch. "Die Arbeit kann ich ihr ersparen. Wir würden schon besser mit den Lehrern auskommen, wenn die nicht immer denken würden, wir sind dreimal so wenig wert wie die." murmelte sie vor sich hin, laut genug, dass ich es noch verstand.

Schmunzelnd lehnte ich mich an das Pult. "Weißt du, wir sind nicht alle so schrecklich." meinte ich dann, um wenigstens den Versuch gewagt zu haben, ihre Meinung etwas zu bessern.

"Sie nicht, Sie sind ganz korrekt." erwiderte einer der anderen Schüler. Nick lachte leise. "Oh ja, unser Stern am Lehrerhimmel." scherzte er.

Ich werde das sicher bereuen, doch ein wenig habe ich diese kleinen Provokationen schon vermisst. "Du musst nicht eifersüchtig werden Nick. Im Lehrerzimmer bist du oft unser Lieblingsthema." versicherte ich dem Rotschopf amüsiert.

Interessiert hob er die Augenbrauen und lächelte verschmitzt. "Ach so? Was sagt man denn so?" Dieses verdammte Lächeln. Es fiel mir viel zu schwer, ihm zu widerstehen.

"Das unterliegt der Schweigepflicht." meinte ich und wand meinen Blick ab, um mich nicht von Nick einlullen zu lassen.

Der grinste nur noch breiter, biss sich auf die Lippe, bevor er die Arme vor der Brust verschränkte. "Und wenn ich Ihnen ein Geheimnis verrate?"

Dieser freche...! Was hat er jetzt schon wieder rausgefunden?

Kurz sah ich Nick stumm an. "Rede." verlangte ich dann mit angespanntem Kiefer. "Reden Sie zuerst." erwiderte er.

Man verfluche mich und meine Neugierde. "Es gibt einige Personen, die nicht damit einverstanden sind, dass du zweimal einem Verweis entkommen bist, ich habe dich in Schutz genommen." erklärte ich, wissend, dass er mich damit nicht so schnell in Ruhe lassen würde.

Ein stummes "Aww." verließ seine Lippen. "Also, rede jetzt." Ich werde das definitiv bereuen. Doch, als Nicks Blick zu den drei Mädchen, die vor ihm saßen ging und ihre Gesichter allesamt rot anliefen gewann meine Neugierde die Überhand.

"Eigentlich sollten es die Mädchen erzählen, wenn wir es ganz korrekt nehmen." meinte Nick. Jess schenkte ihm dafür einen warnenden Blick und ein zynisches "Untersteh dich!"

Der Rotschopf schüttelte die Warnung mit einem frechen Grinsen ab. "Wenn ich jetzt nichts sage, dann wäre das doch richtig unfair gegenüber Mister Hilton. Wir haben immerhin einen Deal."

Er legte eine dramatische Pause ein, bevor er endlich erklärte. "Es gab unter den Mädchen etwas, das sie sehr beschäftigte. Daraus entwickelte sich eine Wette, ob unser, so beliebter Lehrer, auch einen dementsprechenden Körper vorzuzeigen hat. Interessanterweise war über die Hälfte überzeugt davon, dass Sie ein Sixpack haben."

Mal davon abgesehen, dass meine Schüler deutlich zu viele Gedanken an mich verschwenden, auf was für Wetten kommen sie dabei?

Verlegen räusperte ich mich. "Das lasse ich jetzt einfach mal so stehen." murmelte ich, weil ich wirklich nicht wusste, was ich dazu sagen sollte. "Bitte unterlasst solche Wetten in Zukunft, damit könntet ihr mich in eine schwierige Lage bringen."

Natürlich ließ Nick nicht einfach los. "Sie können die Mädchen doch nicht einfach so hängen lassen, erzählen Sie uns doch wenigstens, wer gewonnen hat."

Ich revidiere meine Aussage, es ist die richtige Entscheidung, Nick von dieser Schulrätin fernzuhalten.

"Aus Unterricht wird heute wohl nichts mehr und wir haben auch nur noch knappe zehn Minuten. Ihr könnt schon jetzt gehen." meinte ich, versuchte so vor dieser Situation zu flüchten.

Nick sah meine Worte als Einladung aufzustehen und nach vorne zu kommen.

"Was auch immer du vorhast, ich hab keine Scheu, dir beide Arme zu brechen." warnte ich, doch sein Grinsen wurde nur noch breiter. Er verschränkte meine Hände mit seinen. "Ich mach nichts." versicherte Nick mit einem braven Lächeln, was seine Worte fast glaubhaft erscheinen ließ.

"Also, nicht nichts. Ich lenk dich ab, aber der, der wirklich was macht ist Ron." grinste er und deutete mit dem Kopf hinter mich.

Ich hatte so sehr auf Nick geachtet, dass mir Ron gar nicht aufgefallen ist, wie lachhaft.

"Fürs Protokoll, das war Nicks Idee." meinte Ron, klopfte mir auf die Schulter und hob mein Hemd an.

Ich bring dich um Nick.

A losing Game | BoyXManTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang