Chapter 18

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Isaac P.O.V

Ich hatte Nick bisher nie so wütend erlebt. "Was ist denn heute los mit dir?" fragte ich verständnislos.

Mit solch einer Aggression hatte er auf den anderen Jungen eingeschlagen. John hatte also wirklich Recht gehabt mit dem Aggressionsproblem.

"Was mit mir los ist? Was ist mit Ihnen los? Ich komm bei Ihren scheiß Stimmungsschwankungen nicht hinterher. Erst sind Sie richtig nett, dann voll genervt, dann einfühlsam, nur um mich später wie Luft zu behandeln." beschwerte sich Nick.

Seufzend fuhr ich mir mit beiden Händen übers Gesicht. "Ich habe dich nicht wie Luft behandelt. Herrgott, wieso benimmst du dich plötzlich wie ein Kind?" fragte ich.

Nick sprang auf und hielt sich kurz darauf den Arm. Sein eigentlicher Widerspruch wurde durch ein schmerzhaftes Aufstöhnen unterbrochen.

Ich zwang mich selbst zur Ruhe. "Setz dich wieder hin." bat ich und beugte mich zu meiner Tasche, die ich bei unserem Eintreten neben das Pult geworfen hatte.

Mit einem Erste-Hilfe-Kasten ging ich und kniete mich neben Nick.

Der schnaubte spöttisch. "Sind wohl auf alles vorbereitet." merkte er an.

"Auf alles nicht, nein. Auf deinen Kuss zum Beispiel war ich nicht vorbereitet." murmelte ich und reinigte die Wunden an seinen Knöcheln.

Ironischerweise hatte Nick mehr Wunden durch seine eigenen Schläge erhalten, als der andere Junge ihm zufügen konnte.

"Hat er Ihnen denn gefallen?" fragte Nick. Ich ignorierte seine Frage, verband seine Hand, ehe ich wieder auf stand.

"Ich werde mit dem Direktor reden und ihn bitten, diesen Vorfall als unglücklichen Unfall abzutun. Dafür musst du dich bei dem Jungen entschuldigen und eine gewisse Strafe annehmen." erklärte ich.

Erneut schnaubte Nick. "Bei dem Pisser entschuldige ich mich sicher nicht. Er hat es doch herauf provoziert. Ich hab mich ihm nicht in den Weg gestellt." stellte er klar.

"Nick!" Eindringlich sprach ich seinen Namen aus. So oft hatte ich ihn noch nie in so kurzer Zeit ermahnt.

Abwehrend hob er beide Hände. "Schon gut, dann sollten Sie wenigstens meine Frage beantworten."

Natürlich ließ Nick es nicht zu, dass ich mich davor drückte. Dabei hatte ich die halbe Nacht darüber nachgedacht, wie ich bei einer weiteren Situation, wie der im Klassenzimmer oder auf der Tribüne reagieren sollte.

Tja und bis jetzt hatte ich keine Antwort darauf.

"Tu das bitte nicht. Weißt du, in was für eine Lage du mich damit bringst?" murmelte ich. "Dieser Kuss hätte gar nicht erst passieren dürfen."

Nick stand auf. "Wenn Sie es so sehr gehasst haben, warum haben Sie mich dann auf der Tribüne nochmal geküsst?" fragte er, hatte wieder diese Provokation in seiner Stimme.

"Sie hätten mich schon im Klassenzimmer anschreien können und dann auf der Tribüne war nicht ich derjenige, der den ersten Schritt gemacht hatte."

Alles, was er sagte stimmte, genau das war das Problem.

Langsam kam Nick auf mich zu. "Ich bereue es genauso wie Sie, Mister Hilton. Das macht die Küsse aber nicht ungeschehen und so sehr ich es hasse, das zuzugeben, jeder einzelne dieser Küsse hat mich nur scharf auf noch mehr gemacht."

Ich wich zurück, hatte aber schnell das Pult hinter mir. Nick legte seine Hände auf meine, die ich am Pult abstützte und lehnte sich nach vorne.

"Haben Ihnen die Küsse auch gefallen?" Dieses provokative Lächeln gab Nick einen gewissen Sexappeal, dem ich nicht widerstehen konnte.

All meine Gedanken waren wie weggeblasen. Ich konnte und wollte nicht denken.

Grob riss ich Nick am Kragen seines Pullis noch näher. "Tu nicht so, als ob du die Antwort nicht längst kennen würdest!" knurrte ich.

Ich wusste nicht, wer dieses mal wen zuerst küsste, aber es war mir auch egal.

Unsere Lippen legten sich aufeinander und Nick hielt seine Hand nahe meinem Becken.

"Wie weit darf ich gehen, bis Sie mir eine rein schlagen?" fragte er, sein Gesicht so nahe, dass ich seinen Atem an meinen Lippen spürte.

"Wenn jemand rein kommt-" "Denken Sie ehrlich, ich schließ die Tür nicht ab, wenn Sie mich hier so rein zerren? Außerdem wäre mir das scheiß egal. Sie können meinetwegen sagen, dass der böse Nick sich auf Sie geworfen hat und Sie zu alle dem gezwungen hat."

Er war frech, bestimmend und absolut stur.

"Wir haben maximal eine halbe Stunde." Ich ergab mich und ließ zu, dass Nick seine Hand über meine Körpermitte fahren ließ.

"In einer halben Stunde kann ich sehr viel Schaden anrichten." versicherte er mir in einer wahnsinnig arroganten, aber ebenso attraktiven Art.

Das glaubte ich ihm aufs Wort. Gott, es war, als würde ich Nick auch noch dafür belohnen, dass er sich geprügelt hat.

Unsere Küsse wurden sehr schnell grob, innig. Wir ließen unsere Zungen miteinander spielen.

Nick hatte mich genau da, wo er mich wahrscheinlich von Anfang an haben wollte.

Kleinlaut, unterwürfig.

Ich hatte mich von Nick wie eine Fliege ins Netz locken lassen und das Schlimmste an alle dem war, dass es mir ganz und gar nicht missfiel.

Ich liebte es.

A losing Game | BoyXManWhere stories live. Discover now