Chapter 36

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Isaac P.O.V

Wie schon so oft heute warf ich mich auf mein Sofa, legte meinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Ich hörte Nicks Schritte, wie sie direkt hinter mir stoppten und kurz darauf spürte ich seine Hand, die sanft durch meine Haare strichen.

"Bitte fang nicht an zu heulen, ich bin echt richtig schlecht im Aufheitern." meinte der Rotschopf. "Halt den Mund und komm her." schmunzelte ich und breitete einen Arm aus.

Nick setzte sich neben mich und ich legte meinen Arm um seine Schultern. "Warum habt ihr euch gestritten?" fragte er. "Warum bist du vorhin weggelaufen?" erwiderte ich.

Für einen kurzen Moment war es still zwischen uns. "Es ist nicht einfach für mich, mir das mal eben so einzugestehen." murmelte Nick dann. Er lehnte seinen Körper leicht gegen meinen und ich spürte die Wärme, die er ausströmte.

"Dass du mich magst oder dass du nicht gegen mich gewinnen kannst?" Er schnaubte amüsiert. "Beides, irgendwie." antwortete Nick dann. Ich seufzte und öffnete meine Augen wieder, damit ich ihn ansehen konnte. "Ich hab mit Tracy Schluss gemacht und sie hat Theorien aufgestellt warum." erzählte ich dieses mal.

Nick setzte mich auf und sah mich mit neugierigem Blick an. "Das heißt, als du vorhin so wütend geworden bist...?" Ich brummte zustimmend. "Tracy hatte ein paar Bemerkungen über dich, mit denen ich nicht einverstanden war." Das war die freundliche Version des Geschehens.

"Isaac." Zurückhaltend flüsterte Nick meinen Namen, zog ganz automatisch meine ganze Aufmerksamkeit auf sich. "Ich hab keine Chance gegen dich."

Behutsam ließ ich meine Hand über seine Wange streichen. "Natürlich hast du die. Ich hab dir schon einmal gesagt, dass ich, egal welchen Streich du mir spielen solltest, ich dich nicht aufgeben werde. Ich bin für dich da Nick." versicherte ich ihm.

Da ich jetzt direkt vor Nick saß konnte ich ihn genau ansehen und dadurch fielen mir auch die leichten Rötungen unter Nicks Augen auf. "Hast du vorhin geweint?" fragte ich besorgt.

Nick war kein besonders emotionaler Mensch, zumindest nicht, wenn es um Trauer ging. Deswegen besorgten mich diese Rötungen.

"Stell keine offensichtlichen Fragen." murmelte er auf meine Frage bloß. Irgendwas überkam ich, irgendeine psychologische Barriere in meinem Handeln und Denken wurde durchbrochen und ich lehnte mich nach vorne, küsste die Stelle unter Nicks Auge, die so leicht gerötet war.

Ich richtete mich nicht wieder auf, sondern blieb so nahe, dass unsere Gesichter sich fast berührten. "Weißt du, die Trennung von Tracy war nicht das, was mich so sehr beschäftigt hat, sondern, wie ich mich bei dir entschuldigen kann, für alles, was ich getan habe." flüsterte ich, küsste Nicks Wange und entfernte mich erneut nur ein minimales Stück.

"Sag mir, dass ich besser bin als sie, wichtiger." flüsterte Nick. "Nichts könnte wichtiger oder besser sein als du, Nicki." versicherte ich ihm. Er nickte, legte eine Hand in meinen Nacken und zog mich zu sich, bevor er unsere Lippen miteinander verband.

Es war ein kurzer, sanfter Kuss, doch er sagte mir genau das, was ich wissen wollte. "Du bist warm." bemerkte ich, als ich meinen Handrücken gegen seine Wange lehnte. "Ich bin nicht nur warm." Nick nahm meine Hand und hob sie an seine Brust.

"Passiert oft, wenn ich in deiner Nähe bin. Ich mag das Gefühl nicht." gab Nick zu. "Ja? Dafür mag ich es umso mehr. Das zeigt mir, dass du auch eine schüchterne Seite hast." meinte ich zufrieden lächelnd.

Bevor Nick etwas erwidern konnte hatte ich ihn geküsst und lehnte mich mit ihm im Arm nach hinten, so dass wir beide auf dem Sofa lagen, er über mir.

"Denkst du, ich bin ein Arschloch, dass ich meiner Ex keine Träne hinterher weine, sondern nur dich will?" fragte ich. Nick schüttelte den Kopf. "Denk nicht weiter darüber nach, bringt sowieso nichts. Mir wäre es lieber, wenn du an mich denkst."

Als ob ich das nicht schon viel zu oft tun würde. Vielleicht ein bisschen von Nicks Worten provozierten legte ich meine Hände unter seine Kniekehlen und stand mit ihm im Arm auf.

"Alter, warn mich doch!" Erschrocken klammerte Nick seine Arme um meine Schultern. "Um mir das entgehen zu lassen? Sicherlich nicht." Mit Nick in den Armen ging ich ins Schlafzimmer, setze ihn dort so sanft wie möglich auf dem Bett ab.

Nick ließ nicht los, weswegen ich schließlich über ihm kniete. "In letzter Zeit bist du ein bisschen zu sehr wie ich." merkte er an. Lächelnd ließ ich meine Lippen seinen Hals entlang wandern.

"Vielleicht färbst du ja auf mich ab." schlug ich vor. "Oder das ist meine Art dir zu zeigen, wie absolut wahnsinnig du mich machst."

Ich liebte es. Ich liebte die Hitze, die durch meinen Körper fuhr, wenn ich Nick berührte oder küsste.

Möglicherweise habe ich meinen Verstand gänzlich verloren, aber ich werde niemals in der Lage sein, Nick als einfachen Schüler anzusehen und ich will es auch nicht.

A losing Game | BoyXManWhere stories live. Discover now