Chapter 21

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Nick P.O.V

Ich blieb tatsächlich noch bis zum Ende vom Schultag, bevor ich zu Johannes abhaute. Ron wollte unsere Skateboards holen gehen.

"Hast du Pause?" fragte ich und setzte mich an die Theke. "Ja und dein Zeug hab ich auch, ist dieses mal gar nicht viel. Hast du langsam zu viel?" erwiderte Johannes und warf mir einen kleinen Beutel zu.

Er sah mich kurz so seltsam an. "Du strahlst ja richtig, ist was passiert?" fragte Johannes dann.

"Versprochen, dass du es keinem sagst?" Er lachte. "Wem soll ich es sagen, der 60-jährigen Frau, die sich hier 'ne Cola besorgt?" Klugscheißer.

Ich hab meine Worte gegenüber Hilton ernst gemeint. Wegen sowas soll er seinen Job nicht verlieren.

"Der Lehrer, von dem ich dir letztes mal erzählt habe, wir haben in der Schule miteinander geschlafen." Johannes ließ fast die Kiste in seiner Hand fallen.

"Bist du dir sicher, dass das nicht übertrieben ist? Wenn du das gegen ihn benutzt wird er nirgendwo mehr Lehrer werden und so krass bist du doch gar nicht drauf." merkte er, mit fast schon besorgten Ton an.

Ich verdrehte die Augen. "Bin ich auch nicht. Das war kein Streich." Mein alter Kumpel seufzte. "Und selbst wenn nicht Nick, das kannst du nicht einfach so bringen. Der arme Kerl muss doch die ganze Zeit Angst um seine gesamte Zukunft haben."

Als ob ich das nicht alles schon wusste. Man, warum tut er jetzt so, als wäre ich alleine Schule?

"Ich hab mich nicht auf Hilton geworfen, ihn festgebunden und vergewaltigt, okay? Wir haben beide miteinander geschlafen und er hatte mehrmals die Möglichkeit gehabt, mich weg zu schicken, hat er aber nicht." Johannes seufzte ergebens.

"Das mag ja alles richtig sein Nick, aber du musst eine Sache verstehen, wenn dein Direktor davon erfährt ist zuerst der Kopf von diesem Hilton am Rollen, egal, wie sehr der Direktor dich hasst."

Weswegen ich Hilton versprochen hab, dass keiner je davon erfahren wird.

Ich hatte keine Chance mehr, mich weiter mit Johannes zu streiten, weil Ron mit unseren Skateboards auftauchte.

"Da bist du ja endlich." Wir verabschiedeten uns von Johannes, der nicht viel von Skaten hielt.

Etwas weiter weg vom Internat gab es einen Skateplatz, nicht wirklich modern, aber besser als nichts.

Neben Ron und mir war eine Gruppe von jungen Erwachsenen noch hier. Die waren höchstens drei oder vier Jahre älter als wir beide.

Sie verbrachten einige Zeit, ständig zu uns rüber zu schauen, zu lachen oder sich irgendwas zuzuflüstern.

"Hey, du, in der schwarzen Jacke!" Eines der zwei Mädchen rief Ron rüber. Ich hielt ihn zurück und ging selbst. Die Blicke der ganzen Gruppe gefielen mir gar nicht.

"Bist du sein Bodyguard?" fragte das andere Mädchen. "Wenn du jetzt schon von mir eingeschüchtert bist, obwohl ich bloß hier rüber gelaufen bin, muss ich gar kein Bodyguard sein." antwortete ich.

Der größte der Jungs schob sich vor das Mädchen. "Große Klappe für einen kleinen Hosenscheißer." meinte er.

Ron zog mich an meinem Arm leicht zurück. "Lass ihn doch." Das zweite Mädchen rief den großen, bösen Wolf ebenfalls zurück.

Sie hielt mir eine Packung Zigaretten hin. "Und? Bist du zu cool für sowas?" fragte das Mädchen.

"Nick, lass uns gehen." bat Ron leise. "Nicht interessiert. Wenn ich meine Lunge kaputt machen will frag ich deinen Wolf, ob er mich nochmal mit seinem scheiß Mundgeruch an labert." antwortete ich und schob die Packung von mir weg.

Das Mädchen stand amüsiert lächelnd auf. "Es schadet nicht, freundlichen Menschen mit ein wenig Freundlichkeit entgegen zu kommen." erklärte sie und steckte mir die Packung in die Jackentasche.

"Freundlich, im Sinne, dass ihr uns die ganze Zeit auslacht und plötzlich nach meinem Kumpel ruft? Ja, muss echt sick sein, sich über jüngere lustig zu machen." erwiderte ich trocken.

Der böse Wolf stand wieder auf. "Was ist dein Problem Ginger?" fragte er, ziemlich angepisst, dabei habe ich noch nicht einmal angefangen.

"Jetzt gerade? Du." Ron packte jetzt nach meinem Arm und riss mich nach hinten. "Können wir gehen, bitte?" fragte er nervös. Ich nickte und wir holten unsere Boards.

"Ich dachte er wäre eigentlich normal, bei dir sieht man es, aber dass der kleine Blonde auch schwul ist..." merkte das andere Mädchen jetzt an.

Ja und damit brach mein letztes Stück Geduld zusammen.

"Dich würde ich selbst nicht anfassen, wenn ich es nicht wäre und deine Kumpels, naja. Man kann hoffen, dass ihre Schwanzgröße die schlechte Persönlichkeit wett macht, aber das ist eher unwahrscheinlich."

Ich packte Ron am Shirt und zog ihn mit mir. Wie erwartet rannte uns die ganze Gruppe sofort hinterher.

"Wenn wir hier lebend raus kommen bring ich dich um!" rief Ron.

Lachend schmiss ich mein Board vor mich und sprang drauf. "Wenn wir hier lebend raus kommen kannst du mit mir machen, was immer du willst." versicherte ich ihm.

Danke an, wer auch immer das Rad erfunden hat. Ich werde deinen Namen googeln und dich irgendwann im Geschichtsunterricht erwähnen, so als Dank.

Wenn die hinter uns uns vorher nicht wirklich umbringen.

A losing Game | BoyXManWhere stories live. Discover now