Chapter 28

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Isaac P.O.V

"Ich wollte mit dir in Ruhe reden, wenn wir beide uns beruhigt haben, aber dann bist du gestern davon gestürmt. Ich hab mir Sorgen gemacht." erklärte ich, drückte den Rothaarigen währenddessen an mich, aus Sorge, er würde wieder weggehen.

"Deiner Freundin hätte es bestimmt nicht gefallen, wenn ich geblieben wäre." murmelte Nick gegen meine Schulter. "Außerdem will ich nicht, dass Leute mich so sehen. Erst recht nicht du." gab er zu.

Vorsichtig drückte ich Nick an seinen Schultern etwas nach hinten, damit ich ihm in die Augen sehen konnte. "Es ist doch normal, dass du Angst hast, ersetzt zu werden." Sofort schüttelte Nick den Kopf.

"Es ist eben nicht normal! Nicht, wenn es nichts zu ersetzen gibt. Es gibt kein 'Uns', das hab ich doch auch längst kapiert." Seine Worte versetzten einen Stich in meiner Brust, den ich mit aller Kraft zu ignorieren versuchte.

Es gibt kein 'Uns', weil es das nicht geben darf. Trotzdem soll Nick nicht denken, er sei mir egal.

Ich versuchte Nick ermutigend anzulächeln und legte meine Hände an seine Wangen. "Idiot, natürlich bist du nicht ersetzbar, schließlich bist du meine Lieblingsnervensäge." versicherte ich Nick. "Selbst wenn man dich ersetzen könnte, würde ich das nicht zulassen. Mir gefällt unser kleines Spiel nämlich ziemlich sehr."

Nick ließ seinen Kopf gegen meine rechte Hand sinken und schloss die Augen. Schmunzelnd strich ich mit meinem Daumen über seine Wange. "Du magst ein Alptraum sein, trotzdem mag ich dich Nick." Zu sehr.

"Du bist peinlich." murmelte Nick, wohl, um mich davon abzuhalten, weiter zu reden. Amüsiert lächelnd strich ich ihm mit der freien Hand, durch die Haare.

"Pass lieber auf, dass du nicht anfängst zu weinen." scherzte ich. "So gefühlvoll machst du mir fast schon Angst. Eine ganz neue Seite an dir." Nick hob seinen Kopf und schnalzte genervt mit der Zunge, bevor er einen Schritt nach hinten machte.

Glücklicherweise konnte ich ihn ein bisschen beruhigen. Diese Gruppe, mit der er sich umgibt ist nichts als schlechter Einfluss.

"Lass uns nach Hause gehen." bat ich, solange Nick noch in Versöhnungsstimmung war.

Er legte kurz den Kopf schief und deutete mir dann an, mich umzudrehen. Verwirrt, aber ohne großen Protest, drehte ich mich um.

Kurz darauf spürte ich sein schweres Gewicht auf meinem Rücken. Das war also Nicks Plan.

"Warn mich doch bitte vor!" verlangte ich und griff nach Nicks Beinen, damit er nicht zu Boden fiel. "Dann wäre es nicht mehr so lustig." erwiderte der freche Rotschopf nur und legte seinen Kopf auf meine Schulter.

Seufzend beließ ich es dabei und lief los. "Du solltest dich trotz allem bei Vito entschuldigen. Du hast Scheiße gebaut und solltest auch dafür gerade stehen." meinte ich irgendwann.

"Ich geh morgen ins Krankenhaus." versicherte er mir und ich glaubte daran, dass Nick sich selbst schlecht genug deswegen fühlte. Eine letzte Sache wollte ich dennoch loswerden.

"Außerdem hast du für die nächsten Tage Hausarrest. Das bedeutet, keine nächtlichen Ausflüchte und keine Polizei vor meiner Wohnungstür mehr." Nick brummte bloß verschlafen und meine Warnung, er solle nicht einschlafen ging unter seinem leisen Schnarchen unter.

Dieser Depp, natürlich hat er die ganze Nacht nicht geschlafen und die Nacht davor wahrscheinlich auch nicht.

Mit Nick auf dem Rücken ging ich zu meiner Wohnung, legte ihn dort, so vorsichtig wie möglich, auf dem Sofa ab.

"Isaac!" Der schrille Schrei nach meinem Namen ließ sowohl Nick, als auch mich zusammen zucken. Nick rutschte vom Sofa ab und wir fielen beide auf den Boden.

Tracy kam ins Wohnzimmer, sah Nick und mich verwirrt an, als hätte sie nicht gerade geklungen, als würde das gesamte Gebäude gleich explodieren. "Was macht ihr da?"

Nick richtete sich auf, rieb sich mit einer Hand über den Hinterkopf und antwortete bissig "Yoga, nach was sieht es denn sonst aus?" Besorgt half ich Nick, sich richtig hinzusetzen.

"Bist du okay?" fragte ich, weil er mit dem Kopf am Couchtisch angestoßen war. "Passt schon."

Tracy fühlte sich offensichtlich ignoriert, denn sie lehnte ihren Körper über die Sofalehne und tippte mir mehrmals auf die Schulter. "Bunny, wo warst du?"

Aus dem Augenwinkel sah ich Nick spöttisch Schmunzeln. Bei Gott, ich war schon von Anfang an gegen diesen lächerlichen Spitznamen. "Nick abholen." antwortete ich auf Tracys Frage.

"Dein Boss hat angerufen und meinte, du sollst dich übers Wochenende gut auskurieren." erklärte sie mit dem Blick, der mich aufwies, ihr sofort diesen Anruf zu erklären.

Wenn ich Nick und Tracy so nebeneinander stellte gefiel sie mir immer weniger. Sie störte mich neben Nick.

"Es gab ein paar Komplikationen, weswegen ich mich für heute krank gemeldet habe." Beziehungsweise eher Ron für mich.

Ich wurde immer uninteressanter, als sich Tracy und Nick in einem Starr-Wettbewerb verfingen. Stumm blickten sie sich gegenseitig aus und kurz fürchtete ich, sie würden Blitze aus ihren Augen schießen.

Tracy soll aufhören, Nick so anzugiften!

Ha, am liebsten würde ich sie bitten, einfach bei ihrer Freundin zu schlafen, aber das würde sie mit Sicherheit nicht verstehen.

Ironisch, schließlich verstehe ich mich momentan selbst nicht. 

A losing Game | BoyXManWhere stories live. Discover now