Chapter 67

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Nick P.O.V

Wir waren in ein Café gegangen und ich hatte endlich was zu essen bekommen.

Lea stellte einige Fragen über meine Zeit in Amerika und die Schule, aber nicht wirklich über meine Kindheit.

Vielleicht hat Isaac ihr gesagt, sie soll sowas nicht fragen, keine Ahnung.

"Erlaubst du eine persönliche Frage?" Meine Lieblingsfragen. "Hau raus."

Lea sah mit verstohlenem Lächeln zu Isaac, bevor sie zu Deutsch wechselte. "Ist er so dominant, wie er tut?"

Amüsiert schnaubend sah ich zu Isaac, der nur skeptisch die Augenbrauen hob.

Klar, er konnte kein Deutsch, aber ein bisschen was war ja ableitbar.

"Ich glaub, das Schauspiel hat er schnell aufgegeben." Ganz liebevoll tätschelte ich seinen Oberschenkel.

Isaac seufzte. "Ich will es gar nicht wissen." murmelte er.

"Wenn du auch bilingual bist, kannst du ja über mich lästern." bot ich grinsend an.

"Natürlich, vielleicht frag ich die Katze, ob sie sich mit mir unterhält." Leas Augen wurden nach Isaacs Worten so ungefähr dreißig mal größer.

"Ihr habt eine Katze? Ich wollte mir schon seit langem eine adoptieren." meinte sie.

Isaac lehnte sich zurück. "Ich biete sie dir an, bei uns sind keine Haustiere erlaubt, aber nachdem sie auch Nick rein lassen dachte ich, dass eine Katze nicht viel schlimmer sein kann." meinte er trocken.

Ich wusste nicht, ob ich stolz darauf sein sollte, dass Isaac echt gute Sprüche drauf hatte, oder verletzt, weil au.

Bevor ich mich gegen seine nette Bemerkung wehren konnte unterbrach mich mein Handy.

"Der Tierschutz, die vermissen mich schon." meinte ich und ging zu den Klos.

"Von dir hört man ja auch gar nichts mehr!" Ach so, mein einziger deutscher Kumpel, der noch in Deutschland wohnt.

Stimmt, den hätte ich auch mal anrufen und nach seinem Befinden fragen können.

Wenn's mich denn interessieren würde.

"Brauchst du was?" fragte ich. "Dein bester Freund ruft dich an und du spielst das Arschloch." beschwerte er sich.

"Markus, du bist vieles, aber vor allem nervig. Fass dich kurz, meine Schwester unterhält sich gerade mit meinem Freund und das kann nicht gut für mich ausgehen." bat ich.

Keine Überraschung. Die hatte ich auch nicht erwartet. Markus wusste mehr über meine Familie als ich selbst.

"Du hast 'nen Freund?" Gut, das kann er ja nicht wissen. "So in der Art, jetzt sag endlich, warum du angerufen hast."

Langsam wurde ich echt ungeduldig. Markus seufzte.

"Ich wollte, dass du es von mir hörst, bevor irgendwer anders die Chance hat. Meine Mutter wurde auf eine Hochzeit eingeladen, die deiner Mutter." erzählte er endlich.

Das waren tatsächlich Nachrichten, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Ich war so baff, dass ich mich erstmal an die Wand hinter mir lehnte.

"Dieses Lehrer-Arschloch?" fragte ich. Markus antwortete nicht, war schon Antwort genug.

Spöttisch schnaubte ich auf. "Hör mal, sie hat meine Mutter nur aus einem Grund eingeladen." fing Markus an, aber ich stoppte ihn schnell.

"Ich weiß, damit ich von der Hochzeit erfahre, sie aber nicht zerstören kann. Ich bin nicht dumm Markus. Mein Arschloch-Charakter kommt nicht von irgendwo." Klar war es meine Mutter, die diese Idee hatte.

Aber ich war nicht sauer, eigentlich war es mir wirklich egal.

"Ich hab eine Familie Markus, eine, die nichts mit dieser Frau zu tun hat. Trotzdem würde ich gerne ihr Gesicht sehen, wenn sie mich bei ihrer Hochzeit sitzen sieht."

Wie ich gerade gesagt hatte, mein Arschloch-Charakter kommt nicht von irgendwo.

"Mein Abschluss ist in ein paar Wochen. Vielleicht komm ich dann mal nach Deutschland, Heimweh und so."

Markus lachte bloß. "Klar, du kannst an meiner Stelle zu dieser Hochzeit gehen. Hab da sowieso keinen Bock drauf."

Wir redeten noch kurz, bevor ich auflegte und zurück zum Tisch ging.

"Alles okay, du warst so lange weg?" fragte Isaac und legte mir einen Arm auf den Rücken.

"Passt, hab nur gerade schlechte Nachrichten bekommen." antwortete ich. Besorgt sah er mich an. Man, der Kerl ist echt knuffig und gleichzeitig so naiv.

Ich konnte mir ein Grinsen ehrlich nicht verkneifen. "Meine Mutter hat sich dazu entschieden, einem weiteren Mann das Leben zu ruinieren, indem sie nochmal heiratet."

Schmunzelnd verdrehte Isaac die Augen, während Lea die Stirn runzelte.

"Sie will den Kerl echt heiraten? Ich fand ihn zwar ein bisschen seltsam, aber gut." Cool, noch eine Person, die mehr über meine Familie weiß als ich.

"Dieser Penner von Lehrer? Kannst Nacktfotos von ihm im Internet finden, ich zeig dir später wo." Isaac schlug mir, nicht wirklich, unsanft, gegen den Hinterkopf.

Warum immer der Kopf? "Au! Ich hab schon Kopfschmerzen wegen dem Coach!" beschwerte ich mich und hielt mir eine Hand an den Hinterkopf.

"Benimm dich." warnte Isaac ernst. War ja richtig freundlich drauf. Ich verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und lehnte mich nach hinten.

Das war das erste mal, dass er mir eine runter gehauen hat.

"Du bist nicht unreif genug, dich immer noch mit einem solchen Blödsinn zu beschäftigen." meinte Isaac, zog meinen Stuhl näher und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Na gut, vielleicht hatte ich den Schlag ein bisschen verdient. Sie sah noch genauso aus, wie vor zwei Jahren. Nein, noch bevor dieses Arschloch von Lehrer aufgetaucht ist. Mama lächelte, strahlte förmlich.

Sie war glücklich.

A losing Game | BoyXManNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ