Chapter 68

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Isaac P.O.V

Nicks Abschluss kam immer näher. Er benahm sich, besser denn je. Zwar spielte er mir noch und ein paar anderen Lehrern noch kleine Streiche, aber nichts, wofür man ihn verurteilen würde.

Anscheinend nahm Nick die Schule endlich ernst.

Ehe wir uns versahen stand er schon vor den Abschlussprüfungen, wie der Rest seiner Klasse.

"Denkt ihr, ihr kriegt das hin?" fragte ich, als wir die letzten Dinge für die Prüfungen besprochen hatte.

"Klar, wer es nicht hinkriegt muss noch ein Jahr mit Ihnen verbringen und das will keiner." antwortete Ron, mit Sicherheit weil Nick das verlangt hatte.

Na, solange sie es wenigstens hinkriegen ist mir die Motivation egal. "Okay, ihr habt noch eine Woche, nutzt die gut. Ich werde helfen, wo ich kann."

Es war mehr als anstrengend, für uns alle. Während wir Lehrer sämtliche Prüfungen überschauten, später korrigierten durften sich die ältesten Schüler mit dem Stress des Lernens auseinander setzen.

Auch Nick verzog sich oft in einer örtlichen Bücherei oder beanspruchte das Schlafzimmer für sich.

Ich ließ es zu, wollte ihm auf keinen Fall beim Lernen im Weg stehen.

Einmal war Nick sogar beim Lernen am Schreibtisch eingeschlafen.

Das war der Tag, an dem er angefangen hatte, Kaffee zu trinken.

Es kam der Tag der Abschlusszeremonie. Lea war gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten gekommen. Natürlich hatte Nick den Abschluss geschafft, mit wehenden Fahnen.

Für den Schlaumeier war das kein Problem gewesen.

Am Ende versammelte sich Nicks Klasse vor mir. "Wir haben noch ein Geschenk für Sie." erklärte Jess. Sie überreichte mir einen Strauß Blumen gemeinsam mit einer Karte.

Damit hatte ich nicht gerechnet. "Danke, ähm, ich weiß nicht wirklich, was ich darauf sagen soll." gab ich deutlich baff zu.

"Ich hab denen gesagt, sie sollen Taschentücher mitbringen, falls du anfängst zu heulen." merkte Nick an.

Es hätte mich überrascht, wenn kein Spruch von ihm gekommen wäre. Inzwischen war ich wohl viel zu sehr an die Nervensäge gewöhnt.

"Komm mal her." bat ich. Als Nick vor mir stand gab ich ihm einen Klaps gegen den Hinterkopf.

Das hatte tatsächlich der Coach mir beigebracht. Auch wenn ich mir selbst versprochen hatte, nie zu fest zuzuschlagen.

"Ich bin stolz auf dich und ich bin froh, dass du auf dem College das Problem von jemand anderem sein wirst." meinte ich.

'Aber zu Hause wirst du immer mein Problem bleiben', dachte ich mir dazu.

Nick grinste frech. "Schon knuffig, unser lieber Lehrer. Möchte ein anderer ihn küssen, bevor ich es mache?" fragte er.

Skeptisch sah ich ihn an. Was genau sollte das jetzt werden?

"Dachtest du, die wetten um Kohle?" grinste Nick. "Das war der Wetteinsatz, weil die Mädels dachten, die Wette wird sowieso nie besiegelt. Ein Kuss."

Ja, alles, was Nick gerade gesagt hat bewies mir eines. Ich bin definitiv zu alt für die Generationen nach mir.

"Weil ich die Wette aufgelöst hab, war ich dafür, dass mir auch der Preis zusteht." Naja, das war der weniger verstörende Teil.

"Ich möchte nicht sagen, dass ich eure völlige Ignoranz dem Fakt gegenüber, dass ich euer Lehrer bin, vermissen werden, aber es wird etwas sein, woran ich mich definitiv noch lange erinnern werden." meinte ich.

Zumindest, und das beruhigte mich tatsächlich etwas, schienen die Mädchen ihre Wette und vor allem den Wetteinsatz zu bereuen.

Drei von ihnen konnten mir nicht einmal in die Augen sehen.

"Bringen wir es hinter uns, damit man mir nicht nachsagen kann, ich würde eure seltsamen Wünsche nicht respektieren." seufzte ich und sah abwartend zu Nick.

Es war erstaunlich, obwohl es nur ein simpler Kuss war, den Nick und ich oft erlebt hatten war ich aufgeregt.

Vielleicht lag es an den Schülern vor und hinter uns, vielleicht aber auch an Nicks festem Blick.

"Ich bin ganz vorsichtig." versicherte er mir, bevor Nick breit grinsend, einen Kuss auf meine Wange drückte. "Ich hab später noch was für dich." flüsterte Nick mir danach zu.

Langsam verstreuten sich die Schüler, gingen zu ihren Familien, um sich von diesem beglückwünschen zu lassen.

"Bist du sauer?" fragte Nick mich, als wir einen Moment alleine bekamen. "Warum sollte ich?" Leicht verwundert sah ich den Rotschopf an.

Er zuckte mit den Schultern. "Wegen dem Kuss und so. Ich wollte nicht, dass eine von denen doch noch auf die Idee kommt, sie könnte dich küssen."

Diese Eifersucht an Nick war tatsächlich charmant. Man könnte fast meinen, er hätte mir etwas gutes tun wollen, wenn da nicht dieses kleine Funkeln in seinen Augen war.

Wie eine Flamme, die mit ihrem Knistern etwas aussprach. 'Er gehört nicht zu dir, sondern zu mir'.

"Komm mal kurz mit." bat ich. Wir gingen zu der Tribüne.

Zu der Stelle, als wir uns ein zweites mal geküsst hatten. Als ich Nick das erste mal von mir aus geküsst hatte.

"Ich bin froh, dass du es warst." meinte ich, lehnte meine Hände gegen die Wand hinter Nick und kesselte ihn so ein bisschen ein. "Jeder andere hätte mich gestört, du nicht."

Grinsend legte Nick beide Hände an meine Hüfte. "Gut."

Weit weg von der Feier küssten Nick und ich uns. Wir genossen den Moment auf eigene Art.

Miteinander.

A losing Game | BoyXManTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang