Chapter 33

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Nick P.O.V

Ich beugte mich weiter runter und griff noch fester nach Isaac. "Sag mir, dass ich besser bin als sie." verlangte ich. "Nick." flüsterte Isaac. "Nein, wenn ich dich schon nicht besiegen kann gehst du mit mir unter!" zischte ich.

Wie gott-verdammt verzweifelt ich war. Ich erzwang mir Isaacs Zustimmung, weil ich mich so sehr von seiner scheiß Freundin bedroht fühle.

"Vito hat mich davor gewarnt, dass du dich heute anders als sonst benehmen würdest. Hast du Angst, ich würde dich vor die Tür setzen, wie es deine Mutter getan hat?" fragte Isaac.

Er war so ruhig, warum war dieser Bastard immer noch so ruhig?

"Bringt es dir Genugtuung, wenn ich dir sage, dass ich nicht ein einziges mal an meine Freundin gedacht habe, weil ich so sehr mit meinen Gedanken an dir hing?" fragte Isaac. "Wenn ich zugebe, dass du mich schaffst, motiviert dich das zu noch mehr Streichen?"

Ich konnte gar nicht anders als spöttisch aufzulachen. Wie kann es sein, dass ich schon wieder erwarte, dass er mich versteht, wenn er es doch auch vorher schon nicht verstanden hast.

"Du bist ein Vollidiot." meinte ich und ging wieder von Isaac runter. "Weißt du, dass ich zu dir bisher von allen Lehrern am sanftesten war, obwohl du für mich die größte Bedrohung bist? Ich hab noch nie einen Lehrern kennen gelernt, der mir so nahe kommt, der so viel von mir weiß und trotzdem geh ich nie über eine bestimmte Grenze."

"Ich weiß, viele der Lehrer haben mir von deinen glorreichen Streichen erzählt. Was ich nicht weiß ist, warum ich anders behandelt werde." Wahrscheinlich war ich bisher noch nie so dankbar, dass die Brüste auf zwei Beinen auftauchten.

Sie öffnete die Tür an und kündigte sich mit einem lauten "Isaac, ich bin zurück!" an. "Deine Freundin." murmelte ich und deutete mit dem Kopf in den Flur.

"Sie schreit noch, also ist sie noch nicht kurz vorm kotzen, Tracy kann warten." Isaac stand auf. Genau wegen solchen Sätzen hasste ich ihn. Weil genau solche Sätze diese beschissene Hoffnung erweckten. "Was ist an mir so anders?" fragte er.

"Sie wird nicht warten wollen, immerhin ist sie angetrunken extra hier her gekommen, offensichtlich für dich." meinte ich. "Nick!" Isaac griff nach meinen Schultern.

Tracy kam ins Wohnzimmer, blendete mich völlig aus, während sie sich an Isaac klammerte. "Ich hatte Recht." schmunzelte ich, obwohl ich es überhaupt nicht lustig fand. Ich sah, wie Isaac genervt seinen Unterkiefer anspannte und einen Blick hinter sich warf.

"Kümmer dich um deine Freundin Isaac, sie hat dich vermisst." Unterbewusst verlangte ich gerade von ihm eine Entscheidung, sie oder ich.

"Warte bitte kurz." seufzte Isaac, griff nach den Armen von Miss Brüste und zog sie mit sich ins Schlafzimmer.

Jap, da war die Entscheidung auch schon gefällt.

Ich setzte mich auf den Boden, vor den Fernseher, winkelte meine Beine an und stützte meine Arme darauf ab. Das kleine Kätzchen kam aus dem Nirgendwo und setzte sich zu mir.

Minuten vergingen und mit jeder Minute schmerzte meine Brust mehr und mehr. Zu heulen hatte ich auch schon angefangen, aber ich konzentrierte mich darauf, keinen einzigen Laut von mir zu geben.

Ich streichelte der Katze durchs Fell, meine Bewegungen waren wie automatisch. Ich dachte nicht darüber nach, wie ich die Katze streichelte, ich tat es einfach.

Mein Herz tat weh. Ich schlug mir selbst gegen die Brust, in der Hoffnung den inneren Schmerz durch äußeren zu mildern, aber es brachte rein gar nichts.

Als nach einer Weile nur noch Tracys Lachen aus dem Schlafzimmer zu hören war konnte ich nicht mehr. Ich ließ meinen Körper nach hinten fallen, knallte mit dem Rücken voll auf den Boden und blieb liegen.

Meine Augen brannten. Mein einziger Komfort war die Katze, die wohl so viel Mitleid mit mir hatte, dass sie sich neben mich legte und ihre Pfote nach mir ausstreckte.

Eins ist sicher, ich kann und will hier nicht bleiben.

Nicht in ihrer Nähe und definitiv nicht in seiner.

Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Er ist mein Lehrer. Noch nie zuvor wollte ich die Nähe von jemanden, schon gar nicht von einem wie ihm.

Und jetzt? Jetzt will ich nichts anderes als seine Nähe, was ein verdammter Bullshit.

Ist Abstand die Lösung? Wenn ich lange genug von Isaac weg bin, vielleicht geht dieses Gefühl dann weg.

Ich muss es versuchen, was anderes bleibt mir ja nicht übrig.

Langsam rappelte ich mich auf und ging zu meiner Tasche. Vito ist nicht da, deswegen gibt es keinen, der die Eingangstüren abschließt und Ron ist mit seinen Eltern nicht weggefahren, das heißt, ich komm in mein Zimmer.

"Ich würd dich ja gerne mitnehmen, aber Ron ist allergisch gegen dich." murmelte ich, gab der Katze nochmal Milch und ein paar zerkleinerte Stücke Wurst und Käse, bevor ich abhaute.

Und alles in mir hoffte, dass Isaac mir hinterher kommt. Gott bin ich ein Schwächling geworden.

A losing Game | BoyXManWhere stories live. Discover now