Chapter 61

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Nick P.O.V

Sauer warf ich meinen Helm gegen die Bank. "Man Nick, du wirst da draußen nur vermöbelt, mach doch eine kurze Pause." bat Simon. Er war auch derjenige, der die Pause verlangt hatte. Ich war ehrlich so sauer. "Anstatt mir zu erzählen, ob ich spielen soll oder nicht könntet ihr euch ja mal darauf konzentrieren, mehr Punkte zu sammeln." keifte ich genervt zu Simon.

Eine Hand legte sich auf meine Schulter. "Kann ich dich kurz für eine Minute klauen?" Isaac stand hinter mir, sah mich mit besorgtem Gesicht an.

"Wenn es ist, um mir den gleichen Scheiß zu erzählen, den ich jetzt schon vier mal gehört hab kannst du dir das sparen." Mir war es egal, ob ich für die anderen gerade unhöflich wirkte oder nicht. Mir war alles egal.

"Komm bitte einfach kurz." Seufzend stand ich auf und folgte Isaac. "Die Spieler, über die du so sehr gelästert hast scheinen es ja ganz schön auf dich abgesehen zu haben." merkte er an. Das hab ich jetzt definitiv noch gebraucht, schlechte Sprüche über eine offensichtliche Tatsache.

"Ja, ich bin so ein Arschloch, dass mich eine gesamte Mannschaft hasst und mir die Rippen brechen will, war es das dann?" fragte ich.

Isaac legte seine Hand an meine Wange. "Ich mach mir Sorgen. Ist alles okay bei dir?" fragte er. Ich wusste ja selbst nicht, warum ich so gereizt war. Kann schlecht was dagegen machen.

"Lass es einfach. Ich hab keinen Bock, dass du wieder abhaust, weil du zu viel Schiss hast dir einzugestehen, dass du Gefühle hast." bat ich sauer und lief wieder zurück zu den anderen.

Ich hob meinen Helm, zog ihn auf, richtete ein genervtes "Kommt, wir machen weiter." an mein Team, bevor ich aufs Spielfeld lief.

"Worauf zum Fick wartet ihr?" brüllte ich, als keiner der faulen Säcke sich bewegte.

Verdammt, ich könnte kotzen vor Wut. Eines der Arschlöcher vom anderen Team stellte sich mir gegenüber.

"Was ist los Nicki? Warum so sauer?" fragte er in diesem ekelhaften Ton. Dieser widerliche, überlegene Ton.

"Halt die Fresse und Spiel." zischte ich. Gehässig lachte er. "Hat deine Freundin gerade mit dir Schluss gemacht, oder deine Mami?"

Es reichte mir. Mein letztes Stück Geduld war weg und ich hatte keinen Bock mehr, mich länger wie Scheiße behandeln zu lassen.

Ich packe den Bastard an der Hüfte und schmiss ihn zu Boden, bevor ich mich auf ihn setzte.

Wieder und wieder schlug ich gegen seine Brust, gegen den Helm, bis der zur Seite fiel.

Und dann in sein Gesicht.

Ich rammte meine Fäuste in sein hässliches Gesicht, so lange, bis ich nach hinten gerissen wurde.

Ich hatte mich noch lange nicht beruhigt. Ich wollte mehr, mehr Schläge auf diesen Hund prasseln lassen.

Bis er heult und schreit.

Drei Leute rissen an mir rum, brachten mich zu den Umkleiden, bevor sie mich endlich los ließen.

Sauer rammte ich meine Faust gegen einen der Spinde.

"Nick, beruhige dich, du bist im Moment sehr wütend." hörte ich den Coach sagen. Er klang so unsicher, so als hätte er keinen Plan von irgendwas.

Als ob ich das nicht wüsste! Als ob ich mal eben vergessen hab, dass ich am liebsten jemanden umbringen würde!

"Ja, ich bin wütend! Was ist das für ein Scheiß? Nick rastet aus und keiner weiß mehr, was er machen soll. Keiner weiß mehr, was er sagen soll. Verfickte Scheiße!"

Nochmal rammte ich meine Faust gegen den Spind.

"Gebt ihr mir kurz einen Moment mit ihm?" Klar erkannte ich die Stimme, war ja auch von Isaac.

Ich sah nicht hin, lehnte meinen Kopf gegen den Spind und schloss meine Augen.

Irgendwas passierte, Türen gingen auf und zu, ich hatte keine Ahnung. Alle Geräusche zogen an mir vorbei, ich wollte es nicht mehr hören.

Mein ganzer Körper wurde schwer und schwach.

Ich konnte nicht mehr.

Arme legten sich um meine Schultern und ein Kopf lehnte sich an meinen Rücken.

"Isaac." flüsterte ich, suchte mit meinen Händen nach seinen, verschränkte sie miteinander, klammerte mich förmlich daran.

"Es ist alles okay." meinte die ruhige, sanfte Stimme von Isaac. "Atme Nick, atme tief durch. Ich bin hier."

Ich folgte seinem Rat, aber sobald ich tief Luft geholt hatte traten mir auch schon Tränen in die Augen.

"Es tut weh Isaac." murmelte ich, erstickte an meinen eigenen Worten und konnte seinen Namen dadurch nicht einmal richtig aussprechen.

"Was tut weh?" fragte er besorgt. "Meine Brust."

Isaac führte mich zu einer der Bänke und brachte mich so dazu, mich hinzusetzen.

Ich zog meine Schulterpolster aus. Meinen Helm hab ich vorhin im Kampf verloren.

Seufzend lehnte ich den Kopf nach hinten. "Denkst du, meine Hand ist gebrochen?" fragte ich und sah auf meine roten Knöchel.

Ich musste sogar lachen.

"Beruhig dich erstmal richtig und dann bitte erklär mir, was los ist." bat Isaac.

"Er war selbst Schuld." meinte ich.

"Nicht mit dem Spiel, mit dir."

A losing Game | BoyXManWhere stories live. Discover now