Chapter 85

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Nick P.O.V

Wir konnten nicht ewig in Deutschland bleiben und um ehrlich zu sein war ich relativ froh, als wir endlich wieder im Flieger zurück nach Amerika saßen. "So wie dein alter Freund mich gewarnt hat dachte ich, das würde noch deutlich anstrengender mit dir werden." gab Isaac zu.

"Was soll das denn heißen?" fragte ich fast schon empört. "Dass du nicht viele Leute hast, die gut über dich reden und ich das sehr amüsant finde. Vielleicht hast du das noch nicht bemerkt, aber es verleiht dir einen ziemlich starken Sex-Appeal."

Hab ich unbeabsichtigt den falschen Amerikaner mitgenommen? Das kann schlecht mein Freund sein.

"Die servieren hier Alkohol im Flugzeug, wusste ich gar nicht." bemerkte ich provokant. Leise lachend legte er seinen Arm um meine Schultern und zog mich näher zu ihm. "Soll ich dir mal was verraten?" fragte Isaac. "Hau raus."

Er massierte mir den Nacken, was er inzwischen ziemlich oft machte. Wahrscheinlich aus Absicht, weil Isaac wusste, dass mich das echt anmachte. Also so auf Glücklichkeitsbasis.

"Gegen Ende habe ich ziemlich Heimweh bekommen." gab Isaac zu. "So sehr, dass ich sogar John angerufen habe, damit ich zumindest einen amerikanischen Akzent erfahre." Aus Liebe zu ihm verkniff ich mir mein Lachen, mein Grinsen konnte ich trotzdem nicht verstecken.

"Bist du deswegen vorgestern nach dem Essen abgehauen?" fragte ich, strich ihm über seine Wange. "Nein, da habe ich meine Mutter angerufen." Verwirrt hob ich den Kopf. Eigentlich wollte ich nachfragen, aber alles, was so wirklich aus meinem Mund kam war "Huh."

Seine Massage ging in ein sanftes Streichen von meinem Hals über. "Du hast gesagt, dass du nichts wirklich von meiner Familie kennst. Ich hab sie angerufen und gebeten, mir unser altes Fotoalbum zu schicken. Dann kann ich dir ein bisschen was erzählen." erklärte Isaac.

Als ob er sich jetzt wirklich diesen ganzen Aufwand gemacht hat, nur weil ich gesagt hab, dass ich seine Eltern nie kennen gelernt hab.

Weil ich nicht wusste, was man auf sowas sagt entschied ich mich für die einzige Antwort, die ich wirklich gut kannte. Ich beugte meinen Kopf nach vorne und legte meine Lippen auf die von Isaac.

"Ich liebe dich." flüsterte ich, immer noch so nahe wie möglich an seinem Gesicht. Hinter uns saß eine schlafende Frau, vor uns ein Pärchen, die sich angeregt über irgendwas unterhielten. Wahrscheinlich würde keiner von den dreien in näherer Zeit auf uns achten.

Weil Isaac in letzter Zeit, meiner Meinung nach, etwas zu mutig geworden ist, wollte ich ihn wieder ein bisschen auf den Boden zurück bringen. Langsam strich ich mit meiner Hand sein Bein entlang.

"Hast du deine Jacke noch im Rucksack?" fragte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter, damit ich etwas unauffälliger an seinen Hals ran kam. "Ja, wieso?" erwiderte Isaac und holte seine Jacke raus. Vorfreudig grinsend breitete ich die Jacke auf seinem Schoß AUS:

"Nick, ist sowas nicht verboten?" flüsterte Isaac. "Nur, wenn es jemand mitbekommt."

Die Kapuze meines Hoodies war groß genug, dass sie mein Gesicht gut verdeckte, wenn jemand vorbei lief. So konnte ich neckend meine Zunge über Isaacs Hals fahren lassen.

"Leider kann ich hier mit dir nicht so weit gehen, wie es uns beiden eigentlich mehr gefällt." flüsterte ich ihm zu.

Es war das geilste Gefühl der Welt zu spüren, wie Isaac sein Bein unter meiner Hand anspannte.

Was mir aber nicht so gefiel war, dass er deswegen seine Beine ziemlich zusammen drückte.

"Hast du Schiss?" flüsterte ich. "Vor dir? Es vergeht kein Tag, an dem ich das nicht habe." antwortete Isaac.

Ich legte zwei Finger an sein Kinn, drehte so sein Gesicht zu mir. "Du bist kalt." schmollte ich.

Schmunzelnd beugte sich Isaac leicht nach vorne. Als ich ihn küssen wollte lehnte er sich schnell wieder zurück.

Okay, das war wirklich einfach nur fies.

Empört schaute ich meinen bald Ex-Freund an. "Lass uns das später fortführen, wenn wir wieder in der Wohnung sind, okay?" flüsterte Isaac.

Ach so, erst den Korb des Jahrhunderts und dann eine Verschiebung.

"Ich geh pissen." meinte ich und stand auch schon auf. Die Kabine war zum Glück nicht belegt. Drinnen musste ich mich erstmal gegen die Tür lehnen.

Tief atmete ich aus. "Fuck." Eigentlich bin ich echt nicht so voll das Tier, was nur an Sex denkt und sich nicht davon abbringen lässt.

Bei Isaac ist das aber anders, wenn ich erst so richtig drin bin, kann oder will ich mich eigentlich sogar gar nicht mehr stoppen.

Ich weiß doch selbst, dass ich manchmal voll viel auf einmal verlange.

Vielleicht reagier auch über, ich hab keine Ahnung mehr. Ein guter Freund zu sein ist echt anstrengend, entweder denk ich zu viel darüber nach oder es ist schwer, alles so zu machen, wie es für Isaac perfekt ist.

Ich vermiss die Zeiten, in denen mir alles egal war.

Früher kamen mir im Schlaf immer die besten Streichideen, mit Glück ist das nicht nur darauf beschränkt.

A losing Game | BoyXManWhere stories live. Discover now