Chapter 15

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Nick P.O.V

Dass ich mal eine Kissenschlacht mit meinem Lehrer haben würde. Wie erwachsen.

Wir warfen uns mit den Kissen gegenseitig vom Sofa und Hilton setzte sich auf meine Hüfte. "Und jetzt?" fragte er, griff nach meinen Armen und hielt sie über meinem Kopf fest.

"Sehr romantisch Mister Hilton." gab ich zu. Irgendwie wollte ich ihn küssen. Nicht bloß, um ihn aus der Bahn zu werfen, ich wollte ihn ehrlich einfach nur küssen. "Haben Sie vor, weiter so auf mir zu liegen?" fragte ich.

Hilton schmunzelte und stand wieder auf. "Produktiv sein können wir beide wohl vergessen. Hast du Lust, noch einen Film mit mir zu schauen, bevor ich los muss?" schlug er vor.

"Netflix und Chill? Wie kann ich da Nein sagen?" erwiderte ich grinsend. "Idiot." Hilton suchte einen Film aus, während ich mich wieder aufs Sofa warf.

Als er zurück kam und sich setzte legte ich meine Beine wie vorhin über seine. "Sag doch gleich, dass du kuscheln willst." Er zog mich näher an sich ran und legte seinen Arm um meine Schultern.

Man, ich versteh den Kerl wirklich nicht. Erst ist er voll übervorsichtig, dann richtig nett, um später komplett genervt von mir zu sein und jetzt ist er schon wieder nett.

"Was schauen wir überhaupt?" fragte ich. "Verrate ich nicht." grinste Hilton. Die Nervensäge hielt mir sogar kurz die Augen zu, als der Titel des Films angezeigt wurde. "Ey!"

Erst als der Film wirklich anfing durfte ich wieder was sehen.

Aber...

Woher wusste er das?

Sauer sah ich zu Hilton, der nur entspannt lächelte. "Was ist? Hast du etwa Angst vor ein bisschen Horror?"

Natürlich nicht! Der Horror war absolut nicht mein Problem. Es war nur Splatter. Keine Ahnung, wie Psychos sich das rein ziehen können, aber mir wird schlecht, wenn die da andauernd wem die Gliedmaßen abhacken.

Schon ab der Hälfte des Films hatte ich mich an Hilton gekauert. "Ich wusste gar nicht, dass du so ein Angsthase bist." merkte das Arschloch an.

"Immerhin bin ich kein Psycho!" erwiderte ich.

Hilton lachte bloß und stand auf. "Ich geh mich dann mal fertig machen. Wenn es dir zu gruselig ist kannst du den Film auch ausmachen."

Okay, der Spruch musste jetzt ehrlich nicht sein. Der wollte mich doch provozieren.

Er ging in sein Zimmer und ich machte extra noch ein bisschen lauter, als Zeichen, dass mir sowas nichts ausmachte.

Scheiße nur, dass das echt nicht mein Genre war. Ich war hin und her gerissen zwischen dem Drang, meinen Blick auf dem Fernseher zu halten und dem Wunsch mich einfach nur umzudrehen.

"Boo!" Ich hab mich noch nie so schnell zur Seite springen sehen. Ohne Spaß, meine Seele hat meinen Körper kurz verlassen.

Hilton, dieses Arschloch, hatte sich hinter mich geschlichen und plötzlich nach meinen Schultern gegriffen.

Und jetzt lachte er. Bastard!

"Was ist falsch bei Ihnen?" beschwerte ich mich. "So, so unglaublich viel. Ich bin nicht weit weg also hab nicht zu viel Angst, ja?" Grinsend drückte mir der Typ einen Kuss auf die Stirn.

"Und wenn du heute Nacht nicht schlafen kannst, darfst du auch zu mir rüber." fügte er hinzu.

Irgendwann ist doch auch mal gut!

Ich packte Hilton am Kragen und zog ihn leicht nach unten. "Wenn es Ihnen nur darum ging, mich ins Bett zu kriegen hätten wir uns den Film auch sparen können." meinte ich.

"Dann hätte ich doch niemals diesen, höchst amüsanten, Anblick genießen können. Außerdem ist es mir lieber, du und ich kuscheln ein wenig, als dass du mir auf mein Sofa pisst." Hilton lächelte herausfordernd.

Ich bin nicht die Person, die so voll krass auf ihren Stolz besteht, aber der Drang ihn zu schlagen wurde mit jedem Satz von ihm größer.

"Freu dich aufs Aufwachen morgen!" knurrte ich und ließ Hilton los. "Warte nicht auf mich. Ich weiß nicht, wie lange ich weg bin."

Als ob ich überhaupt auf ihn warten würde!

Hilton ging und als die Wohnungstür zuging machte ich schnell den Fernseher aus.

Okay, so komplett still ist es irgendwie auch scheiße.

Ron ist doch bestimmt noch wach! Ich rief ihn an, während ich in die Küche ging. Unser Fenster zeigte ja direkt zu Hiltons Küche.

"Bist du noch wach?" fragte ich, als er ranging. "Sonst hätte ich ja schlecht ans Handy gehen können. Was willst du?" erwiderte Ron trocken.

"Rüber kommen, Hilton ist weg." erklärte ich grob. "Bist du Spiderman?" fragte Ron. "Nein."

Er lachte leise. "Dann sieht es ziemlich scheiße für dich aus. Vito hat die Türen längst abgeschlossen. Wundert mich sowieso, dass du so lange so brav bei Mister Hilton geblieben bist."

Das wusste ich doch selbst. Ich hab eben immer noch keine guten Schwachstellen gefunden und das hier war die beste Gelegenheit, die ich kriegen konnte.

"Ich bin ja nicht direkt freiwillig hier." murrte ich. Ron sah aus dem Fenster und wank mir kurz zu. "Wenn es dir hilft, ich hab Vito gesagt, ich will das Zimmer entweder alleine oder mit dir. Du bist ein Arschloch aber ein ziemlich guter Mitbewohner und jetzt Gute Nacht."

Löst meine Probleme jetzt auch nicht, aber schön, dass ich wenigstens wertgeschätzt werde.

A losing Game | BoyXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt